Montag, 13. September 2021

Montagsfrage #222 - 13.09.2021

Hallöchen,

nach einer Woche Praktikum bin ich schon fix und alle (nach fast zwei Jahren gemütlichem Vor-sich-Hinstudieren, Online-Vorlesungen und sehr freiem Zeitplan sind acht Stunden Arbeit am Tag mit festen Terminen und ständig geforderter Aufmerksamkeit doch ein bisschen etwas Anderes...), freue mich aber auch auf die kommende Woche, da ich wirklich täglich was Neues lerne. Leider komme ich dadurch aber auch nicht so viel zum Lesen und Bloggen und habe gerade schon wieder einen kleinen Rezensionsrückstau. Ich fiebere also trotz des noch frischen Montags schon wieder ein bisschen dem nächsten Wochenende entgegen...


Braucht ein Buch heute mehr als ein klassisches Buchformat?


Um gleich Missverständnisse vorzubeugen stelle ich mal klar, wie ich die heutige Frage verstehe. Mittlerweile gibt es eine Menge Bücher, die nicht nur im Inneren mit allerlei Sonderausstattung wie Bildern, Karten, Personenübersichten, Glossars, Textnachrichten, Briefen oder anderweitigen Einbindungen multimedialer Inhalte versehen sind, sondern auch durch äußere Extras nicht mehr dem klassischen Buchformat entsprechen. Unter diesen äußeren Extras verstehe ich nicht nur Goodies zum Buch, wie sie häufig Verlage aber auch mittlerweile Selfpublisher anbieten, sondern auch spezielle Events, Zusatzgeschichten, Booklets, Fanarts, Fanaccounts, Zugehörigkeitstests, Buchboxen oder Wikiseiten - also schlichtweg alles, was gestellt wird, um die Entstehung eines Fandoms einfacher zu ermöglichen und anzutreiben. 

Die Frage ist nun, ob es diesen zusätzlichen Schnick-Schnack braucht, damit das klassische Buch dazu ein Erfolg werden kann. Meiner Meinung nach gibt es genügend Beispiele, dass das eben nicht UNBEDINGT notwendig ist. Immer wieder werden unbekannte Bücher von Selfpublishern, von Kleinverlagen oder sogar von Wattpad-Benutzenden große Erfolge und begeistern die Menschen, auch wenn sich die Herausgebenden keine großen Werbeaktionen leisten können. Andersherum floppen auch immer wieder groß rausgebrachte und angepriesene Werke von BestsellerautorInnen, die trotz sorgfältig angelegten Kampagnen und Zusatzmaterialien keine breite Leserschaft finden. Ich wage also mal zu behaupten, dass die Bookcommunity noch nicht so oberflächlich geworden ist, sich nur von der Darstellung überzeugen zu lassen und es stattdessen immer noch sehr stark auf die Inhalte ankommt. Ich würde also ganz klar sagen, dass es das klassische Buchformat auch heute noch tut und es nicht unbedingt Extras BRAUCHT.

Punkt. Neuer Absatz. 
Schön ist es natürlich troooootzdem, wenn es diese Extras gibt und ich bin wohl zu sehr Bookstagrammerin, um nicht Goodies und Fanarts aller Sorten zu schätzen, die man auf Bildern zeigen und später damit das Regal schmücken kann. Ich denke jedoch nicht nur, dass Extras den Aufbau eines Fandoms und die Verbreitung unter BloggerInnen steigern können, sondern dass gerade im Jugendbuch-Genre noch viel Potential für neue Ideen besteht. Durch die Weiterentwicklung neuer Medien haben Verlage mittlerweile viel größere Möglichkeiten, ihre Bücher auszustatten und zu erweitern als noch vor einigen Jahren und ich denke, dass die Aufhübschung von Büchern durch Ergänzungen über das klassische Format hinaus auch gerade jüngere Leser in Zukunft besser abholen kann. Bei Sachbüchern werden Links auf externe Seiten, zu kurzen Videos oder Zusatzmaterialien schon stark genutzt und ich könnte mir vorstellen, dass Kinder- und Jugendbücher in Zukunft ebenfalls vermehrt neue Medien miteinbinden werden. Ob sich das auf Romane oder den klassischen Taschenbuch-Krimi ausweiten wird, halte ich jedoch für fragwürdig und bleibe deshalb ganz klar bei meiner Einschätzung, dass es diese Extras nicht pauschal für einen Erfolg braucht.

Mit Extras zum Erfolg? Wie seht Ihr das?

Liebe Grüße
Sophia

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2 Kommentare:

  1. Hey Sophia,

    ich stimme dir zu, Bücher brauchen das ganze Drumherum nicht unbedingt. Im Gegensatz zu dir bin ich persönlich auch nicht gerade scharf auf Goodies oder darauf, einer fiktiven Figur bei Twitter oder anderen sozialen Netzwerken zu folgen. Daher mal interessehalber die Frage, was machst du mit Lesezeichen und ähnlichem Schnickschnack, wenn das Buch gelesen und das Foto geschossen ist? Hebst du das alles auf?

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße,
    Elli

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    1. Hey Elli,

      jaaa, ich bin tatsächlich ein tootaler Goodie-Fan 😍😊. Wenn sie abgelichtet sind und das Buch ausgelesen ist, landen die entweder im Bücherregal (zum Beispiel Kerzen, Karten oder Ähnliches), in einer meiner speziell dafür vorgesehenen Sammelboxen (z.B. die Lesezeichen) oder werden anderweitig verwendet. Dabei sind mir Gebrauchsgegenstände wie Tassen, Beutel, Kissen, Tshirts oder ähnliches natürlich am liebsten, da man diese auch im Alltag immer weiter benutzen und sich länger freuen kann. Die Papetrie-Goodies verschenke ich auch oft weiter oder lege sie Gewinnspielboxen bei oder ähnliches. Bei mir wird also nichts weggeschmissen!

      Liebe Grüße
      Sophia

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