Montag, 22. Mai 2023

Kooperation Pocketbook - Endbericht


Hallöchen,

kaum zu glauben, aber jetzt ist schon wieder ein ganzes Jahr vergangen! Letztes Jahr Anfang Juni habe ich angekündigt, dass ich für ein Jahr das Inkpad Color der Firma PocketBook testen darf. 12 Monate und 27 auf dem Gerät gelesene Bücher später kommt nun mein Endbericht mit einer Gegenüberstellung aller positiver und negativer Eigenschaften, die mir beim Testen aufgefallen sind. Vorab betonen möchte ich, dass es sich hierbei um eine unbezahlte Kooperation handelt. Das bedeutet, dass ich als Gegenwert für meine Berichterstattung das Produkt zugeschickt bekommen habe, ich aber ehrlich und ohne finanziellen Anreiz meine Erfahrungen mit dem Reader mit Euch teile. Bevor es um die von mir entdeckten Vor- und Nachteile geht, zunächst einige technische Daten zum Gerät:

Meine Nutzungserfahrungen:

Genau wie schon in meinem Zwischenbericht im August 2022 überwiegen die positiven Eindrücke für mich bei weitem. Ich nehme meinen neuen Reader jeden Tag sehr gerne zur Hand und meine gesteigerte Lust, Ebooks zu lesen, hat sich auch deutlich in meinem Leseverhalten niedergeschlagen.

Das erste große Plus, welches auch ausschlaggebend für mich dafür war, mir das InkPad Color zu holen, ist, dass dieses insgesamt 16 Graustufen und 4096 Farben anzeigen kann. Somit kann ich endlich auch von Ebooks farbige Coverfotos machen und Illustrationen, Comics oder Bilder in Sachbüchern in Farbe genießen. Zu 100% ausgereift ist die Kaleido™ Plus Farbtechnologie in meinen Augen noch nicht, da die angezeigten Farben gerade wenn die Hintergrundbeleuchtung ausgeschaltet ist, einen leichten Grünstich haben und natürlich nicht so strahlend wirken wie an einem anderen elektronischen Gerät ohne die E-Ink ePaper Technologie, die ja das Lesen erleichtert und die Augen schützt. Für meine Zwecke bin ich aber sehr zufrieden damit - die Farbsättigung in Buchbildern kann ich ja im Nachhinein noch ein bisschen anpassen...

➕Neu im Vergleich zu meinem alten Sony-Reader ist auch die Funktion, Hörbücher und Musik abzuspielen oder sich Bücher vorlesen zu lassen. Da ich Musik und Hörbücher primär mit dem Handy höre, dachte ich, ich würde die Funktion überhaupt nicht brauchen. Mit der Zeit habe ich aber festgestellt, dass es wahnsinnig praktisch ist, sich Abschnitte vorlesen lassen zu können, wenn man das aktuelle Buch gerne beim Sport oder Kochen weiterlesen möchte. Einen Ausgang für Kopfhörer hat der Reader nicht, er ist aber kompatibel mit Bluetooth-Lautsprechern oder -kopfhörer. 

➕Ein großes Plus ist für mich auch, dass ich mit dem PocketBook eigentlich alle Dateiformate von Ebooks abspielen kann und deshalb beim Buchkauf herrlich uneingeschränkt bin. Die schiere Anzahl der kompatiblen Dateiformate habe ich Euch ausführlich unter den technischen Daten aufgelistet - da ist außer dem Kindle-Dateiformat AZW/AZW3 alles dabei. Das war für mich besonders wichtig, da ich alle Ebooks auf meinem alten Reader gerne auch auf dem PocketBook lesen können und außerdem nicht abhängig von einem speziellen Shop (wie das beispielsweise bei den Kindle-Produkten von Amazon der Fall ist) sein wollte. Durch den integrierten Shop und die Funktionen wie die PocketBook Cloud oder die Send-to-Pocket-Book-Funktion, bei der man Ebooks ganz einfach per Mail an sein Gerät schicken kann, ist der Abgleich der Dateien und das Aufspielen von Büchern und Co auch wunderbar einfach. Wer mit all der Technik nicht klar kommt, kann zudem natürlich immer noch das altbewährte USB-Kabel nutzen, um Bücher auf den Reader zu übertragen.

