Donnerstag, 11. Dezember 2025

Kurzrezension: Body Politics


Die Fakten

Titel: Body Politics
Autorin: Melodie Michelberger
Verlag: Rowohlt (2021) 
Genre: Autobiografisches Sachbuch
Seitenzahl: 224 Seiten
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Meine Eindrücke

Mit "Body Politics" legt Melodie Michelberger ein sehr persönliches, feministisches Sachbuch vor, das sich mit Schönheitsnormen, gesellschaftlichen Erwartungen und der Frage beschäftigt, warum Frauen so hart mit ihren Körpern umgehen – und wer davon profitiert. Schon nach wenigen Seiten wird klar, dass sie einen stark autobiografischen Ansatz gewählt hat, der nicht nur analysieren, sondern vor allem auch verständlich machen und berühren möchte. Sie erzählt von ihrer Kindheit, ihrem frühen Bewusstsein für Körpernormen, den Mechanismen von Anpassung und Scham, ihrem jahrelangen Kampf in der Modewelt in die Sample Size zu passen und schließlich ihrem Burnout nach der Geburt ihres Kindes – ein biografischer Wendepunkt, ab dem sie begann, das eigene Verhältnis zum Körper zu hinterfragen. 

Erst im weiteren Verlauf greift die Autorin dann zentrale Themen der feministischen Body-Positivy-Bewegung auf wie Diet Culture, Fat- und Bodyshaming, Schönheitsnormen als Machtinstrument, der kapitalistische Nutzen von Selbstzweifeln und die kolonial-rassistischen Wurzeln bestimmter Schönheitsideale. Auch hier beschreibt sie aber weniger auf einem abstrakt-allgemeingültigen und mehr auf einem persönlichen Level. Das war für mich angesichts des Titels, der doch eher ein theoretisches, politisch-akademisches Werk erwarten ließe, eher überraschend, aber hat das Buch zu einem nicht weniger wertvollen Beitrag gemacht. Denn durch die stilistische Ausrichtung nahe einem persönlichem Essay und Erfahrungsbericht, unterfüttert mit gesellschaftlichen Beobachtungen und theoretischen Impulsen, entsteht ein niedrigschwelliger Zugang zum Thema Body Neutrality und Body Positivity, der sowohl informativ als auch empowernd wirkt. Die Stärke liegt also weniger in komplexen Argumentationen, sondern in der emotionalen Verständlichkeit und im Mut, gesellschaftlich internalisierte Muster aufzubrechen.


Fazit

"Body Politics" ist ein zugängliches Buch über Körper, Identität und gesellschaftliche Prägung. Zwar ist der Titel ein bisschen irreführend, da es mehr Autobiografie und weniger analytisches Sachbuch ist, für einen Einstieg ins Thema Body Positivity und feministische Körperpolitik kann ich das Buch aber sehr empfehlen.

*keine WERBUNG,  gehört über Bookbeat*

Quelle Informationen: Goodreads.de. Klapptexte und Zitate sind Eigentum des Verlags oder jeweiligen Rechtinhabers.

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