Hallöchen,
die heutige Montagsfrage fällt leider aus da Antonia mit einer schlimmen Grippe im Bett liegt. Auch ich kämpfe schon das gesamte Wochenende mit einer Erkältung, konnte sie bislang aber noch mit viel Wärme, Tee und Vitaminen bekämpfen. Also an alle, die auch angeschlagen sind: haltet durch! Ein kurzer Blick in den Kalender verrät, dass in vier Wochen die Weihnachtspause ansteht. Mehr als auf das Weihnachtsfest freue ich mich aber auf den 21. Dezember. Warum? Na weil ab dort die Tage endlich wieder länger werden! Ich hasse am Winter nichts mehr als die ständige neblige Dunkelheit - wenn ich morgens aus dem Haus gehe und wenn ich abends heimkomme - echt ätzend. Lange Rede kurzer Sinn: ich lasse mich von Krankheit und Dunkelheit nicht unterkriegen und beantworte trotzdem eine Montagsfrage, die mir gefällt:
Ich habe diese Montagsfrage schonmal beantwortet, finde es aber eine schöne Art, auf die Bücher der vergangenen Wochen zurückzublicken und zu reflektieren, was davon hängen geblieben ist.
Das Problem (na gut, Problem ist vielleicht etwas übertrieben) bei Büchern und mir ist, dass ich immer mit vollem Einsatz an sie herangehe und in ihren Bann gesogen werde. Deshalb bin ich fast nach jedem Buch total begeistert, will unbedingt irgendetwas an meinem Leben verändern und fühle mich zu etwas inspiriert. Das ist natürlich insofern schön als dass fast alle Bücher die ich lese, mein Leben über ihren Unterhaltungswert hinaus bereichern. Hier also ein kurzer Rückblick auf drei gelesene Bücher des letzten Monats und inwiefern sie mich zu etwas inspiriert haben:
Ein Buch, das ich erst gestern beendet und rezensiert habe, ist "
Wer die Nachtigall stört" von
Harper Lee. Dieser Roman ist ein echter "Klassiker" und wird in Amerika auch gerne als Schullektüre verwendet - zurecht wie ich finde. Denn diese facettenreiche Geschichte kann neben markanten Figuren, stilsicheren Beschreibungen, vielen scharfen Beobachtungen und spannenden Abenteuern auch mit interessanten Denkanstößen und vor allem einer wichtigen Botschaft aufwarten. Im Mittelpunkt der Geschichte steht durch das Aufgreifen eines echten Vergewaltigungsfalles eines schwarzen Landarbeiters das große Thema Rassismus, das leider aktuell ist wie eh uns je. Ich finde, es ist eine Tragödie, dass nach all den Jahren das Thema "Rassismus" nicht endlich abgeschlossen ist. Dabei spreche ich nicht nur von den USA, wo es im Moment sogar eher wieder bergab geht, sondern auch von uns in Europa/Deutschland. Vorurteile, Ungerechtigkeit, Ignoranz und Hass werden wohl nie zu überwinden sein - wir können es aber immer wieder versuchen. Umso wichtiger ist es, zu solch einem Klassiker zu greifen, der voller spannender Gedanken zum Nachdenken und viel Liebe, Ungerechtigkeit und Melancholie zum Nachfühlen steckt. Ich habe mir lange überlegt, was uns die Autorin im Endeffekt sagen möchte und mich für folgenden Satz entschieden, der den Kern des Romans meiner Meinung nach ganz gut zusammenfasst: "
Nein, Jem, ich glaube, es gibt nur eine Art von Menschen. Einfach Menschen."
Auf eine ganz andere Art inspiriert hat mich "
Throne of Glass" von Sarah J. Maas. Ich habe diesen siebten Teil gleich nach der Erscheinung gekauft, mich ganz lange aber nicht herangetraut da ich auf der einen Seite die Vorfreunde noch ein wenig herauszögern wollte, auf der anderen Seite aber auch Angst vor einer Enttäuschung hatte. Das wies sich als total unbegründet heraus - Sarah J. Maas setzt uns hier mal wieder ein ultimatives Fantasy-Epos vor, das an Bildgewalt, emotionaler Tiefe und Plotkonstruktion kaum noch zu übertreffen ist. Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich diese Welt und ihre Bewohner liebe und wieder jeden Lesemoment genossen habe! Mein Herz platzte vor lauter Gefühlen fast und ich habe die 1104 Seiten in drei Tagen weggelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Wir werden auf eine unglaublich epische Achterbahnfahrt gefüllt mit den unterschiedlichsten Facetten und Farben mitgenommen: eine Geschichte, die an Genialität, Gefühlen, Atmosphäre, Nervenkitzel und purem Lesevergnügen nicht mehr zu übertreffen ist (außer vielleicht durch weitere Bände der Autorin, die hoffentlich bald kommen werden...)! Okay, dieser Finalband war wirklich EPISCH - doch warum und zu was hat er mich inspiriert? Was mich an der Geschichte sehr beeindruckt hat ist die schiere Stärke alle Protagonisten. Damit meine ich nicht körperliche Stärke oder Macht sondern Durchhaltevermögen, Willensstärke, Loyalität und Liebe. Es hat mich wirklich beeindruckt, was die Autorin aus den vielen unscheinbaren Protagonisten gemacht hat und was sie auf ihrem Weg durch den Glaube an sich selbst erreicht haben. Auch wenn ich die Geschichte nicht als besonders tiefgründig bezeichnen würde sind die Figuren, deren Emotionen und ihre Entwicklung doch auf eine Art und Weise intensiv, dass sie unter die Haut gehen und ein wenig von ihrer Stärke und ihrem Mut auf den Leser übertragen. Besonders auch die Darstellung der weiblichen Protagonisten, die sich alle zu starken Königinnen, cleveren Anführerinnen und integren Ladies entwickeln, hat mir sehr zugesagt, denn so bekommt die Geschichte nebenbei (als bräuchte ich noch einen Grund, diese Saga zu lieben) noch eine deutlich feministische Note.
Ein weiteres Buch, das mich definitiv inspiriert hat, über die meine Grenzen hinauszudenken war das Sachbuch "
Quantenphilosophie und Spiritualität" von
Ulrich Wanke. Dieser Versuch, Wissenschaft und Spiritualität zu vereinen stößt neue Türen auf, regt zum Nachdenken an, stellt das eigene Weltbild auf den Kopf, ist aber nicht über jegliche Zweifel erhaben.
Was ist das Ich? Ist Realität wirklich objektiv? Haben wir einen freien Willen? Was kann ein Traum? Gibt es eine messbare Zeit außerhalb unseres Bewusstseins? Kann Glaube wirklich Berge versetzen? Wie ist unser Bewusstsein entstanden?
Dies sind Fragen, die sich wohl jeder schonmal gestellt hat. Viele der "großen Fragen" muss der Autor natürlich offen lassen, doch mit seiner gut verständlichen Einführung in die Grundlagen der Quantenphysik ermöglicht er uns eine neue Blickweise auf die Funktionsweise unseres Körpers, unseres Ichs und des gesamten Konstrukts, das wir als "Realität" wahrnehmen.
Welches Buch hat euch zuletzt inspiriert oder zum Nachdenken gebracht? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Liebe Grüße
Sophia
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