
Die Fakten
Titel: Wenn aus Funken Flammen werden
Autorin: Abby
Jimenez
Verlag: dtv (23. Oktober 2020)
Genre:
Liebesgeschichte
Seitenzahl: 416 Seiten
Originaltitel: The Friend Zone
Weitere Bände: Wenn in mir die Glut entflammt
(Band 2, ET: 18. Juni 2021)
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Der Inhalt
Die Eindrücke
Schreibstil: "Wenn aus Funken Flammen werden" war meine erste
Begegnung mit Abby Jimenez, sodass ich nicht ganz sicher war, was beim Lesen
auf mich zukommen würde. Entpuppt hat sich der Roman als erstaunlich
humorvolle Liebesgeschichte, die aber mit Unfruchtbarkeit, Kinderwunsch,
Krankheit, Verlust und Selbstwertproblemen auch das ein oder andere schwierige
Thema im Gepäck hat. Die Autorin überzeugt hier mit knackigen Dialogen,
erarbeitet aber auch eine erstaunliche emotionale Tiefe, sodass die Atmosphäre
laufend zwischen witzig-leicht und herzzerreißend schwankt.
Figuren: Abby Jimenez erzählt abwechselnd aus der Sicht von Kristen
und Josh und hat dazu die Ich-Perspektive gewählt. Dadurch bekommen wir einen
guten Einblick in das Gefühlsleben der beiden und können auch etwas
widersprüchliche Handlungen besser nachvollziehen. Das hilft vor allem beim
Kennenlernen von Kristen, die wir in manchen Kontexten als selbstbewusste,
energische junge Frau kennenlernen, die aber in Gegenwart mancher Menschen
komplett verstummt und sich kleinreden lässt. Auch widersprüchliche Maßnahmen
wie das Achten auf ein extra schäbiges Erscheinungsbild, als ihre Gefühle für
Josh ungewollt immer mehr zunehmen sind typisch für sie und wirken oft erst
auf den zweiten Blick logisch. Mit Josh hat man es als Leser da etwas
einfacher, auch wenn er als absoluter Frauentraum - gutaussehend,
Feuerwehrmann, tierlieb, kinderlieb, Frauenversteher und Sexgott - etwas zu
glatt und perfekt für meinen Geschmack war. Nicht leugnen lässt sich jedoch
die tolle Chemie zwischen den Beiden, die vor allem zu Beginn die Geschichte
sehr kurzweilig gestaltet.
Handlung: Und das ist auch dringend nötig, da auf der reinen
Handlungsebene nicht besonders viel passiert und sich die Beziehung zwischen
den beiden im Schneckentempo entwickelt. Dies soll kein Kritikpunkt sein
- alles andere wäre auch unlogisch, da Kristen sich zunächst noch der Gefühle
für ihren langjährigen, aber abwesenden Freundes im Militäreinsatz bewusst
werden muss und Josh auch aus anderen Gründen konsequent von sich stößt -,
sondern dient nur zur Erklärung des eher flachen Spannungsbogens. Kritisieren
an der Handlung will ich im Gegenzug zwei Dinge: Erstens hat mich die etwas
übertriebene Fehlkommunikation zwischen den beiden genervt, die man als
Hinderungsgrund für den Konflikt zwar zu Beginn sinnvoll, mit der Zeit aber
immer unrealistischer findet. Je näher die beiden sich kommen, desto mehr
hätte ich mir gewünscht, dass sie einfach einmal offen miteinander sprechen.
Schade fand ich als zweites noch das etwas konstruierte Happy End, welches
eine richtige Auflösung des Konflikts verhindert und die nette Message des
Buches somit einen Dämpfer verpasst hat (Spoiler:
Gewollt wäre gewesen, dass Kristen erkennt, dass sie auch ohne die
Fähigkeit, Kinder gebären zu können wertvoll und liebenswert ist. In dem sie
als Lösung auf die Probleme doch schwanger werden kann, kann sie nicht
wirklich über ihre Komplexe hinwegkommen und die von ihr internalisierten
Glaubenssätze, dass man nur ein wertvoller Partner in einer Beziehung ist,
wenn man auch fruchtbar ist, werden an die LeserInnen weitergetragen. Das
finde ich so sehr schade!)
Die Zitate


Das Urteil
Starker Beginn, schwaches Ende. "Wenn aus Funken Flammen werden" ist eine erstaunlich humorvolle Liebesgeschichte, die aber auch das ein oder andere schwierige Thema im Gepäck hat und deshalb laufend zwischen witzig-leicht und herzzerreißend schwankt. Abby Jimenez überzeugt mit der spritzigen Chemie ihrer Figuren, mit knackigen Dialogen, und einer erstaunlichen emotionalen Tiefe, verpasst es aber, den Konflikt der Hauptfigur am Ende passend aufzulösen.
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