Allgemeines:
Titel: Verraten
Autor: Florian Schwiecker
Verlag: Edel Germany (2. Februar 2017)
Verlag: Edel Germany (2. Februar 2017)
Genre: Thriller
ISBN-10: 3841905056
ISBN-13: 978-3841905055
ASIN: B01KTM43B0
Seitenzahl: 312 Seiten
Seitenzahl: 312 Seiten
Preis: 8,99€ (Kindle-Edition)
12,95€ (Taschenbuch)
Link: Hier klicken!
Inhalt:
Luk Krieger ist Agent einer geheimen Spezialeinheit zur Terrorbekämpfung. Als im Zentrum von Berlin eine Bombe explodiert und ihn beinahe in den Tod reißt, nimmt er gemeinsam mit der Polizistin Anna Cole die Ermittlungen auf. Alles deutet zunächst auf einen islamistischen Anschlag hin. Doch dann gibt es neue Spuren und Krieger schwört sich, die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen. Im Kampf gegen Korruption und Machtmissbrauch riskiert er nicht nur sein eigenes Leben...
Bewertung:
Erst einmal ein großes Dankeschön an Florian Schwiecker und den Edel Elements Verlag für das Rezensionsexemplar! Es hat mir sehr viele spannende Lesestunden bereitet!
Erster Satz: "Die Sonne stand hoch am strahlend blauen Himmel und die kristallklare Luft roch nach Winter."
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Zuerst einige Worte zum Cover, welches ein typisches Thriller-Cover ist, das meiner Meinung nach perfekt zum Inhalt passt. Zusehen ist ein weiter Platz in Berlin vor dem Brandenburger Tor. Beim Ansehen wird der Blick direkt auf die dunkle Silhouette im Zentrum des Bildes gelenkt, welche eine Waffe in der Hand trägt und selbstbewusst auf das Tor zuzulaufen zu scheint.
Der Titel "Verraten" schwebt in großen roten Lettern über dem Szenario. Insgesamt finde ich das Cover interesseweckend und geheimnisvoll, was ich von dem Titel nicht wirklich behaupten kann. Jener passt zwar inhaltlich recht gut, ist aber auch nichtssagend und reiht sich in die endlose Reihe verschiedener Thriller ein. Es gibt einfach tausende Bücher die leere Titel wie "Gebannt", "Gejagt", "Verschwunden", "Verloren" oder eben auch "Verraten" tragen, was ich immer etwas unindividuell finde. Auch den Untertitel finde ich etwas irreführend. "Der neue Luk-Krieger-Thriller" klingt wie die Ankündigung eines weiteren Teilbandes einer erfolgreichen Reihe. Für das Debüt einer Reihe kann das etwas verwirrend sein, da man als Leser das Gefühl hat, man sollte den Namen "Luk Krieger" bereits kennen.
Der Titel "Verraten" schwebt in großen roten Lettern über dem Szenario. Insgesamt finde ich das Cover interesseweckend und geheimnisvoll, was ich von dem Titel nicht wirklich behaupten kann. Jener passt zwar inhaltlich recht gut, ist aber auch nichtssagend und reiht sich in die endlose Reihe verschiedener Thriller ein. Es gibt einfach tausende Bücher die leere Titel wie "Gebannt", "Gejagt", "Verschwunden", "Verloren" oder eben auch "Verraten" tragen, was ich immer etwas unindividuell finde. Auch den Untertitel finde ich etwas irreführend. "Der neue Luk-Krieger-Thriller" klingt wie die Ankündigung eines weiteren Teilbandes einer erfolgreichen Reihe. Für das Debüt einer Reihe kann das etwas verwirrend sein, da man als Leser das Gefühl hat, man sollte den Namen "Luk Krieger" bereits kennen.
Ansonsten ist an der Gestaltung nicht viel auszusetzen. Das Taschenbuch hat eine praktische Leselasche und die Kapitel sind von einer perfekten und unregelmäßigen Länge, was für mich als Kapitelleserin ein großer Bonus ist.
"Das hier war seine Heimat, das hier war seine Stadt. Den Anschlag würden die Attentäter bereuen. Bitter bereuen..."
Doch nun zum Buch an sich. Durch die angenehme Länge konnte ich es an einem Tag durchsuchten. Ich konnte es gar nicht mehr weglegen, so spannend war dieser Polit-Thriller. Normalerweise ist diese Sparte nicht meine bevorzugte Richtung, wenn es um Thriller geht, doch da sich dieser Roman um das Thema "Terrorismus" dreht, welches zur Zeit ja leider sehr aktuell ist und viele Rezensenten angaben, es sei spannend und kritisch umgesetzt, habe ich mich entschieden, diesem Buch eine Chance zu geben. Und... apropos bereuen... ich habe es wirklich nicht bereut!!!
