Dienstag, 3. September 2019

Montagsfrage #132 - 02.09.19


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Hallöchen,
 
leider habe ich die Montagsfrage gestern total vergessen und muss sie heute nachholen. Eigentlich ein gutes Zeichen wenn man im Urlaub so entspannt ist, dass man vergisst welcher Wochentag gerade ist ;-)
 

Welches Buch hat dich das letzte Mal so richtig inspiriert?

 
Das Problem (na gut, Problem ist vielleicht etwas übertrieben) bei Büchern und mir ist, dass ich immer mit vollem Einsatz an sie herangehe und in ihren Bann gesogen werde. Deshalb bin ich fast nach jedem Buch total begeistert, will unbedingt irgendetwas an meinem Leben verändern und fühle mich zu etwas inspiriert. Nehmen wir mal wahllos die letzten fünf Bücher die ich gelesen habe:
 
"Idol - Gib mir deine Liebe" von Kristen Callihan hat mich dazu inspiriert wieder mehr selber Musik zu machen. Gleich nach Beenden der Geschichte habe ich meine Querflöte ausgepackt und mich durch mein neues Filmmusik-Heft durchgespielt. Außerdem hatte ich nach Jax´ hingebungsvoller Rede an Kurt Cobain besonders viel Lust, mal wieder Nirvana zu hören.

"Blackout" von Marc Elsberg hat bei mir eine Art "Aha"-Erlebnis ausgelöst. Manche Vorkommnisse und Entwicklungen die er beschreibt wirken vielleicht etwas überzeichnet doch es bleibt der deutliche Eindruck einer katastrophalen Abhängigkeit und man stellt sich automatisch die großen Fragen: "Was wäre wenn? Wie sicher ist unser Netz wirklich? Wäre ich vorbereitet?" Vielleicht werde ich in Zukunft doch ein paar Konserven mehr in den Keller stellen und mir die Katastrophenhandbücher der Regierung mal ansehen.

"Wie ist das, Kit? Frei sein?", fragt Washington Black im gleichnamigen Roman "Washington Black" von Esi Edugyan und hat mich damit zum Nachdenken gebracht. Angesichts seiner verzweifelten Suche nach einer Heimat, Zugehörigkeit und Anerkennung, die den entstellten Sklavenjungen von Barbados mit einem Wolkenkutter und einem Segelschiff nach Virginia, dann nach Hudson Bay in die Arktis, nach Nova Scotia in Kanada, nach England, in die Niederlande und schließlich nach Marrakesch in Marokko führt, wurde mir eindringlich vor Augen geführt, wie wundervoll es ist, frei zu sein und wie wenig ich eigentlich meine geborgene Freiheit schätze. Außerdem haben mich Esi Edugyans wundervolle Sprache und ihre ausdrucksstarken Beschreibungen sehr beeindruckt. Sie zeichnet Washingtons Leben bitter, verstörend, hoffnungsvoll, sanftmütig und wunderschön - oft alles zugleich - und berührt mit eingängiger Wahrhaftigkeit.

Ludwig, Luise, Erich und Klaus aus dem Historiendrama "Ein Schwur aus Feuerstein" von David Zwick haben mich daran erinnert, wie wichtig Zusammenhalt, Freundschaft und Einfallsreichtum in schweren Zeiten ist und wie viel wundersamer die Welt durch die Augen von Kindern scheint. Außerdem legt die Geschichte nahe, das jeder Mensch eine Geschichte erlebt hat, die es wert ist, gehört zu werden und es sich lohnt offen auf andere zuzugehen. So hat mich der Roman dazu gebracht, meiner Oma einige Fragen über die damaligen Zeiten zu stellen und festzustellen, dass sie einiges erlebt hat, dass sich zu erzählen lohnt.

Das fünftletzte Buch das ich gelesen habe, ist "Bevor die Nacht geht" von Patrycja Spychalski und eigentlich ein recht flacher Liebesroman. Dennoch hat mich der prickelnde Mix aus neuer Begegnung, Großstadt, Vergänglichkeit und Nachtleben mitgerissen und mir gezeigt, dass Liebe schnell und flüchtig, zerbrechlich und vergänglich und doch stark und wunderschön ist - überall und nirgends zu finden und oft dort wo man sie am wenigsten erwartet. Außerdem hat die wundervolle Beschreibung Berlins mein Reisefieber entfacht und - hier bin ich gerade: an der Ostsee um mir Deutschlands Norden und einige der großen Städte anzusehen.

Also ihr seht trotz dass ich keines der genannten Bücher mit einer Top-Bewertung versehen habe, haben sie mich alle gewissermaßen beeinflusst und inspiriert. Und genau das gefällt mir so sehr am Lesen: man findet in jeder neuen Begegnung, in jeder fremden Welt und in jeder Lebensgeschichte eine Kleinigkeit von sich selbst wieder, das das Herz zum Klingen, das Gehirn zum Nachdenken bringt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Welche Geschichte hat euch zuletzt inspiriert oder auf neue Ideen gebracht?

Liebe Grüße
Sophia

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