Mittwoch, 10. Februar 2021

Kurzrezension: Park Avenue Player



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Die Fakten:

Titel: Park Avenue Player
Autorinnen: Vi Keeland und Penelope Ward
Verlag: Bastei Lübbe, LYX (21. Dezember 2020)
Genre: Liebesgeschichte, New Adult
Seitenzahl: 432 Seiten

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Der Inhalt:

"Die Liebe findet auf unterschiedliche Weise zu uns. Es ist nicht wichtig, wie es passiert. Es ist nur wichtig, dass sie echt ist."

Er glaubt nicht mehr an die Liebe. Bis er sie trifft ... Auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch passiert es: Elodie erwischt mit ihrem alten Jeep den glänzenden Mercedes eines reichen Schnösels. Es ist Abneigung auf den ersten Blick, als ihr der arrogante - wenn auch leider attraktive - Geschäftsmann die alleinige Schuld an dem Unfall gibt. Nach einem hitzigen Wortgefecht muss die temperamentvolle New Yorkerin sich sputen, um noch pünktlich zu ihrem Termin zu erscheinen - und staunt nicht schlecht, als sich ihr Unfallgegner als ihr zukünftiger Chef entpuppt ...

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Die Eindrücke:

Handlung: Nachdem mich "Hate Notes" um einiges besser überzeugen konnte als "Rebel Soul" vom Autorenduo Ward-Keeland, habe ich beschlossen, den beiden Autorinnen noch eine dritte Chance zu geben. Und wer sagt´s denn: "Park Avenue Player" hat zwar einige ausbaubare Punkte, bietet insgesamt aber runde New-Adult-Unterhaltung. Die Rahmenhandlung an sich ist relativ dürftig: Bis auf ein bisschen Arbeit, ein paar Unternehmungen und Ausflüge gibt es ganz viele alltägliche Situationen und Gespräche, da die beiden Autorinnen nach dem typischen "die beiden Love Interests treffen in verschiedenen Situationen aufeinander und versprühen Chemie"-Konzept vorgehen. Die Konsequenz daraus, dass die Entwicklung der Beziehung durch relativ wenig konkrete Handlung begleitet wird, ist dass die komplette erste Hälfte der Geschichte fast ausschließlich aus Dialogen zwischen Elodie und Hollis besteht, sich demnach in wenigen Stunden weglesen lässt, ohne dass etwas Nennenswertes passiert wäre. Ebenfalls ausbaubar wären die recht vorhersehbaren Dynamiken: Beispielsweise mit dem Autounfall-Kennenlernen und der nicht ganz neuen Boss-Angestellten-Situation war ich sofort an mehrere andere Bücher des Genres erinnert. 

Schreibstil: Trotz der vorhersehbaren, nicht ganz neuen Handlung erzählen die beiden Autorinnen hier wieder eine erfrischende, humorvolle, heiße aber auch erstaunlich feinfühlige und herzerwärmende Geschichte. Neben dem typischen Humor kommen nämlich auch ernsthaftere Themen wie Verantwortung, Krankheit, Verlust und Tod auf den Tisch. Als tiefgründig würde ich die Geschichte zwar trotzdem nicht bezeichnen, ab und zu ein wenig Emotionalität und Ernsthaftigkeit bietet aber einen angenehmen Gegenpol zum sonstigen Geplänkel. Gerade in der zweiten Hälfte der Geschichte werden dann eine Menge Altlasten und Gefühle ausgepackt und es kommt eine ordentliche Portion Drama dazu. Zwar habe ich die "große Wendung" schon nach wenigen Andeutungen vorhergesehen (ich habe einfach schon zu viele ähnliche Storys gelesen), die Auflösung fand ich aber überraschend feinfühlig und sehr schön gelöst. 

Charaktere: Auch die beiden Figuren, der Fondsmanager Hollis und die Nanny Elodie haben mir viel besser zugesagt, als frühere Keeland-Ward-Konstellationen. Zwar schießen die beiden auch hier wieder für den Unterhaltungswert etwas übers Ziel hinaus, sie sind beide geradezu lächerlich schön und ihre sexuelle Anziehung könnte einen Planeten verbrennen (*augenroll*), wir erhalten hier aber mehr Zeit, die beiden auch in anderen Kontexten kennenzulernen. Meine persönlichen Favoriten waren jedoch Hollis` direkte, schlagfertige Ziehtochter Hailey und Hollis´ ebenso direkte und schlagfertige Geschäftspartnerin Addison. Die beiden haben gerockt!


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Die Zitate:

"Du liebst die Herausforderung." Ich trank einen Schluck. "Vor allem liebe ich Ehrlichkeit, und Schönheit ist die größte Lüge von allen. Die Leute schauen einen an und schließen vom Äußeren auf das Innere. Aber ein Spiegel zeigt nicht, wer du bist."

"Sie zuckte mit den Schultern. "Soweit ich das beurteilen kann, werden die meisten männlichen Wesen nur größer und dicker. Aber kleine Jungs bleibe sie trotzdem." Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. Ziemlich weise für ihr Alter."

"Im Leben geht es um Wagnisse, Hailey. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht. Wir können uns nur bemühen, einander nicht wehzutun. (...) Es gibt keine Garantie dafür, dass wir einander niemals wehtun. So etwas kann man nicht hundertprozentig ausschließen, weil nichts im Leben sicher ist. Letzen Endes lautet die Frage, ob ich dich mehr brauche, als ich Angst davor habe, möglicherweise verletzt zu werden. Und die Antwort ist Ja. Ich brauche dich. Sehr."


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Das Urteil:

"Park Avenue Player" sorgt mit hoher Sogwirkung und großem Unterhaltungswert für schöne Lesestunden, hinterlässt aber kaum einen bleibenden Eindruck. Dafür sind die Figuren zu flach, die Handlung zu vorhersehbar und die Ideen zu bekannt...

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