Von der allerersten Seite an, hatte es mich am Haken und hat mich nicht mehr losgelassen, bis ich auch die allerletzte Seite verschlungen hatte. Besonders unheimlich war dabei, dass dieses Buch -geschrieben vor dem Auftreten des Terrorismus auch in Deutschland- die aktuelle Situation und den währenden Konflikt sehr gut wiedergibt. Ein Attentat in Berlin - die Gestaltung eines schrecklichen Szenarios, das gar nicht weit entfernt scheint und an Weihnachten bittere Realität geworden ist... Da kann es einem schon mal eiskalt den Rücken herunter laufen. Was sich der Autor noch alles ersonnen hat, um uns Lesern in stummem Entsetzen von Seite zu Seite hetzen zulassen, ist einfach unglaublich.
Doch worum geht es eigentlich genau?
Zu Beginn lernen wir den sportlichen achtunddreißigjährigen Luk Krieger kennen, welcher Agent der geheimen deutschen Spezialeinheit SKT ist und nur durch einen Zufall einem tödlichen Attentat am Berliner Kurfürstendamm entgeht. Kurz nacheinander detonieren zwei Bomben, die zahlreichen Menschen das Leben kosten. Die lokalen Behörden arbeiten mit Hochdruck um den Täter zu finden, Krieger soll als erfahrener Terrorbekämpfer in Auslandseinsätzen die Berliner Polizei und die zuständige Kommissarin Anna Cole bei den Ermittlungen unterstützen. Trotz dass Menschenleben auf dem Spiel stehen, ist er zunächst wenig willkommen. Es scheint, als würden sich die Behörden bei der Aufklärung selbst ein Bein stellen und sich damit mehr behindern als der Täter an sich. Als nur drei Stunden später eine Explosion im Kölner Dom weitere Menschenleben beendet, hinterlässt der Täter erstmals Spuren und eine spannende Hetzjagd beginnt.
Für die Medien ist alles klar: Der islamistische Terrorismus hat nun auch Deutschland erreicht.
Für die Medien ist alles klar: Der islamistische Terrorismus hat nun auch Deutschland erreicht.
Doch Krieger hat bald einen anderen Verdacht...
"Radikaler Terrorismus. Maximale und gezielte Vernichtung von Menschenleben. Das gab es in Berlin nicht. Das konnte es hier nicht geben. So etwas durfte nicht sein. Und doch war es eben passiert..."
Terrorismus - da denkt man sofort an IS-Kämpfer, Selbstmordattentate und Bekennervideos aus endlosen Wüstenlandschaften im tiefsten Syrien, doch was Terrorismus auch noch alles ist, wird hier anschaulich unterbreitet. Zusammen mit Luk Krieger und Anna Cole begeben wir uns auf eine Hetzjagd quer durch Deutschland auf der Suche nach einem geheimnisvollen Attentäter, der Massen von Menschen auf seinem Weg gnadenlos in den Tod reißt. Wer ist dieser geheimnisvolle Jemand, der so grausam und kaltblütig Touristen, Frauen und Kinder ermordet? Was will er damit erreichen? Steckt wirklich eine religiös motivierte Extremistengruppe dahinter? Fragen, deren Antwort immer verwirrender und undurchsichtig erscheint...
Doch neben der ganzen Action der Anschläge fand ich die Darstellung unserer deutschen Sicherheitspolitik und der verfügbaren Maßnahmen viel erschreckender als das schlussendliche Resultat daraus: viele Tote. Viel Papierkram, Rivalitäten zwischen Behörden, Streitigkeiten um Zuständigkeitsbereiche von Ministerien, schlechte Kommunikation, riesige Sicherheitslücken - um es kurz zu sagen: die deutschen Behörden sehen in dieser Situation absolut nicht vertrauenerweckend aus.
Die Verlagsinformationen über den deutschen Autor Florian Schwiecker sagen, dass er durch seine langjährige Tätigkeit als Strafverteidiger die Welt des Verbrechens und der Ermittlungsbehörden aus erster Hand kennen würde, was mich in Anbetracht der geschilderten Zustände etwas entsetzt hat.
"Ein gefährliches Spiel. Und je näher sie dem Ziel kamen, desto gefährlicher würde es werden. Aber es gab kein Zurück mehr. Alea iacta est - die Würfel sind gefallen."
Der allgemeine Aufbau des Thrillers erinnert sehr an das typisch amerikanische Thriller - Muster, bei dem der Ermittler häufig als wahrhaftiger Held in den Vordergrund gestellt wird. Der Autor schreibt, die Idee zu dem Thriller sei ihm gekommen, als er zwei Jahre in den USA gelebt hatte, was zu dieser Feststellung natürlich passt. Ich habe sehr viele negative Rezensionen gelesen, die diesen Roman als äußerst unglaubwürdig beschreiben, aber auch viele, die Krieger als einen authentischen und tollen Helden sehen, dem man alles abnimmt.
Solche Thriller mit "Super-Helden" mag man entweder, oder man findet sie extrem unglaubwürdig.
