Die Fakten
Titel: Bi - Vielfältige Liebe entdecken
Autorin: Julia Shaw
Verlag:
Hanser (16. Mai 2022)
Genre: Sachbuch
Seitenzahl: 304 Seiten
Link:
Hier klicken!
Der Inhalt
Die Eindrücke
Inhalt: "Bi" ist ein Sachbuch, dass mir Online, auf Blogs, aber auch in Gesprächen immer wieder über den Weg gelaufen ist. Da das Buch nicht nur von einer Psychologin mit guter wissenschaftlicher Ausbildung, sondern auch aus einer Own-Voice-Perspektive verfasst wurde, habe ich beschlossen, einmal reinzuhören. Und wie angenommen stellte sich dies als sehr gute Kombination für ein solides, informatives und authentisches Sachbuch heraus! Denn nicht nur liegt dem Sachbuch eine nachvollziehbare Struktur zugrunde, es ist auch sehr gut recherchiert und systematisch mit wissenschaftlichen Quellen angereichert. Dabei werden die verschiedenen Themen aus ganz vielseitigen Perspektiven betrachtet und historische, biologische, psychologische und soziologische Aspekte verbunden, um eine breite wie tiefe Annäherung an die rosa-violette Welt der Bisexualität zu gewährleisten. Im Vordergrund geht es dabei um Fragen wie: Wer ist überhaupt bi und wie viele Menschen auf der Welt betrifft das? Wie wird Bisexualität definiert und in der Wissenschaft gemessen? In welchen Bereichen des Lebens ist dies relevant und inwiefern werden bisexuelle Personen in unserer Gesellschaft diskriminiert? Was sind psychologische und gesellschaftliche Vor- und Nachteile und was kann man tun, um bisexuellen Personen mehr Räume zu bieten? Von alltäglichen Begegnungen bis zu Asylanträgen, Politik bis zur Popkultur, Beziehungen und sozialen Räumen, Arbeitsplatz und Schulbildung reichen Julia Shaws Ausführungen, die mir viele neue Informationen und eine ganz andere Perspektive auf das Thema Bi-Sexualität, aber auch allgemein auf sexuelle Orientierung und -Identität, vermittelt haben.
Schreibstil: Julia Shaws Schreibstil ist dabei trotz des hohen Informationsgehalts sehr zugänglich und flüssig. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es immer wieder persönliche Einschübe der Autorin, die das Sachbuch personalisieren und einen angenehmen Kontrapunkt zu den dargelegten Fakten bilden. Der Fokus liegt zwar nicht auf autobiografischen, eigenen Erfahrungen, sondern klar auf einer allgemeingültigen Darstellung des Themas, dennoch macht die Tatsache, dass die Autorin selbst bisexuell ist, die Inhalte viel authentischer und zugänglicher. Die Quellen sind dabei ebenfalls auf leserfreundliche Art eingebunden, allerdings würde ich das Buch dennoch eher für Fortgeschrittene einstufen. Denn an einigen Stellen tendiert der Erzählstil ein wenig in Richtung akademischer Artikel, was für Personen, die in diesem Bereich nicht geübt sind, etwas herausfordernd sein könnte. Außerdem beginnt die Autorin bei vielen Themen nicht bei 0 und setzt hinsichtlich queerer Begriffe ein gewisses Basiswissen voraus. Für mich stellte beides kein Problem dar, falls das auf Euch zutrifft, würde ich Euch das Buch trotzdem empfehlen, nehmt Euch aber unbedingt genug Zeit zum Lesen und scheut nicht davor, mal etwas nachzugoogeln. Denn im Endeffekt kann man nur Dazulernen, was ungemein wichtig ist, wie die Autorin schreibt:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich, wenn Du einen Kommentar dalässt.
Egal ob Kritik, Verbesserungsvorschläge, Lob, Anmerkungen, Fragen oder eigene Meinung - das ist der richtige Ort dafür ;-)