Allgemeines:
Titel: Die Nacht der tausend Farben - Rebellische Elemente
Autorin: Claudia Rehm
Genre: Fantasy
ASIN: B071R28MF8:
Seitenzahl: 412 Seiten
Seitenzahl: 412 Seiten
Preis: 3,99€ (Kindle-Edition)
Weitere Teile: Die Nacht der tausend Farben - Tödliche Elemente;
- Verratene Elemente
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Inhalt:
"Ganz besonders, was deine Verbündeten betrifft, darfst du dir kein Mitleid erlauben«, versucht Harris Emma zu warnen, als sie gemeinsam ihre Pläne zum Aufstand gegen den magischen Rat schmieden."
Doch Emma kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass diese Worte sie schon sehr bald vor die schwierigste Entscheidung ihres Lebens stellen werden. Um gegen die mächtigen Ratsmitglieder anzutreten, braucht sie nämlich nicht nur die Hilfe von Harris, der als Bimorphicus einige besorgniserregende Veränderungen durchlebt, sondern auch von Cai, der sie in der letzten Nacht der Tausend Farben schon einmal kapital betrogen hat. Schon bald ist Emma durch einen Verrat dazu gezwungen, sich eine eigentlich unmögliche Frage zu stellen. Ist ihr die Aussicht auf einen Frieden zwischen den beiden Seiten der Magie wichtig genug, um diesem Ziel das Leben eines geliebten Menschen zu opfern?
Bewertung:
DISCLAIMER: Dieses Buch ist der dritte und letzte Band einer Reihe, mögliche Spoiler über das Geschehen vorheriger Teile, sind nicht auszuschließen. Wenn ihr diese Reihe nicht kennt, beginnt doch bei der Rezension zum ersten Teil (Link im nächsten Abschnitt)
An dieser Stelle erst einmal "vielen Dank" an die Autorin Claudia Rehm, die so freundlich war, uns vom ersten Teil ihrer Buchreihe, "Die Nacht der tausend Farben - Tödliche Elemente" an, die Chance zu geben, diese vorab als Rezensionsexemplar lesen zu dürfen. Band für Band habe ich gespannt mit gefiebert und bin bei diesem finalen Band umso dankbarer, auf diese Geschichte aufmerksam gemacht worden zu sein - denn sonst wäre mir vermutlich eine wirklich tolle Story durch die Lappen gegangen!
Erster Satz: "Die Verletzungen, die Caven sich in der letzten Nacht der Tausend Farben beim Aufstieg zum Kloster am Eisgipfel zugezogen hatte, hielten ihn seit Wochen an einer nervenaufreibend schmalen Grenze zwischen leben und Tod gefangen."
Mit diesem Worten beginnt dieser dritte Teil, der heute, am 15.05.17 erscheint, und führt die Geschichte damit genau dort weiter, wo der zweite Teil "Die Nacht der tausend Farben - Verratene Elemente" endete: Emma und Harris sind vom Eisgipfel geflohen, nachdem sie die finsteren Pläne des neuen Fürsten der schwarzen Magie, Cai, vereitelt haben. Statt sich von den Strapazen erholen und in Ruhm ob ihrer edlen Taten sonnen zu können, werden sie vom magischen Rat verfolgt, und müssen sich um den todkranken Caven kümmern, der beim Angriff verletzt wurde. So kann es nicht weiter gehen, beschließen die junge Formwandlerin Emma und ihr Freund Harris und beginnen einen ausgefuchsten Plan auszuhecken, der die beiden verfeindeten Seiten der Magie endlich wieder vereinen soll. Die Herzen schlagen im Takt der Rebellion, doch wie viel sind die beiden bereit für den Frieden zu opfern...?
"Wir alle werden uns irgendwann den Dämonen der Entscheidungen, die wir in den letzten Tagen und Stunden getroffen haben, stellen müssen, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Ob es nun gefällt oder nicht, bis der magische Rat fällt, sind unsere Schicksale zusammengeschweißt, als reißt euch gefälligst zusammen!"
Das Buch startet recht langsam, sodass man sich sehr gut in der gegebenen Situation wieder einfinden kann. Doch dann geht es sofort Schlag auf Schlag los: eine Hinrichtung muss verhindert, tödliche Duelle gefochten und verstrickte Intrigen aufgedeckt werden. Dabei wechseln immer wieder die Handlungsorte, Perspektiven und auch Atmosphären, weshalb man wieder ein sehr lebhaftes, spannendes und abwechslungsreiches Bild einer magischen Welt im Aufbruch vermittelt bekommt. Besonders gefallen hat mir, dass wir wieder einen kurzen Abstecher ins Rote Moor machen durften, welches mich schon im zweiten Teil fasziniert hat.