Ich für meinen Teil habe absolut kein Problem damit, ab und zu mit einer eher abgefahrenen Situation konfrontiert zu werden, wenn ich die Situation aber noch insofern nachvollziehen kann, dass ich dadurch unterhalten werden kann. Und da ich diesen Thriller mit keinem anderen Hintergedanken als Unterhaltung gelesen habe, machte es mir nichts aus, wenn plötzlich ganze Autobahnen für unseren kleinen Helden abgesperrt wurden. Vögelchen haben mir gezwitschert dass das Buch der Auftakt einer neuen Thriller Serie darstellt, was mich sehr freuen würde. Denn trotz dass Krieger als Art Über-James Bond dargestellt wird und Cole etwas vernachlässigt wurde, mochte ich dieses Gespann. Bei beiden ist noch ganz viel Platz für Charakterentwicklungen, Austausch von Erfahrungen, überraschenden Wendungen in ihrem Leben und anderen Dingen, die weitere Bände mit spannendem Lesestoff füllen könnten.
"Der Schmerz der anderen war nicht sein Problem. Was allein zählte, war der Sieg. Und in sechzig Minuten würde er ein weiteres Mal als Gewinner aus dem Spiel hervorgehen..."
Die Verlagsinformationen über den deutschen Autor Florian Schwiecker sagen, dass er durch seine langjährige Tätigkeit als Strafverteidiger die Welt des Verbrechens und der Ermittlungsbehörden aus erster Hand kennen würde, was mich in Anbetracht der geschilderten Zustände etwas entsetzt hat.
"Ein gefährliches Spiel. Und je näher sie dem Ziel kamen, desto gefährlicher würde es werden. Aber es gab kein Zurück mehr. Alea iacta est - die Würfel sind gefallen."
Der allgemeine Aufbau des Thrillers erinnert sehr an das typisch amerikanische Thriller - Muster, bei dem der Ermittler häufig als wahrhaftiger Held in den Vordergrund gestellt wird. Der Autor schreibt, die Idee zu dem Thriller sei ihm gekommen, als er zwei Jahre in den USA gelebt hatte, was zu dieser Feststellung natürlich passt. Ich habe sehr viele negative Rezensionen gelesen, die diesen Roman als äußerst unglaubwürdig beschreiben, aber auch viele, die Krieger als einen authentischen und tollen Helden sehen, dem man alles abnimmt.
Solche Thriller mit "Super-Helden" mag man entweder, oder man findet sie extrem unglaubwürdig.
Ich für meinen Teil habe absolut kein Problem damit, ab und zu mit einer eher abgefahrenen Situation konfrontiert zu werden, wenn ich die Situation aber noch insofern nachvollziehen kann, dass ich dadurch unterhalten werden kann. Und da ich diesen Thriller mit keinem anderen Hintergedanken als Unterhaltung gelesen habe, machte es mir nichts aus, wenn plötzlich ganze Autobahnen für unseren kleinen Helden abgesperrt wurden. Vögelchen haben mir gezwitschert dass das Buch der Auftakt einer neuen Thriller Serie darstellt, was mich sehr freuen würde. Denn trotz dass Krieger als Art Über-James Bond dargestellt wird und Cole etwas vernachlässigt wurde, mochte ich dieses Gespann. Bei beiden ist noch ganz viel Platz für Charakterentwicklungen, Austausch von Erfahrungen, überraschenden Wendungen in ihrem Leben und anderen Dingen, die weitere Bände mit spannendem Lesestoff füllen könnten.
"Der Schmerz der anderen war nicht sein Problem. Was allein zählte, war der Sieg. Und in sechzig Minuten würde er ein weiteres Mal als Gewinner aus dem Spiel hervorgehen..."
Was diesen Thriller aber so lesenswert macht, ist der rasante Stil in dem er geschrieben ist. Die Story ist in 85 sehr kurzen Kapiteln erzählt, die im Durchschnitt nur etwa dreieinhalb Seiten lang sind und eine kurze Szene beinhalten. Durch diese vielen kleinen Häppchen fliegen die Seiten einfach nur vorbei, was auch durch die sehr einfache, aber lange nicht banale Sprache des Autors unterstützt wird. In schneller Abfolge werden eindrückliche Bilder konstruiert und der Fokus liegt auf kurzen Eindrücken, weshalb ich mir gut vorstellen könnte, dass die Story einiges auf der Leinwand hermachen würde.
Neben dem Ermittlerteam sind einzelne Persönlichkeiten interessant gewählt. Vor allem die letzten Minuten aus der Sicht eines islamistischen Selbstmordattentäters empfand ich als entsetzend und sehr eindrücklich geschildert. Das eine Persönlichkeit namens "Die Kanzlerin" auch ihren kurzen Auftritt hat, hat mich etwas zum schmunzeln gebracht.
Außerdem fand ich es sehr interessant, dass auf das Dilemma eingegangen wurde, ob man die Freiheit der Bürger einschränken darf/soll/muss um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Ich denke, dieses Zitat von Benjamin Franklin, das auch am Anfang des Buches zu finden ist, fasst die Antwort, die die Seiten darauf finden ganz gut zusammen.
"They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety."
- Benjamin Franklin
Fazit:
Ein rasanter Thriller, der sich sehr spannend liest und bis auf die letzte Seite eine Sogwirkung ausübt. Nicht die Welt - aber zumindest über Deutschland.
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat.
(Quelle- Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)
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