Allgemeines
Titel: Rule of Wolves - Thron aus Nacht und Silber
Autorin: Leigh Bardugo
Verlag: Knaur (1. Juni 2021)
Genre: High Fantasy
ISBN-10: 3426227010
ISBN-13:
978-3426227015
Seitenzahl: 576 Seiten
Originaltitel:
Rule of Wolves
Weitere Bände: King of Scars Grisha - Goldene
Flammen
Grisha - Eisige Wellen
Grisha - Lodernde Schwingen
Das
Lied der Krähen
Das Gold der Krähen
Die Sprache der Dornen
Preis: 16,99€ (Broschiert)
14,99€ (Kindle-Edition)
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Inhalt
Der schicksalhafte Kampf um den Zarenthron von Ravka steuert unaufhaltsam
auf eine Entscheidung zu: Wird ein Krieg, den niemand gewinnen kann, eine
ganze Welt in Asche versinken lassen?
Während der junge König Nikolai Lantsov – auch mithilfe des Monsters in
seinem Inneren – alles versucht, um Ravka vor dem Schlimmsten zu bewahren,
hadert Zoya Nazyalensky, die Sturmhexe, mit ihrem Schicksal: Nach allem, was
sie im Krieg bereits verloren hat, verlangt nun die Pflicht von ihr, dass
sie ihre Kräfte nutzt, um die Waffe zu werden, die ihr Land braucht. Koste
es, was es wolle …
Zur selben Zeit riskiert die Grisha Nina Zenik als Spionin im feindlichen
Fjerda mehr als nur ihr Leben: Ihr unbändiger Wunsch nach Rache könnte
Ravkas Schicksal endgültig besiegeln – und Nina die Chance nehmen, ihr
trauerndes Herz zu heilen …
Bewertung
Nach meinem "
King of Scars"-Reread zusammen mit meiner Namensvetterin von "
Sofias kleine Bücherwelt" war ich natürlich wahnsinnig gespannt, wie Leigh Bardugo die
Nikolai-Dilogie zu einem würdigen Finale führen will. Ja gut und was soll ich
sagen... "
Rule of Wolves" hat jede Erwartung übertroffen. Damit die
Geschichte nicht so schnell wieder zu Ende ist, haben wir sehr kleine
Abschnitte gewählt und jede Seite genossen und um ganz ehrlich zu sein,
überlege ich schon seit dem dritten Abschnitt, wie ich meine 5 Sterne hier
begründen will. Denn "
Rule of Wolves" ist nicht nur wieder ein
wahnsinnig faszinierendes, komplexes High-Fantasy-Abenteuer mit liebenswerten
Figuren, sondern auch ein rundes Gesamtkunstwerk, dass das gesamte Grisha-Verse
nochmal aufgreift und zu einem würdigen Finale führt!
Nikolai: "Uns wurde so lange eine Zukunft versprochen. Ein Zag, an dem die Grisha
in Sicherheit wären, an dem Ravka Frieden haben würde. Jedes Mal, wenn wir
danach greifen, gleitet es uns durch die Finger." Nikolai hatte sich
manchmal gefragt, ob es in seiner Natur lag, rastlos zu sein, in Zoyas
Natur, schonungslos zu sein, und in Ravkas Natur, für immer im Krieg zu
liegen unter dem Banner der Lantsov."
Doch bevor es schon in der Einleitung zu viele Herzchenaugen und WOWs regnet,
lasst uns doch noch kurz über die Gestaltung sprechen. Genau wie eigentlich
alle Grishaeverse-meets-Knaur-Verlag-Cover ist "Rule of Wolves" eine
wahre Schönheit. War "King of Scars" noch golden, ist der
Nachfolger nun in einem schimmernden Silberton gehalten, auf dem in fühlbarer
Prägung Motive aufgesetzt sind. Groß in der Mitte ist Djels Esche zu sehen,
welche sowohl ein Symbol für Fjerdan ist, aber auch im Ende eine tragende
Rolle spielt. Um den Baum herum, der das Schild mit dem blauen Titel trägt, ist in
jeder Ecke ein weiteres Motiv abgebildet, welches jeweils einen
Handlungsstrang abbildet. In der linken unteren Eck ist ein zähnefletschender
Wolf zu sehen, der für die Fjerdan, deren Königsfamilie und die Drüskelle
steht. Rechts unten weist der Fuchs auf den Handlungsstrang in Os Alta hin, da
dieser ein oft verwendetes Symbol für Nikolai Latsov ist. Links oben kommt
durch den Falken einen Hinweis auf einen kurzen Ausflug nach Shu Han und
rechts oben durch den Drachen ein Verweis auf Zoya und die Ära der Heiligen
mit auf. Abgerundet wird das liebevoll ausgearbeitete Coverbild durch den
schwarzen Buchschnitt und die Karte in der vorderen Leselasche. Auch innerhalb
der Buchdeckel ist das Buch ein wirklicher Hingucker! Geteilt ist die
Geschichte in zwei große Kapitel: "Dämonenherrscher" und "Der Ursprung der Welt". Außerdem hilft eine Übersicht über die Orden der Grisha zu Beginn, den
Überblick zu behalten. Wie die Vorgängerbände auch ist "Rule of Wolves"
wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Diese sind durch verzierte
Embleme passend zu der jeweiligen Gabe oder Stellung des Erzählenden
angekündigt.
Zoya: "Die Flur dehnt sich aus. Nikolai hatte diese Worte so leicht dahergesagt, als würde er nur eine
Bemerkung über das Wetter machen. Ich hörte, morgen soll es regnen. Die Callas blühen wieder. Die Welt wird
vom Nichts verschlungen, und wir müssen einen Weg finden, das
aufzuhalten. Noch etwas Tee? Aber so war es immer. Die Welt mochte in sich zusammenstürzen, aber
Nikolai Lantsov würde dabei noch mit einer Hand die Decke stützen und mit
der anderen eine Fluse von seinem Jackenaufschlag zupfen, während alles
zusammenbrach."