Ein bisschen seltsam für einen dritten Teil einer Reihe war, dass sich die Spannung im Buch weniger auf wirkliche Action und Kampfszenen stützt, sondern viel mehr dadurch aufgebaut wird, dass man bis zur letzten Seite keine Ahnung hat, was die Autorin eigentlich mit der Geschichte vor hat. Ständig wird man auf brutalste Weise überrascht, die Geschichte wendet sich zu 360 Grad Es ist ein rasantes Hin und her, bei dem man nie so wirklich weiß, was als nächstes kommt und wie die ganze Sache gut ausgehen soll.
Wer ist wirklich gut und wer böse? Was gehört zu Emma und Harris´ Plan, was nicht? Werden die beiden es schaffen, die Welt zu vereinen, ohne sich selbst zu verlieren?
Die dadurch entstehenden starken Emotionen der Charaktere, Verwirrung und düstere Vorahnungen, haben dieses Buch ganz besonders gemacht - besonders spannend!
Wie gesagt, ist das für einen Finalband etwas untypisch, hat mir aber wirklich mega gut gefallen!!!
"Emma und Harris waren der lebende Beweis dafür, dass es abseits der strengen Trennung zwischen schwarzer und weißer Magie Freundschaft, Vertrauen und sogar Liebe geben konnten und zwar unabhängig von Herkunft, Hintergrund oder tierischer Gestalt. Der Graben, der die Menschen davon abhielt, sich unabhängig der Farbe ihrer Magie an diesem Platz zu treffen, wurde vom magischen Rat in die Erde gezogen, und Emma war fest entschlossen, mit Harris eine mehr als nur eindrucksvolle Brücke darüber hinweg zu bauen."
Super fand ich auch, dass das Buch ein bisschen dazu auffordert, abseits von Rollenbildern, klaren Schubladenbildern zu denken. Zum einen wird das deutlich durch die Schwarze Magie/weiße Magie - Thematik, zum anderen aber auch durch die ständigen Positionswechsel der Charaktere.
Wieder wird die Geschichte aus Emmas Sicht geschrieben, wobei aber ein Er-Erzähler gewählt wurde. Die Perspektiven wandern aber auch zum Beispiel zu Robin oder Harris. Schon gleich in den ersten Sätzen ist mir aufgefallen, wie sehr Emma sich vom ersten Teil bis hier hin verändert hatte, welche Verantwortung auf ihr lastet. Schon im zweiten Teil konnte man ihr eine extreme Veränderung anmerken, vom kleinen naiven Mädchen, das Angst hatte, nicht in die Ideale der weißen Magier zu packen und deshalb etwas unbeholfen ausbrach, zur beherrschten, überlegenden und erwachsenen jungen Frau, die zu sich als Element steht und keine Angst mehr vor ihrer Gabe hat. Trotzdem bleib sie aber immer ein wenig unsicher, unentschlossen, sich wirklich komplett von der weißen Seite, ihrer Familie abzuwenden. Diesen großen Schritt hat sie aber unwiderruflich von ihrem alten Ich weg gemacht, als sie sich am Kloster dafür entschieden hat, mit Harris zu fliehen. Darunter leidet sie anfangs etwas und ist sehr angewiesen auf ihn - den letzten, den sie noch hat. Ihre wagemutige, abenteuerlustige Art blieb ihr erhalten, auch wenn die kindliche Neugierde durch reifen Wissensdrang ersetzt wurde. Sie tut immer wieder Dinge, die man nicht so ganz nachvollziehen kann, ist immer noch sehr impulsiv, wodurch sie sich ständig in den verrücktesten Geschehnissen wiederfindet und gleich mehrere Male an ihre Grenzen gerät, ertrinkt, erstickt, erfriert, oder anderweitig gebeutelt wird und trotzdem immer ihre Willensstärke behält. Ein wirklich toller Hauptcharakter!