➕Gut gefällt mir auch, dass man hier im Querformat lesen kann und mit der dazu empfohlenen Schutzhülle mit Falttechnologie eine Art Aufsteller basteln kann. Da der Reader einige Gramm schwerer ist als mein alter Sony (aber vergleichsweise mit 225 g immer noch sehr leicht und handlich angesichts der enormen Displaygröße), finde ich das sehr angenehm beim Lesen.

➕Die Akkulaufzeit hat sich bei mir bei moderatem Gebrauch von im Schnitt einer halben Stunde am Tag auf weit über einen Monat belaufen, womit ich sehr zufrieden bin. 

➕Die Zusatzfunktionen wie die Bildergalerie, ein Taschenrechner oder Spiele wie Sudoku oder Schach brauche ich vermutlich nicht unbedingt, es schadet jedoch nichts, die Option dabei zu haben, wenn man mal auf einer längeren Zugfahrt oder im Wartezimmer etwas Zeit überbrücken muss. 

Fünf Kleinigkeiten sind mir in den letzten Monaten jedoch auch negativ aufgefallen, die noch Raum für Verbesserungen bieten:

➖Zunächst lässt sich die Bildschirmhintergrundbeleuchtung leider nicht besonders weit herunterdimmen, weshalb ich sie - wie ich es bei meinem vorherigen Reader gewohnt war- , zumeist ausgeschaltet habe. Das ist natürlich überhaupt kein Problem, da das für meine Augen bei Tag und bei Nacht am angenehmsten ist. Für die Zukunft wäre eine Weiterentwicklung mit Smartlight Modus jedoch attraktiv. Als zusätzliches Gadget wäre zudem ein wasserdichtes Format, wie es schon viele Kindles oder Tolino entwickelt haben, interessant und wünschenswert. Da ich mich technisch nicht auskenne und keine Ahnung habe, ob dies bei diesem Modell umsetzbar ist, ist das natürlich auch kein ausschlaggebender Kritikpunkt. 

➖Etwas gravierender ist dann eher, dass der Bildschirm etwas schwergängiger beim Umblättern ist und die Ladezeiten beim Öffnen gerade von größeren Dateien geringfügig länger sind als erwartet. Der PocketBook Reader schlägt meinen alten, angeschlagenen Sony-Reader natürlich trotzdem noch um Längen, was die Wartezeiten angeht, unterm Strich hätte ich mir aber noch ein wenig mehr Schnelligkeit erhofft. 

➖Ebenfalls aufgefallen ist mir, dass sich das Betriebssystem bei Software-Updates gerne mal aufhängt, weshalb ich häufig im Flugmodus lese, damit das System schneller lädt und keine Störungen auftauchen. 

➖Und zuletzt ist mir beim Lesen von englischsprachigen Büchern aufgefallen, dass das integrierte Wörterbuch leider viele Wörter nicht kennt und ich diese extern nachschlagen musste, während das tatsächlich bei meinem alten Sony-Reader nie ein Problem war. Dies ist nur ein nebensächlicher Kritikpunkt, da ich aber aktuell viel englischsprachige Fantasy lese, ist mir das vermehrt aufgefallen. 

Hinweis: Einen integrierter Lautsprecher, ein wasserdichtes Design, Smartlight-Technik und ein weiterentwickeltes Farbdisplay - also eigentlich genau meine Kritikpunkte am InkPad Color - hat übrigens das InkPad Color 2, das ganz neu auf dem Markt ist. Selbst getestet habe ich es noch nicht, aber wer sich überlegt, ein InkPad Color zuzulegen, würde ich an die zweite Generation davon verweisen.

Fazit:

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Produkt und kann es aufgrund der Handlichkeit beim Lesen, der unkomplizierten Nutzung und der Kompatibilität beim Kauf auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Farbtechnologie wird sich in den nächsten Jahren bestimmt nochmal weiterentwickeln, als erstes Modell finde ich das PocketBook InkPad aber schonmal sehr überzeugend!

Welche Reader benutzt denn Ihr? Und würde Euch das Inkpad ansprechen?

Liebe Grüße
Sophia

*unbezahlte WERBUNG, Kooperation*

Vielen Dank an PocketBook.de für den Ereader, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflussen wird. Quelle Informationen: Pocketbook.de

10 Kommentare:

  1. Hi Sophia,

    ja, gegen die Vorherrschaft von kindle und tolino kommen andere Anbieter nur schwer an. Das Farbdisplay hört sich zwar auf den ersten Blick interessant an, aber eine Graphic Novel möchte ich dann aber nicht auf einem so kleinen Gerät lesen. :)

    Merkwürdig, dass sich das Gerücht so hartnäckig hält, dass auf einem kindle nur das Amazon eigene Format angezeigt werden kann. Andere Blogger wollten das sogar nicht wahrhaben, warum auch immer. Ich habe aber von der ersten Stunde an einen kindle und kann Dir bestätigen, dass die kindle auch epubs und pdfs anzeigen können. Neben vielen anderen Dateiformaten.

