Freitag, 2. Oktober 2020

Kurzrezension: Der Verlorene Sektor - Die Dimensionsspringer

 


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Die Fakten:

Titel: Der Verlorene Sektor - Die Dimensionsspringer
Autorin: Nicole Sälzle
Verlag: Selfpublished, BoD (10. September 2020)
Genre: Science-Fiction-Abenteuer
Seitenzahl: 390
Weitere Bände: Der Verlorene Sektor - Die Beschützer (Winter 2020)

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Der Inhalt:

Mit ihrer Fähigkeit, Dimensionen zu durchschreiten, dient Kay als Guardian einer wichtigen und gerechten Sache. An der Seite ihres Lehrmeisters Darren beschützt sie das empfindliche Gleichgewicht, das finstere Mächte zu zerstören drohen.
Als Darren plötzlich verschwindet, blickt Kay auf der Suche nach ihm dem Tod ins Auge. Aber das ist für den jungen Guardian erst der Anfang. Auf der Flucht vor einem schier übermächtigen Feind offenbart sich Kay ein Pfad, auf dem jeder Schritt in die falsche Richtung das Ende der Dimensionen bedeuten könnte.
Nun steht sie vor der Wahl: Stellt sie sich den Gefahren allein oder schließt sie sich den Protectors an, einer Gruppe, die Darren im Geheimen ins Leben gerufen hatte, um das zu tun, wozu die Guardians nicht in der Lage waren.

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Die Eindrücke:

Handlung: Wenn ich genauer darüber nachdenke, warum mich der Auftakt der neuen "Der Verlorene Sektor"-Reihe leider nicht packen konnte, hat mich Nicole Sälzle wahrscheinlich schon während der Einleitung verloren. In nur 50 Seiten führt sie hier ihre Protagonistin ein, konfrontiert sie und den Leser mit der schwerverdaulichen Nachricht, dass es zahllose weitere Dimensionen gibt, lässt sie die Ausbildung zum Guardian durchlaufen, nur um kurz nachdem der Hauptantagonist vorgestellt wurde, alles durch dessen Machtübernahme im Chaos versinken zu lassen. Aus diesem Material machen andere Autoren einen ganzen Roman oder vielleicht sogar zwei. Nicht so Nicole Sälzle. Auch nachdem der Leser sich einigermaßen zurechtfindet, bleibt das Handlungstempo irrwitzig hoch und wir hetzen an der Seite der Protagonisten absurd schnell von einem Kampf in den nächsten, sodass ich zwar stirnrunzelnd weiterlas, inhaltlich, kognitiv und vor allem emotional aber gar nicht mehr mitkam. 

Schreibstil: Die Autorin schreibt flüssig, schaffte es aber nicht, mich wirklich zu fesseln.  Zwar gibt es viel und spannende Handlung - es vergeht kaum ein Kapitel, in dem die Protagonisten nicht fliehen, kämpfen oder sich auf einer brenzligen Mission befinden - doch leider habe ich das Geschehen nur wie aus der Ferne beobachtet und konnte keine Nähe zur Geschichte entwickeln. Dazu kommt, das mir durch den überhetzten Start im Worldbuilding von Anfang an wichtige Informationen, Beschreibungen und vor allem Zeit zum Einfinden in das interessante aber verwirrende Dimensionsgefüge gefehlt haben, sodass ich durch zahlreiche neue Namen, Dimensionen, Planeten und Interessensgruppen wie den alten Ruhm oder die Protectors irgendwann ein wenig verwirrt war. PS: Was sollen die Codes zu jedem Kapitelanfang? :-)

Protagonisten: Auch die Protagonisten entwickeln sich wie im Zeitraffer. Entscheidungen werden zwischen zwei Sätzen getroffen, es braucht ein Kapitel, um aus Kay die geborene Anführerin zu machen und ein weiteres, bis sie und das Team die besten Freunde werden. Außerdem trifft Kay immer wieder auf "alte Freunde", von denen man aber noch nie zuvor gehört hat und was angesichts der Tatsache, dass sie zumindest für den Leser gefühlsmäßig erst vor zwanzig Seiten überhaupt von den Dimensionen erfahren hat, extrem seltsam erscheint. Auch die Nebenprotagonisten sind bunt und interessant konzipiert, kommen aber durch die Vielzahl an anderen Schwerpunkten überhaupt nicht zur Geltung. 


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Das Urteil:

Ein überhetzter Einstieg, ein viel zu hohes Handlungstempo und ein verwirrendes Worldbuilding ließen mich bald etwas ratlos zurück und verhinderten, dass ich von der ansonsten spannend konzipierten Abenteuergeschichte gepackt wurde. 


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*unbezahlte WERBUNG* 
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat. 
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