"Sie konnte spüren, dass sich Schicht für Schicht eine immer härtere Schale bildete, die Emmas Herz davon abhielt, so wild und aufmüpfig zu schlagen, wie ihre Situation es eigentlich von ihr verlangte. Wenn sie sich nicht damit abfinden wollte, den Rest ihres Lebens auf der Flucht vor dem magischen Rat zu verbringen, dann musste Emmas Herz dazu in der Lage sein, kräftig im Rhythmus der Rebellion zu schlagen und nicht ängstlich und scheu von der Furcht um das Wohlergehen ihres besten Freundes eingeengt...."
Mit Harris ist das in diesem Buch so eine Sache...
Seine geheimnisvolle, mysteriös dunkle Verführung der schwarzen Seite, büßt er am Anfang doch sehr ein, zugunsten seiner treuen, verletzlichen und liebevollen Momente, die er immer mehr hat. Doch auch in diesem Band ist er stets eine sehr unsichere Komponente, ein wackeliges Fundament, auf das Emma all ihre Hoffnung und ihr Vertrauen baut.
Nach dem er in den vorherigen Bänden von einem Fremden, zu einem Freund, zu einem Feind, wieder zu einem Freund, zu einem Komplizen, zu einem Liebhaber und so weiter wechselte, weiß man auch in diesem Teil nicht so recht, was man von ihm halten soll, als er als Bimorphicus einige sehr beunruhigende Veränderungen durchlebt und immer mehr in die falsche Richtung abzurutschen scheint.
Genau dieses Hin und Her macht seinen Charakter ein bisschen aus. Ich mag es sehr, dass seine Entwicklung immer weiter geht und immer ein bisschen Spannung und Nebel um ihn erhalten bleibt.
"Zu verstehen, was in Harris vorgeht", erwiderte sie mit ihren Gedanken noch immer mehr bei ihm als bei Caven, "ist in etwa so einfach, wie einen Fußball durch einen Briefschlitz zu schieben. Glaub mir, dass ich es in den vergangenen beiden Jahren wieder und wieder versucht habe, aber ihn zu durchschauen, ist schlicht und ergreifend unmöglich!"
Caven, Robin und Myla, kommen in diesem Buch leider etwas weniger vor. Das Einhorn, der sich als liebender Bruder entpuppt hatte, nachdem ich ihn nach den ersten paar Kapiteln im ersten Buch als perfekten Idioten abgestempelt hatte, war mir immer mehr ans Herz gewachsen. Er kümmert sich rührend um Emma und hält zu ihr. Seltsamerweise wirkt er dadurch nie stereotyp, auch wenn ich eigentlich Helden, wie sie im Buche stehen, nicht ausstehen kann.
Caven spielt zwar eine entscheidende Rolle, ist aber die Hälfte vom Buch entweder todkrank und fast am sterben oder irgendwo verschollen. Der junge Mann mit den dunkelbraunen Haaren, den man im Reich der schwarzen Magie kennengelernt hat, gradlinig, ehrlich, nicht scheu seine Meinung zu sagen, kam mir entschieden zu wenig vor!
"Ein Leben, das nur halb gelebt ist, ist ganz verschwendet, hat Harris irgendwann einmal zu mir gesagt. Und lieber sterbe ich, als mich den Rest meines Lebens vom magischen rat zu einem Leben auf der Flucht zwingen zu lassen!"
Caven quittierte Emmas Worte mit einem schiefen Grinsen. Er raunte: "Du bist so verrückt, dass du uns entweder irgendwann alle umbringen wirst, oder etwas unvorstellbar Großes vollbringen wirst. Welches von beiden es sein wird, kann wohl nur die Zeit sagen, ..."
Myla, die schwarze Magierin, die sich in einen silbernen Wolf transformiert und sich zu Emmas Freundin und Vertraute entwickelt hatte, kam leider gar nicht mehr vor. Ihre fröhliche Unbeschwertheit hat mir irgendwie gefehlt und ich fand es schade, dass sie wirklich GAR keine Rolle mehr gespielt hat.
Dafür rückte Cai wieder ein bisschen in den Mittelpunkt. Auch er wechselte ja ständig von "Gut" zu "Böse", sodass auch er immer spannend blieb. Immer wenn ich ihn schon abgestempelt hatte, tat er irgendetwas Unvorhergesehenes und ich musste meine Meinung über ihn wieder ändern. In Band 1 und 2 mochte ich ihn nicht wirklich, jetzt ist er zu einem meiner Lieblinge aufgestiegen. Seine Motive blieben durchgängig undurchsichtig, er aber eigentlich sympathisch.