    Eine Online-Bibliothek hat das InkPad nicht, oder? Gerade Farb-Bücher können ja schnell deutlich größer sein als die eBooks. Für eBooks dürften die 16 GB sicher reichen.

    Ich selbst habe übrigens auf meinem Schwester-Blog mal die kindle gegeneinander antreten lassen und in einem anderen Beitrag den Scribe gegen ein iPad und ein Surface, habe dort aber eher auf die Schreib- und Notizenfunktion geachtet.

    So oder so finde ich es gut, wenn weitere Anbieter den Markt aufmischen, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und das ist gut für uns Verbraucher. :)

    Viele herzliche Grüße
    Frank

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    1. Hey Frank,

      ich finde auch immer gut, wenn sich Alternativen zu den großen Playern auftun und diese Firma kommt sogar aus der Schweiz...
      Dass die Kindle mittlerweile verschiedene Dateiformate abspielen können, wusste ich tatsächlich nicht. Also vielen Dank für die Information! Es bleibt für mich aber trotzdem der große Nachteil, dass die Kindle-Dateiformate auf anderen Geräten nicht abspielbar sind und bei einem Wechsel des Readers nicht gelesen werden können.

      Eine Online-Bibliothek hat der Reader mit der PocketBook-Cloud (zudem ist der direkte Zugriff auf Dropbox möglich). Sonst wären die 16GB für meine große Bibliothek auch auf Dauer ein wenig begrenzt, besonders wenn Graphic Novels darin vorkommen. Ich habe letztens die Heartstopper-Reihe auf dem PocketBook gelesen und fand die Größe des Displays auch für Graphic Novels angenehm. Ein Print schlägt das Gerät aber natürlich nicht!

      Ich finde solche Beiträge auf Blogs, in denen Produkte möglichst glaubwürdig und objektiv verglichen werden, total hilfreich und wertvoll! Ich schaue gleich mal bei deinem Kindle-Post vorbei!

      Liebe Grüße
      Sophia

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    2. Hi Sophia,
      ja, Graphic Novels können ganz schön große werden. Ich kann mir aber gar nicht vorstellen, dass das so viel Spaß macht, auf solch einem kleinen Gerät eine GN zu lesen. Auch mit Farbdisplay nicht. Ich fand das manchmal sogar auf einem großen Tablet zu klein. Ich lese die PDFs am liebsten auf großen Monitoren, die mir zum Glück zur Verfügung stehen.
      Die Online-Bib macht in meinen Augen sehr viel Sinn, auch wenn viele Angst davor haben, was mit den Dokus in der Cloud passiert, wenn das Unternehmen Insolvenz anmeldet. Eine Angst, die ich nicht teilen kann, denn meist bekommt man ja noch Gelegenheit, die Inhalte vor der Abschaltung herunterzuladen.
      In diesem Sinne, Dir ein schönes Pfingstwochenende
      Frank

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    3. Hey Frank,

      Mit 19,8cm im Durchmesser kommt das Display schon fast an ein Tablet heran. Für mich hat das gereicht. Ich lese aber sonst auch Graphic Novels gerne im kompakten Taschenbuchformat. An Monitoren lese ich überhaupt nicht gerne, davon werden meine Augen so schnell müde, aber das ist natürlich total Geschmacksache.
      Den Clouds traue ich übrigens auch nicht. Ich habe meine gesamte Ebooksammlung als Sicherungskopie deshalb auf meinem Desktop und einer externen Festplatte abgespeichert, sodass ich auf jeden Fall immer ein Backup habe. Da ich meine Ebooks auch immer am Laptop und nie über den Reader selbst kaufe, ist die Speicherung auch immer aktuell.

