Mittwoch, 1. September 2021

Kurzrezension: Die Leben der Heiligen


Die Fakten:

Titel: Die Leben der Heiligen
Autorin: Leigh Bardugo
Verlag: Knaur (1. September 2021)
Genre: Fantasy-Anthologie
Originaltitel: The Lives of Saints
Preis: 15,99€ (Kindle-Edition)
18€ (gebundene Ausgabe)
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Der Inhalt

Die Geschichten in »Die Leben der Heiligen« bieten Alina Starkov, Nina Zenik oder Nikolai Lantsov immer wieder Trost und Rat in schwierigen Situationen, gerne wird in den »Grisha«-Romanen aus dem mythischen Buch zitiert.
Jetzt können alle Fans der Grisha die Legenden von bekannten Heiligen wie Sankta Lizabeta der Rosen und Sankt Ilya in Ketten oder die eher düsteren Sagen von Sankta Maradi und dem Sternenlosen Heiligen selbst nachlesen!

Bewertung

Handlung: "Die Leben der Heiligen" ist nach "Die Sprache der Dornen" das zweite Fanbuch, das Leigh Bardugo zu ihrem weltweit umjubelten Grishaverse herausbringt. In diesem dünnen Büchlein erzählt sie in 28 sehr kurzen Geschichten die  Entstehungsgeschichten der Heiligenlegenden, die in ihren drei vorangegangenen Reihen eine Rolle spielen, liefert spannende Hintergründe und ergänzt somit das von ihr geschaffene Universum um weitere bunte Details. Mit dem Hintergrundwissen über das Grishaverse mit all seinen Ländern, Völkern, Legenden und Bewohnern, das man als erfahrener Leser im Laufe der Zeit gesammelt hat, kann man viele der hier geschilderten Geschehnisse deuten und einige der Heilige als Grisha verschiedener Orden erkennen. Außerdem kommen hier auch Heilige wie Sankta Lizabeta von den Rosen, Sankt Juris, Sankt Grigori, Sankta Alina von der Schattenflur oder der sternenlose Heilige vor, die wir als handelnde Figuren kennengelernt haben. Kennt man die Gelegenheiten, in denen die Heiligen in ihren vorherigen Buchreihen eine Rolle spielen jedoch nicht, wird es einem schwerfallen, die einzelnen, kurzen Geschichten in einen größeren Gesamtkontext zu packen. Deshalb würde ich "Die Leben der Heiligen" vor allem empfehlen, wenn man die Grisha Trilogie ("Goldene Flammen", "Eisige Wellen", "Lodernde Schwingen"), die Krähen-Dilogie ("Das Lied der Krähen", "Das Gold der Krähen") und die zweiteilige Saga um Nikolai ("King of Scars und "Rule of Wolves") gelesen hat, oder zumindest die Serie "Shadow and Bone" gesehen hat.

Schreibstil: Mit 143 Seiten ist "Die Leben der Heiligen" sehr kurz und lässt nicht besonders viel Raum für die einzelnen Geschichten, die oft nur 2-5 Seiten lang sind. Doch das reicht völlig aus: anders als befürchtet entführt Leigh Bardugo hier ganz klar wieder in die wundervolle, eigensinnige, kunterbunte, authentische, magische Welt des Grishaverse und lässt zwischen den verschiedenen kurzen Episoden die Atmosphäre ihrer drei Reihen auflodern. Düster, magisch und spannend erzählt Leigh Bardugo uns kurze, osteuropäisch angehauchte Märchen, nimmt uns mit an schillernde Schauplätze und schockt uns mit bedrohlichen Überraschungen. Dabei sind einige der kurzen Episoden durchaus recht grausam und zeugen nicht gerade von einem starken Vertrauen in die Weisheit der Menschheit. Wissen wird mit Argwohn begegnet, das Werk von Heilern mit Gewalt gestraft und Wunder mit Füßen getreten. Da es aber auch genügend geschichtliche Beispiele dafür gibt, dass Menschen Unbekanntes gerne vorschnell verdammen, halte ich das durchaus für realistisch. Mit der Zeit wird klar, dass die Geschichten insgesamt recht ähnlich - wenn auch abwechslungsreich verpackt - sind. Wenn man sie jedoch so liest wie Sofia und ich in unserem Buddyread, also schön verteilt hier und da eine Episode, fällt das nicht zu sehr ins Gewicht. Manche Geschichten rissen mich dabei mehr mit, andere weniger, alles in allem hat es mir aber eine große Freude bereitet, nochmal in das Grishaverse eintauchen zu können.

Gestaltung: Falls Euch der Inhalt und die Atmosphäre noch nicht genug überzeugt haben, das dünne Büchlein zu kaufen, will ich Euch noch ein bisschen von der Gestaltung vorschwärmen. Die gebundene Ausgabe hat dunkelrote Buchdeckel mit Lederoptik und goldenen Verzierungen, auf dem der Titel in kyrillischen Buchstaben aufgedruckt ist. Damit entspricht die Aufmachung von "Das Leben der Heiligen" exakt der Optik des Buches, das Alina Starkov in der Netflix Serie immer wieder zur Hand nimmt. Neben dieser tollen Nachbildung wartet auch das Innenleben der Anthologie mit einer Menge Überraschungen auf. Begleitet werden die 28 Geschichten durch wunderschöne ganzseitige Illustrationen von Daniel J. Zollinger, die den Inhalt der Geschichten prägnant und farbenfroh wiedergeben. Zusätzlich sind auch die Ränder jeder Seite mit einem dünnen Goldrand verziert, sodass ich mich beim Lesen gar nicht sattsehen konnte! 


Weitere Einblicke

Das Urteil

"Die Leben der Heiligen" erzählt in 28 sehr kurzen Geschichten auf abwechslungsreiche Art und Weise die Entstehungsgeschichten der Heiligenlegenden, die in drei vorangegangenen Reihen eine Rolle spielen, liefert spannende Hintergründe und ergänzt somit das von geschaffene Universum um weitere bunte Details. Da die einzelnen Geschichten ansonsten nur schwer einzuordnen sind, kann ich die Anthologie aber nur für Fans von Leigh Bardugos vorherigen Reihen empfehlen.


PS: Schaut unbedingt mal bei Sofia von Sofias kleine Bücherwelt vorbei, mit der ich den Roman im mal wieder im Buddyread gelesen habe.

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Vielen Dank an den Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat. Quelle Informationen: Amazon.de. Klapptexte und Zitate sind Eigentum des Verlags oder jeweiligen Rechtinhabers.

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