Die Fakten
Titel: Good Girl, Baad Blood
Autorin: Holly Jackson
Verlag:
Electric Monkey (30. April 2020)
Genre: YA Krimi
Seitenzahl: 417 Seiten
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Der Inhalt
Die Eindrücke
Handlung: Nachdem mir Band 1 der "A Good Girl´s Guide to Murder"-Reihe von Holly Jackson so gut gefallen hat, habe ich gleich im Anschluss Band 2, "Good Girl, Bad Blood" hinterhergeschoben. Generell ist auch der zweite Band eine rundum überzeugende, charmante, komplexe und realitätsnahe Murder-Mystery-Geschichte - es gibt allerdings einige Dinge, die sich von Band 1 zu Band 2 verändert haben. Während Band 1 sich um einen fünf Jahre alten Vermisstenfall drehte und es so mehr um die Suche nach der Wahrheit ging als wirklich jemanden zu retten, zählt im neuen Fall jede Minute, um den Verschwundenen lebendig zu finden. Auch dadurch dass es sich um jemanden aus Pips Umfeld handelt, ist der neue Fall deutlich temporeicher, spannender und atmosphärischer erzählt, ohne an Komplexität einzubüßen. Mit ständigen neuen Informationen und Perspektiven bleiben wir dabei wieder auf der Höhe der Protagonistin und werden dazu angeregt, selbst Hypothesen aufzustellen sobald ein neuer Verdächtiger auf den Plan tritt. Als aufmerksame Leserin mit geschultem Bauchgefühl konnte ich zwar Teile der Auflösung vorhersehen, aber die großen Zusammenhänge sind so undurchsichtig, dass man bis zum Ende gespannt miträtselt. Anders als bei vielen Krimis, in denen die Auflösung häufig an den Haaren herbeigezogen erscheint, ergibt sich am Ende auch ein stimmiges und rundes Bild, das auch ohne Probleme in einen True Crime Podcast passen würde.
Schreibstil: Besonders wird die Geschichte wieder durch ihre abwechslungsreiche, temporeiche und spannungsgeladene Erzählweise. Die Autorin mischt neben der Erzählung von Pippas Ermittlungsarbeit in der dritten Person auch andere Formate in ihre Geschichte. So sind beispielsweise Transkripte von Interviews, Zeitungsartikel, Social Media Nachrichten, Polizeiberichte oder Podcast Folgen aus der Ich-Perspektive von Pippa mit eingebunden. Als Hörbuch sind diese zusätzlichen Materialien ganz toll produziert und in verschiedenen Stimmen eingelesen, beziehungsweise als Dialoge nachgespielt. Die grundlegende Machart mit der abwechslungsreichen Erzählweise, die zusätzlich zum Miträtseln anregt, wurde hier zwar beibehalten, im Vergleich zu Band 1 gibt es aber deutlich mehr tatsächliche Action. Außerdem hat die Erzählung eine neue Ernsthaftigkeit gewonnen und ihren humorvollen Unterton fast gänzlich verloren. Wo die Autorin die Stimmung in Band 1 noch aufgelockert hat, geht es hier deutlich düsterer und erster zu. Das hängt vor allem damit zusammen, dass Pip hier mit den Nachwirkungen des ersten Falles zu kämpfen hat und auch im Showdown ein neues Trauma erlebt. Die Altersbeschränkung sollte hier also unbedingt beachtet werden!
Figuren: Mein Highlight der Geschichte war auch hier wieder die starke Protagonistin, die trotz ihres jüngeren Alters eine vielschichtige Figur war, die für mich überraschend viel Identifikationspotenzial bot. Während wir die 17jährige Pippa in Band 1 als unbeschwerte Musterschülerin kennengelernt haben, liegen die vergangenen Ereignisse wie ein dunkler Schatten auf ihr. Sie muss nicht nur mit den Auswirkungen der Erkenntnisse ihrer Ermittlung auf ihre Freunde leben, sondern wird auch durch den Prozess von Max Hastings mit furchtbaren Ungerechtigkeit konfrontiert und muss mit negativen Kommentaren auf ihren Podcast und Hass aus dem Netz umgehen. Zu sehen, wie sie etwas von ihrer Naivität und ihrem Glauben an die Welt verloren hat, hat mir hier das Herz gebrochen. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen und verfolgt mit enormer Stärke und Fokus, was sie für das Richtige hält. Während wir sie neu kennenlernen und sie neue Tiefe als Figur verliehen bekommt, treten die liebevoll gestalteten Nebenfiguren durch das hohe Erzähltempo leider etwas mehr in den Hintergrund. Weiter geht´s mit Band 3!
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