      Liebe Grüße und dir ebenfalls ein schönes Pfingswochenende
      Sophia

      PS: Als kurze persönliche Erinnerung an dich: am Montag ist KEINE Montagsfrage *zwinker*

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  2. Huhu Sophia :)

    Danke für den ausführlichen Bericht. Ich selbst besitze einen Kindle und einen Tolino und bin mit beiden recht zufrieden (auch wenn die Akkuzeit vom Kindle nicht der Brenner ist und er auch beim einfachen rumliegen Akku zieht). Was die Formate angeht, hat Kindle sich ja nun auch geöffnet - da kann man epubs inzwischen auch öffnen, was ich super finde.

    Bezüglich des Abspielens von Hörbuch ein paar Fragen: gibt es dann eine Standardstimme, die bei allen Büchern spricht? Wie ist die Qualität (verglichen vielleicht auch mit Hörbüchern)? Und kann ich die Vorlesegeschwindigkeit ändern?

    Viele Grüße
    Andrea

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    1. Hey Andrea,

      ich hatte mir vor der Kooperation mit PocketBook auch eine Weile überlegt, welches Modell ich wählen soll, um meinen alten Sony Reader zu ersetzen. Dabei habe ich mich auch eine Weile mit Tolino und Kindle auseinandergesetzt und versucht, Vor und Nachteile abzuwägen. Ganz überzeugt hat mich aber kein Modell.
      Dass Kindle nun auch epubs öffnen kann, habe ich eben schon gelernt. Das war für mich ausschlaggebender Punkt, da ich bereits über 300 Ebooks in den Formaten epub, emobi und pdf besitze und diese auf meinem neuen Reader natürlich auch öffnen wollen konnte.

      Zum Abspielen der Hörbücher: Wenn man ein Buch im Hörbuch-Format kauft und abspielt, wird natürlich die Stimme der jeweiligen HörbuchsprecherIn der Datei verwendet und da ist dann die Qualität wie bei jedem anderen Hörbuch auch. Ich nehme mal an, deine Frage bezieht sich auf die Vorlesefunktion innerhalb eines normalen Buchs?
      Da gibt es mehrere Stimmen zur Auswahl und man kann auch neue Stimmen herunterladen, wenn man das möchte. Auch die Vorlesegeschwindigkeit kann man ändern von x0.6 bis x1.4. Die Qualität finde ich erstaunlich gut im Vergleich zu anderen Vorlesefunktionen (zum Beispiel die bei pdfs). Es ist flüssig und so, dass man problemlos eine Weile zuhören kann. Mit einem von einem Profi eingesprochenen Hörbuch kann die Vorlesefunktion aber natürlich nicht mithalten, da einfach die Betonungen, Pausen und eigene Interpretationen der SprecherInnen fehlen. Ich benutze die Vorlesefunktion trotzdem gerne zum Beispiel beim Kochen oder Sport machen, wenn ich gerade kein Hörbuch höre und gerne weiterlesen möchte.

      Liebe Grüße
      Sophia

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  3. Huhu,

    das ist mal ein echt ausfürlicher Test gewesen. Toll! Ich selbst habe einen Tolino und bin sehr zufrieden damit. Ob ich mir einen mit Farbdisplay holen würde, wenn meiner mal stirbt, kann ich trotzdem gar nicht sagen. Da die Schrift ja eh schwarz-weiß ist, würde ich es wohl, abgesehen vom Cover, gar nicht merken. Und Bilderbücher/ Comic lese ich nicht wirklich.

    Tintengrüße von der Ruby

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    1. Hey Ruby,

      ich habe ein Jahr lang positive und negative Punkte gesammelt, also ist der Beitrag ein bisschen länger geworden ;-))

      Das stimmt, bis auf gelegentliche Abbildungen und das Cover merkt man von dem Farbdisplay keinen großen Unterschied, wenn man keine Bilderbücher oder Comics liest. Für mich war der ausschlaggebende Punkt, dass ich nun endlich Coverbilder machen kann, auf denen die Cover dann nicht schwarz-weiß sind!

      Liebe Grüße
      Sophia

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  4. Hallo liebe Sophia,

    eine kleine Ergänzung: Auch AZW3 ist ab der Softwareversion 6.7 und höher bei uns möglich. :)
    Wichtig ist dabei nur, dass die Bücher keinen Kopierschutz haben dürfen - dann geht es auch auf dem PocketBook.

    Liebe Grüße
    Sanni

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    1. Hey Sanni,

      vielen Dank für die Ergänzung! Das war mir nicht bewusst und ist natürlich ein wichtiges Detail für alle, die noch einen Kindle haben ;-)

      Liebe Grüße
      Sophia

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