"Emma tauchte mit wachsamem Blick in die Nebelsuppe ab, die die Mauern wie unter einer samtweichen Decke feinster Dunstpartikel geheimnisvoll unter sich verhüllte. Schönheit, dachte Emma, während sie im nasskalten Nebel verschwand, wusste Gefahr eben immer am effektivsten zu verbergen... (...)
Die üppigen Blumen und Sträucher, die sich an die scharlachroten Baumstämme schmiegten, sahen so märchenhaft perfekt aus, als hätte nicht die Natur sie geschaffen, sondern ein Künstler mit einem Hand zu Dramatik und einer unstillbaren Liebe zum Detail."
Der Schreibstil hat mich wieder vollkommen überzeugen können. Wie auch die Charaktere hat er sich sehr entwickelt, wenn er zu Beginn noch etwas unerfahren war, wurde er im Laufe der Bände immer eleganter, sicherer und mystisch verschnörkelt. Die vielen neuen und oft gegensätzlichen Umgebungen wie zum Beispiel das unterirdische rote Moor waren sehr klar und faszinierend beschrieben. Was mir aber am besten gefallen hat, waren die vielen bedeutungsschweren und umschreibenden Metaphern. Immer wieder werden ähnliche Umschreibungen aufgegriffen, ganze Abschnitte im übertragenen Sinne auf etwas anderes bezogen und manchmal leicht eigenwilligen Formulierungen passend gemacht. Absolut nicht durchschnittlich!!!
Das Ende - zum Glück doch ein Happy End, ich hatte schon meine Zweifel ^^ - hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen, da alle Fragen geklärt sind und es einen schönen Abschluss der Geschichte bildet. Es kam nur wirklich sehr plötzlich: im einen Moment fiebert man noch mit, dann kommt eine krasse Wendung, eine Seite später - tada Happy End und das war´s dann. Ein kleines bisschen mehr Zeit zum verarbeiten hätte ich mir da noch gewünscht.
"Sie tauchte in einen Tunnel aus undurchdringbarer Finsternis, und zum ersten Mal in ihrem Leben, war sie sich nicht sicher, ob sie das gleißend helle Licht an seinem Ende überhaupt sehen wollte."
Das Cover erinnert vom Stil her sehr an den ersten und den zweitem Teil, was alle insgesamt gut als Reihe kennzeichnet. Zusehen ist wieder ein Mädchen mit feuerroten Haaren, das diesmal direkt in die Kamera blickt und einen Finger an die Lippen legt. Die roten Schlieren und Schwaden umwallen sie kunstvoll und erinnern an das Feuer, dass sie in sich trägt. Den Titel ziert wieder ein goldener Schnörkelkranz. Auch wenn mich das Modelgesicht, wie schon so oft erwähnt, etwas stört, spricht mich das Cover dank der grellen Farbe und des Feuers sehr an. Das Model endlich mal genau so, wie Emma meiner Meinung nach schauen sollte: stark, unnachgiebig aber auch ein bisschen schüchtern, verletzlich und unschuldig. Insgesamt eine gute Darstellung ihres feurigen abenteuerlustigen Temperaments. Auch der Titel passt wieder super!
Zum Abschluss noch mein absolutes Lieblingszitat, das Emmas Vater zu ihr sagt, als sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens steht:
Zum Abschluss noch mein absolutes Lieblingszitat, das Emmas Vater zu ihr sagt, als sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens steht:
"Menschen machen oft den Fehler, Größe darin zu bemessen, welche Dinge sie in ihrem Leben erreicht, erobert oder erkämpft haben. Aber wahre Größe beweist ein Mensch nicht dann, wenn es darum geht, etwas zu gewinnen, sondern dann, wenn er etwas verlieren muss. Und ein Herz, das die Größe besitzt, etwas aufzugeben, besitzt auch die Kraft, zu heilen. Auch wenn es dir im Augenblick vielleicht nicht so vorkommen mag, wirst du an dem heutigen Tag ganz genauso wenig zerbrechen, wie dein herz.
Heute, Emma Magdalena Trinall, hast du aufrichtige Größe bewiesen..."
Fazit:
Wer ein unterhaltsames Buch mit Spannung, Emotionen, Magie und Liebe sucht, ist bei dieser Reihe genau richtig! Ganz klare Leseempfehlung auch für diesen dritten Teil!
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Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat.
(Quelle- Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)
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