Die Fakten
Titel: The Girl in the Love Song
Autorin: Emma Scott
Verlag: Berkley (11. Mai 2021)
Genre: Liebesgeschichte
Seitenzahl: 368 Seiten
Weitere Bände: "When You Come Back
To Me (Band 2)
The Last Piece of His Heart (Band 3)
Deutsche Ausgabe: "The Girl in the Love Song"
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Der Inhalt
Die Eindrücke
Handlung: "The Girl in the Love Song" ist mein 11. Buch von Emma Scott (die Rezis zu ihren anderen Büchern könnt Ihr übrigens HIER finden). Wie bei bisher jedem ihrer Bücher habe ich mich auch in die Geschichte von Miller und Violet Hals über Kopf verliebt, ganz zufrieden mit dem Handlungsaufbau bin ich allerdings nicht. Das liegt vor allem an den vielen Zeitsprüngen, die die in vier Teile aufgespaltene Erzählung zerstückeln und in die Länge ziehen. Teil 1 behandelt das zuckersüße wie tragische Kennenlernen von Violet und Miller, bei dem die beiden 13 Jahre alt sind, danach folgt ein Zeitsprung von vier Jahren, welcher uns in eine Zeit voller Highschool-Klischees und Entfremdung mitnimmt, bevor sie sich in Teil 3 endlich näherkommen und in Teil 4 dann in einem Zeitraffer über Jahre alles auf einmal zu passieren scheint. Durch diese Aufsplitterung der Erzählung ging für mich nur die emotionale Nähe und die Entwicklung der Figuren verloren, es entsteht auch leider das Gefühl, dass sich alles in die Länge zieht, da gerade wenn man sich wieder in die neuen Umstände für die beiden eingefunden und das besondere Prickeln der Erzählung wiedergefunden hat, ein neuer Zeitsprung kommt und dieses wieder verflüchtigen lässt. Ich bin grundsätzlich kein großer Fan von Zeitsprüngen in Erzählungen, da sie häufig genau diesen Effekt mit sich bringen, kann aber verstehen, weshalb sich die Autorin für ihre Friends-to-Lovers-Geschichte, die von jahrelangem Hin und Her lebt, dafür entschieden hat. Glücklich mit der Umsetzung bin ich jedoch trotzdem nicht.
Figuren: Denn die Zeitsprünge wirken sich leider auch negativ auf die beiden Hauptfiguren aus, die hier abwechselnd aus ihrer Perspektive erzählen dürfen. Der Einstieg in die Geschichte ist mir noch nie so leichtgefallen: durch die Unschuld und pure Freundschaft schließt man die beiden Figuren als Kinder sofort ins Herz und ist gespannt auf ihre weitere Geschichte. Von Violet erhalten wir zusätzlich noch Tagebucheinträge, während Miller und durch seine Songtexte weiteren Einblick in sein Innenleben gewährt. Grundsätzlich sehr gute Voraussetzungen, oder? Leider muss man sich im Laufe Handlung jedoch anstrengen, die Charaktere, in die man sich zu Beginn verliebt hat, in denen wiederzufinden, zu denen sie geworden sind und kann nicht zu jedem Zeitpunkt der Erzählung eine Verbindung zu ihnen wiederaufbauen. Auch andere Nebenfiguren wie Millers Mutter, Violets Eltern, Evelyn oder auch Vis beste Freundin Shiloh haben mich schlussendlich enttäuscht, da sie über lebendige Klischees hinaus kaum Tiefe entwickeln. Highlights sind hingegen Millers beide Freunde Holden und Ronan, welche mit ihm zusammen das Lost-Boy-Trio bilden. Die beiden werden hier stark in die Geschichte eingeführt - nur um dann komplett daraus zu verschwinden, da sich die Autorin deren Geschichte für die beiden Folgebände aufgespart hat. Das ist natürlich etwas schade, macht aber auch umso mehr Lust auf die beiden anderen Teile der Reihe.
Schreibstil: Dafür gesorgt, dass ich mich trotz der Schwächen im Handlungsaufbau trotzdem Hals über Kopf in die Geschichte gestürzt habe, hat mal wieder Emma Scotts besonderer Schreibstil, den ich dieses Mal sehr vielseitig auskosten konnte, da ich die Geschichte gleichzeitig als englisches Ebook gelesen und als deutsches Hörbuch gehört habe. Diese Autorin schafft es wie keine Zweite, intensiv Schmerz und Liebe gegenüberzustellen und den Leser damit zum Weinen, zum Lachen und zum Mitfiebern zu bringen. Sie spricht hier Themen wie Obdachlosigkeit, Armut, Diabetes, Schulden und Organspende an und lässt uns damit großzügig darüber hinwegsehen, dass die Geschichte ansonsten viele Highschool-Klischees und Tropes rund um Rockstar Romances und Friends-to-Lovers beinhaltet. Die Sensibilität, mit der sie dem Leser einen Blick ins Innere ihrer Protagonisten gewährt, die Grausamkeit, mit der sie uns und ihre Geschöpfe konfrontiert und die viele Liebe, mit der sie ihre und unsere Herzen heilt, sind wirklich erstaunlich und haben dafür gesorgt, dass "The Girl in the Love Song" trotz allem eine besondere Leseerfahrung war.
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