Mit "Lupin" habe ich letzten Monat auch mal wieder eine europäische Serie geschaut. Die Kurzserie über einen Meisterdieb auf Rachefeldzug ist noch ganz neu von diesem Jahr, kommt aus Frankreich und ist an die Abenteuer des Meisterdiebs Arsène Lupin des französischen Schriftstellers Maurice Leblanc angelehnt. Bislang sind in drei Staffel insgesamt 17 Folgen erschienen.
Darum geht´s:
Deshalb solltest du dir die Serie anschauen:
So kurz wie auch die Serie mit ihren bislang erschienenen 10 Folgen ist, soll auch meine Empfehlung ausfallen. Die französische Gaunerkomödie "Lupin" macht einfach Spaß - nicht mehr und nicht weniger. Klar, die Kurzserie wird wohl keinen Preis für die logischste Handlung bekommen, wer jedoch nicht vorhat, alle Plottwists sorgfältig zu durchdenken, wird eine Menge Freude mit den zwei Teilen haben.
Dafür sorgt an erster Stelle die Hauptfigur Assane Diop (Omar Sy), der mit seiner positiven Ausstrahlung, seiner planerischen Leichtigkeit und der arroganten Selbstsicherheit garantiert, dass man sich entspannt zurücklehnen und darauf vertrauen kann, dass schon alles gut gehen wird. Neben Masterminds wie Michael Scofield aus "Prison Break" oder dem Professor aus "Haus des Geldes" sieht Assane zwar mit seinen vor allem auf Verkleidungen, Glück und Dreistigkeit beruhenden Plänen alt aus, dafür hat er viel Charme und immer einen Spruch auf den Lippen. Verkörpert wird diese sympathische Figur durch den französischen Schauspielstar und Komiker Omar Sy ("Ziemlich beste Freunde"), was die beste Wahl hätte sein können und eine ordentliche Portion Humor mit in die Geschichte bringt.
Ebenfalls ein großer Pluspunkt ist die schöne Inszenierung von Paris. Egal ob ein spektakulärer Coup im Louvre, nächtliche Roller-Fahrten an der romantischen Seine, Kurztrips an die Küste oder Verfolgungsjagden über die Champs-Elysées - "Lupin" hat hier für touristische Augen einiges zu bieten und lädt zum Träumen ein. Auch wenn die Vorlage der Geschichte vor mehr als 100 Jahren geschrieben wurde wirkt die Umsetzung alles andere als angestaubt. Schnelle Schnitte, gekonnte Kameraführung und tolle Kulissen tragen dazu genauso bei wie die musikalische Gestaltung der Serie, die auf orchestrale Stücke durchzogen von modernen Elementen setzt.
Das Erzähltempo ist in der Kurzserie sehr hoch. Langatmige Passagen gibt es also nicht, für meinen Geschmack hätte man einiges aber auch noch gerne etwas vertiefen können. Denn anders als man nach dem actionreichen Trailer annimmt, setzt die Handlung nicht auf Ocean´s Eleven-artige Raubzüge, sondern erzählt von der Aufklärung eines lange zurückliegenden Verbrechens und einem ausgeklügelten Racheplan. Der Raub im Louvre ist dazu nur der Auftakt. Rückblicke auf Assanes Kindheit, sein Familiendrama und den Grund für seinen Racheplan bringen dabei mehr Ruhe und Gewicht in die Handlung. Um sich an Bösewicht Pellegrini (Hervé Pierre) für eine Ungerechtigkeit gegenüber seinem Vater Babakar Diop (Fargass Assandé) zu rächen tut sich Assane außerdem mit einer gealterten Investigativjournalistin (Anne Benoît) zusammen, wickelt Pelligrinis Tochter Juliette (Clotilde Hesme) um den Finger, plant mit seinem besten Freundin Benjamin Ferel (Antoine Gouy) Intrigen und muss sich dabei mit mehr oder weniger fähigen Polizisten auseinandersetzen. Besonders dicht auf den Fersen ist ihm der idealistische Youssef Guedira (Soufiane Guerrab), welcher ebenfalls ein großer Lupin-Fan ist. Als wäre das nicht schon genug, sind da auch noch Assanes Ex-Frau Claire (Ludivine Sagnier) und ihr gemeinsamer Sohn Raoul (Etan Simon), die davon überzeugt werden müssen, dass er einer sicheren und ehrbaren Arbeit nachgeht... Jede Menge Arbeit für unseren Gentleman-Gauner und jede Menge Serienspaß für uns!
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