Die Fakten
Titel: 8000 Arten, als Mutter zu versagen
Autorin: Carolin Kebekus
Verlag: Kiepenheuer & Witch (6. November 2025)
Genre: Comedy
Seitenzahl: 161 Seiten
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Meine Eindrücke
Carolin Kebekus ist durch ihre TV Auftritte, Sendungen und frühere Bücher - beispielsweise kenne ich von ihr "Pussy Terror" - für ihren pointierten, schonungslosen Humor bekannt. Mit "8000 Arten, als Mutter zu versagen" legt sie nun ein Buch vor, das Humor, persönliche Erfahrung und gesellschaftliche Beobachtung rund um das Thema Mutterschaft auf selbstironische Weise verbindet.
Als kinderlose Frau gehöre ich zwar nicht direkt zur Zielgruppe, als Feministin und gesellschaftlich interessierte Leserin fand ich die Beobachtungen, die die Comedianne anstellt, allerdings sehr treffend. "8000 Arten als Mutter zu versagen" enttarnt den gesellschaftlichen Druck, Heuchelei und das Messen mit zweierlei Maß zwischen Müttern und Vätern, das nach wie vor besteht. Anhand unterhaltsamer Anekdoten und persönlicher Erfahrungen arbeitet sie heraus: Man ist sehr schnell eine "schlechte Mutter" und sehr schnell ein "toller Vater". Dies ist zwar keine neue Erkenntnis, aber wunderbar selbstironisch und unterhaltsam aufbereitet. An manchen Stellen hätte ich mir neben den Gags und persönlichen Erlebnissen aber noch etwas mehr inhaltliche Tiefe gewünscht. Für ein Buch, das durchaus gesellschaftskritische Ambitionen hat, bleiben die Analysen oft auf der Ebene sehr guter Beschreibungen stehen, ohne systematisch weiter in die Tiefe zu gehen.
Den Wert dieses Buches sehe ich allerdings sowieso weniger in einer feministischen Analyse und mehr in einer ehrlichen, entromantisierten Darstellung von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Mutterschaft als Ganzes. Mutterschaft wird weder verklärt noch ausschließlich als Selbstverwirklichung dargestellt. Für mich gehört es auch zu weiblicher Solidarität dazu, darüber aufzuklären, was Mutterschaft wirklich bedeutet, um eine eine fundierte Entscheidung für oder gegen Kinder treffen zu können.
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