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Die Fakten
Titel: A Wish For Us
Autorin: Tillie Cole
Verlag: LYX (31. Januar 2020)
Genre: New Adult
Seitenzahl: 448 Seiten
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Der Inhalt:
Die Eindrücke
Handlung: "A Wish For Us" ist eines der Bücher, die schon seit Jahren auf meinem SuB liegen, die ich aber trotz des Hypes nie zur Hand genommen habe. Um es nach fünf Jahren doch endlich mal zu lesen, ist es Teil meiner 12-für-2025-Challenge geworden. Um es kurz zu machen: Ich habe es gerne gelesen, allerdings ist es ein besonderes Buch, für dessen Erzählart und -themen man offen sein muss. Die reine Handlung erscheint zunächst sehr klischeehaft - Bad Boy trifft Good Girl -, nimmt dann aber einen anderen Verlauf als zunächst angenommen. Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass Tillie Cole den typischen Rahmen einer College-Romanze verlässt und ihre Figuren in ein bittersüßes Schicksal stürzt, allerdings ist die inhaltliche Umsetzung dieses an einigen Stellen etwas wacklig. Denn "A Wish For Us" setzt regelmäßig Tragik vor, setzt immer noch einen obendrauf und steuert demnach auf die Übertreibung zu. Außerdem macht die Autorin wie in der Triggerwarnung angedeutet, eine Menge verschiedener Themen gleichzeitig auf und schafft es aber nicht, sich ihnen mit ausreichendem Grundwissen und Fingerspitzengefühl zu nähern. Sowohl was Eastons Depression und seine Suizidversuche als auch das Thema Organspende angeht, greift das Buch nur einzelne Aspekte heraus, die gerade in die Handlung passen, schafft es allerdings nicht ein rundes und angemessenes Bild zu zeichnen (Spoiler zensiert, zum Lesen markieren).
Schreibstil: Auch mit ihrem Schreibstil dreht die Autorin im Verlauf des Buches den Drama/Schmerz/Trauma-Regler bis zum Anschlag auf. Davon profitieren manche Aspekte der Handlung profitieren wie zum Beispiel die Musikbeschreibungen sehr. Besonders die Beschreibung von Cromwells Synästhesie und seinem Talent beim Komponieren sind einfach großartig und machten mir als musikalisch begeisterte Leserin große Freude. In einem Großteil der Szenen, besonders in Dialogen oder alltäglichen Situationen, las sich die Emotionalität allerdings etwas zu gekünstelt, um einen positiven Beitrag zu leisten. Das bedeutet nicht, dass die sehr emotionsbetonten Erzählweise nicht auch teilweise funktioniert hat, immerhin hat mich das Buch am Ende auch zweimal zum Weinen gebracht, es entsprach aber nicht mehr meinem aktuellen Lesegeschmack. Ich denke, dass ich das Buch deutlich besser gefunden hätte, wenn ich es vor vier oder fünf Jahren gelesen hätte, als ich die Bücher von Emma Scott, Brittany C. Cherry und Co verschlungen habe und kein Buch dramatisch und emotional intensiv genug sein konnte. Mittlerweile bin ich eher ein Fan von subtiler vermittelten Emotionen und bin von eimerweise auf die Seiten geweinter Tragik weniger beeindruckt und manchmal sogar schnell genervt.
Figuren: Die Figuren haben ebenfalls nur in Teilen von dem sehr emotionalen Schreibstil profitieren können. Die Autorin erzählt abwechselnd aus den Ich-Perspektiven der beiden Hauptfiguren Cromwell und Bonnie, lässt uns aber gerade im ersten Drittel deutlich zu wenig Zeit, ein Gefühl für die beiden zu bekommen, bevor sie mit ihrer riesiges-Drama-große-Gefühle-Walze jeden Raum für Entwicklung plattmacht. Besonders Cromwells Entwicklung vom unberührbaren Bad Boy zum liebeskranken Verehrer ging mir ein bisschen zu schnell. Die Nebenfiguren bleiben ebenfalls eher blass. Bis auf Professor Lewis ist eigentlich nur noch Bonnies Zwillingsbruder Easton relevant und statt eines interessanten Profils als Nebenfigur erhalten beide eine tragische Wendung am Ende, die aber nur vom Hauptgeschehen ablenkt. Auch in diesem Punkt ist die Beurteilung aber definitiv Geschmackssache: Wer gerne emotional intensive Geschichten liest, bei denen man sich im Gefühlsstrudel verlieren und dabei die inhaltliche Ebene verlassen kann, wird "A Wish For Us" ganz sicher großartig finden. Fans von subtileren Romanzen werden sich aber wahrscheinlich an der teils übertriebenen Tragik stören.
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