Sonntag, 9. Juli 2023

Kurzrezension: The Unhoneymooners



Die Fakten

Titel: The Unhoneymooners
Autorinnen: Christina Lauren
Verlag: Everlove (01. Juni 2023)
Genre: RomCom
Seitenzahl: 368 Seiten
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Der Inhalt

Olive Torres ist der Pechvogel der Familie: Von unerklärlichen Missgeschicken verfolgt scheint ihr Leben geradezu absurd verhext. Ganz anders als das Leben ihrer Zwillingsschwester, die sogar ihre gesamte Hochzeit durch Gewinnspiele und perfekt getimte Rabattcoupons finanzieren konnte. Aber Olive gönnt ihrer Schwester das ganze Glück, und sie freut sich auf die Hochzeit. Es gibt allerdings jemanden, der ihr die Vorfreude verdirbt: ihr Erzfeind, Ethan Thomas, der Trauzeugen ihres zukünftigen Schwagers.
Doch dann bekommt die gesamte Hochzeitsgesellschaft eine Lebensmittelvergiftung. Nur Olive und Ethan bleiben verschont. Plötzlich sind sie die Einzigen, die die nicht verschiebbare Hochzeitsreise nach Hawaii antreten können, und Olive will verdammt sein, wenn Ethan das Paradies allein genießen darf! Sie einigen sich auf einen vorübergehenden Waffenstillstand und fliegen gemeinsam nach Maui. Der Haken: Vor Ort müssen sie so tun, als seien sie ein verliebtes Paar in den Flitterwochen. Doch zu ihrer Überraschung stellen sie bald fest, dass es gar nicht so schwer ist, so zu tun, als ob ...


Die Eindrücke

Handlung: Eine Slow-Burn, Fake-Marriage, Enemies-to-Lovers Geschichte auf einer tropischen Insel? Count me in! Sofort als ich den Klapptext gelesen habe, wanderte "The Unhoneymooners" auf meine Wunschliste. Mit den 368 Seiten hatte ich im Laufe der letzten Woche auch durchaus Spaß, richtig vom Hocker gehauen hat mich die Geschichte aber nicht. Das liegt zum einen daran, dass die Handlung an einigen Stellen etwas überzogen ist. Sei es der Grund, weshalb sich Olive und Ethan überhaupt schon seit Jahren hassen (ein total dummes, unnötiges und an den Haaren herbeigezogenes Missverständnis), die Katastrophe von einer Hochzeit, die dazu führt, dass die beiden zusammen in Flitterwochen auf Maui landen (eine ausschweifende Kotzorgie infolge eines Meeresfrüchte Buffets), die sich häufenden zufälligen Begegnungen auf Maui (wie wahrscheinlich ist es, dass man sowohl den neuen Chef als auch die Ex in einem Resort auf einer Insel trifft?) oder der Konflikt kurz vor dem Happy End (Spoiler: Ethan glaubt Olive nicht, als sie herausfindet, dass sein Bruder Dan Olives Schwester Ami betrogen hat und gaslighted sie) - einige Szenen fühlten sich einfach ein wenig seltsam und konstruiert an. 

Schreibstil: Der zweite Punkt, weshalb die Tropes für mich nicht so richtig funktioniert haben, ist dass es für mich einfach kaum Chemie zwischen den Figuren gab. Anders als beispielsweise in "The Spanish Love Deception" nahm ich Olive und Ethan ihre gegenseitige Anziehung und auch ihre Gefühle bis zum Ende nur teilweise ab. Zudem sind die sexy Szenen teilweise eher zum Fremdschämen und unangenehm geschrieben (was war das zum Beispiel in dem Badezimmer des Schiffes????). Ob das eine Folge oder die Ursache der fehlenden Chemie ist, weiß ich nicht, enttäuscht hat es mich aber definitiv. Infolgedessen war ich dann sogar fast froh, dass sich das Autorinnen-Duo, das hinter Christina Lauren steckt, nicht dafür entschieden hat, explizite Sexszenen einzubinden und es bei angedeuteten fade-to-black-Szenen belässt. Abgesehen von der eher schlechten Chemie hat mir der Schreibstil der Autorinnen aber sehr gut gefallen. Der Humor hat mich einige Male zum Lachen gebracht, die Schlagabtäusche zwischen den beiden Figuren sind sehr unterhaltsam und vor allem die ehrliche Kommunikation der beiden ist (bis auf das Ende - was ist denn da bitte passiert?!?) herzergreifend süß!

Figuren: "The Unhoneymooners" war mein erstes Buch von Christina Lauren, auch wenn ich "The Hating Game" als Film kenne. Olive und Ethan haben mich an mehreren Stellen an Lucy und Joshua erinnert, da sie doch recht ähnliche Eigenschaften besitzen und eine vergleichbare Dynamik aufweisen. Abgesehen von der fehlenden Originalität haben mir die beiden Figuren aber gut gefallen. Aus Ethans Leben erfahren wir zwar nur sehr wenig, dafür wird aber Olive, die hier auch Ich-Erzählerin ist, vielseitig charakterisiert. Die Nebenfiguren wie Olives Schwester Ami oder Amis Verlobter Dane bleiben jedoch recht blass und klischeehaft. Ob ich das Sequel über Ami, das im August erscheint, ebenfalls lesen werde, habe ich deshalb noch nicht entschieden.

Das Urteil

"The Unhoneymooners" ist eine süße und unterhaltsame Liebesgeschichte vor wunderschöner Kulisse, die allerdings aufgrund der fehlenden Chemie der Figuren und einigen seltsamen Eskapaden der Handlung Punkte verliert. Leseempfehlung - es gibt allerdings auch bessere Bücher dieses Genres!


*keine WERBUNG, selbstgekauft*

Quelle Informationen: Amazon.de. Klapptexte und Zitate sind Eigentum des Verlags oder jeweiligen Rechtinhabers.

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