Montag, 19. Oktober 2020

Montagsfrage #182 - 19.10.2020


Hallöchen,

da Antonia mitten in der Klausurenphase steckt, pausiert die Montagsfrage für zwei Wochen, weshalb ich dieses Format nun nutze, um die digitale Buchmesse der letzten Woche kurz Revue passieren zu lassen. In der letzten Montagsfrage haben wir uns die Frage gestellt, ob die Zukunft der Buchmessen online ist und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die elektronische Sofa-Messe zwar eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringt (zum Beispiel gesparte, Energie, Zeit, Geld, Aufwand, ein größeres mögliches Publikum und eine Umwelterleichterung), dass das Messefeeling von Leuten umgeben zu sein, die die Buch-Community ebenso feiern wie man selbst, aber wahrscheinlich im Online-Format nicht transportiert werden kann. Nach 5 tatsächlich erlebten Online-Messe-Tagen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, nochmal zurückzublicken und den Erfolg des Messe-Ersatzes nochmal neu zu beurteilen:


Wie erfolgreich war die Online-Messe?

Grundsätzlich kann ich nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen und keine statistische Bilanz ziehen.  Da die Besucherzahlen nicht anhand von verkauften Eintrittskarten gemessen werden kann, müssen die Teilnehmerzahlen der verschiedenen Plattformen eher vage geschätzt werden. Ich habe gelesen, dass ca. 200 000 Menschen an den direkten Online-Formaten der Messe teilgenommen hat und weitere Millionen Lesungen, Interviews und Workshops in den sozialen Medien wie Youtube, Instagram oder Facebook oder über andere Portale gestreamt haben. 

Auch ich habe ein paar der vielen tausend Angeboten genutzt, die im Veranstaltungskatalog der Buchmesse gelistet und von Verlagen und Autoren in Newslettern und auf Social Media angepriesen wurden und gehöre somit zu dieser ominösen, großen Zahl an Nutzern. Doch habe ich damit das Gefühl, wirklich an der Messe teilgenommen zu haben? Nein. Und das ist der springende Punkt. Trotz meines Interesses und meines Vorhabens, mich fünf Tage verstärkt auf Bücher zu konzentrieren, bin ich bis auf wenige Highlights weiterhin im Alltag versunken. Viele der Angebote, die auf vielen verschiedenen Portalen verstreut waren, sind ungesehen und ungenutzt an mir vorbeigezogen, da die Fülle und Diversität der Veranstaltungen das gemütliche Stöbern und sich neugierig treiben lassen wie man es in der Messehalle tun würde, unmöglich macht. Natürlich kann man auch in den großen Messehallen lange nicht so vielen Veranstaltungen beiwohnen, wie man möchte und verpasst immer einen Großteil des Programms, in Präsenz hat man jedoch die Möglichkeit, zufällig über einen interessanten Stand zu stolpern, verspätet zu einer spannenden Lesung zu stoßen oder einem Autorenidol unerwartet über den Weg zu laufen. Online ist die Unauffindbarkeit der Dinge, die man nicht aktiv gesucht hat ein großer Verlust. 

So habe ich in erster Linie ab und zu mal in einen Livestream auf Instagram gelinst, bei dem ein oder anderen Gewinnspiel auf einer Verlagsseite mitgemacht und zwei Lesungen über Facebooks verfolgt. Das einzige größere Event, dem ich beigewohnt habe, war die Blogger Preview Party der Bastei Lübbe (inklusive tollem Paket, siehe links), die übrigens dafür gesorgt hat, dass mein Wunschzettel noch mehr überquillt vor lauter spannender Neuerscheinungen. Für all die anderen Angebote galt: was ich mir nicht vorab in den Kalender eingetragen hatte und wusste, wo ich die Veranstaltung finden würde, ging leider unter. Mein Fazit also: obwohl sich die Veranstalter und auch die Verlage große Mühe gegeben haben, ein abwechslungsreiches und leicht erreichbares Programm aufzustellen hat die verzettelte Form auf den vielen Portalen und die teilweise schwere Auffindbarkeit der Veranstaltungen wenn man nicht aktiv die Listen durchstöbern wollte, dafür gesorgt, dass die fünf Tage relativ ereignislos an mir vorbeigezogen sind... Meine Daumen sind also fest gedrückt, dass 2021 wieder eine Präsenzmesse stattfinden kann.


Was war Euer Eindruck von der "Buchmesse@Home"? Und an was habt Ihr überhaupt teilgenommen?


Liebe Grüße
Sophia

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