Wie schon zuvor erzählen unsere drei Hauptprotagonisten Nina, Zoya und Nikolai
von ihren Bemühungen, Ravka vor dem kommenden Krieg zu retten, Bündnispartner
zu gewinnen, die Gerüchte über die fehlende Lantsov-Erbschaft Nikolais zurückzudrängen und gleichzeitig gegen einen neu auftauchenden
"
Pesthauch" vorzugehen, der durch das gesamte Grisha-Verse streift und
auf seinem Weg alles Lebende verschlingt, seit der Dunkle wieder zurückgekehrt
ist. Anders als ich nach dem etwas schrägen Heiligen-Exkurs des letzten Bandes
erwartet hätte, geht es hier gleich während der ersten Kapitel mit dem Krieg
los, sodass der Konflikt mit den Fjerdan und dessen Auswirkungen und die
Bemühungen der Figuren um Frieden, zum Hauptthema wird. Zu Beginn lässt die
Autorin geschickt einige Informationen über die letzten Geschehnisse aus "
King of Scars" mit einfließen, um die Erinnerung anzukurbeln, nach einer kurzen
Eingewöhnungsphase geht es dann aber gleich ans Eingemachte. Neben den
offensichtlichen Konflikten haben natürlich auch die einzelnen Figuren noch
ihre eigenen Probleme und Herausforderungen, sodass es in "
Rule of Wolves" zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.
Nikolai: "Du hast mich kaum angesehen, seit ich zurück bin." Weil ich
nach deinem Anblick giere. Weil mich die Aussicht darauf, mich diesem
Krieg, diesem Verlust zu stellen ohne dich, mit Angst erfüllt. Weil ich
feststellen muss, dass ich nicht für eine Zukunft kämpfen möchte, wenn ich
keine Möglichkeit finde, eine Zukunft mit dir zu haben. Aber er war ein Herrscher und sie war seine Befehlshaberin, und er
konnte nichts davon sagen."
Der erste große Handlungsstrang spielt dabei mal wieder im Zarenpalast in Os
Alta, in dem Nikolai, seine Oberbefehlshaberin Zoya, die Zwillinge Tolya und
Tamar sowie die Bildnerin Genya, und ihr Mann David am Frieden und der
Sicherheit Ravkas arbeiten. Während Zoya immer noch unter dem Ende des letzten
Bandes leidet, bei dem sie Juris´ Drachen übernommen hat und nun von
Erinnerungen, Flashbacks, Gefühlen und der Verlockung der Macht geplagt wird (der
sogenannten "Coktailparty in ihrem Kopf", wie sie es einmal so treffend formuliert, die ihr Angst machen, muss
Nikolai nach der misslungenen Obis´baya mit seinem eigenen Monster Frieden schließen und dessen Fähigkeiten
ausloten. Dass ich den charismatischen, schlauen
Zaren-Schrägstrich-Erfinder-Schrägstrich-Freibeuter-Schrägstrich-Abenteuer
wahnsinnig liebe, habe ich schon in meinen vorherigen Rezensionen mehrfach betont und das hat sich hier auch nicht geändert.
Die
wahre Gewinnerin dieses Bandes ist jedoch Zoya.
Die mächtige Stürmerin hat sich nicht gerade für ihren Sanftmut und ihre
Nettigkeit einen Ruf gemacht, hier bekommt sie jedoch nochmal die
Möglichkeit, sich weiter zu öffnen und endlich Gefühle zuzulassen und somit
zu einer wahren Heldin zu werden. Mir gefällt wahnsinnig gut, dass Leigh Bardugo hier ihren lang angelegten Konflikt durch weitere Rückblenden und ihr Ringen mit ihrer Vergangenheit löst, ohne auf das typische "Harte Schale, weicher Kern"-Klischee zurückzugreifen. Zoya entdeckt nicht plötzlich die sanftmütige, liebevolle Mutter in sich, sondern arrangiert sich mit ihren Gefühlen, ihren Fähigkeiten und erfindet den Begriff "Stärke" komplett neu. Mit ihrer Loyalität, ihrem Mut und ihrer Gabe immer wieder über sich
hinauszuwachsen hat sie mich inspiriert und berührt. Sehr berührend war auch die weitere Entwicklung der schon zuvor angedeuteten "Zoyalei"-Lovestory. Dadurch dass sowohl sie als auch
Nikolai aus ihrer Perspektive erzählen, können wir deren Beziehung- beziehungsweise ihr "Mitsichringen" und "Gefühleverleugnen" - wunderbar verfolgen. Auch wenn die beiden wissen, dass sie keine Zukunft haben und deshalb krampfhaft ihre Augen verschließen (ich sage nur "Mopfkopf") kommen sich Zoya
und Nikolai langsam näher - aber wie immer im Leigh Bardugo Stil, meint
also wahnsinnig langsam und mit vielen Andeutungen und Hindernissen. Umso
schöner sind dann die weit verstreuten kurzen Szenen, in denen die beiden ihre
Rüstungen ablegen (und bei denen häufig ein blaues Samtband involviert ist...)
Nina: "Das ist Fjerda, dachte Nina nicht zum ersten Mal. Sie hatte keine
Gnade für Jarl Brum, ganz gleich, wer er als junger Vater gewesen war.
Aber sie begriff, dass all das nicht mit ihm angefangen hat und dass es
auch nicht mit ihm enden würde. Fjerda mit seinen harten Sitten und dem
alten Hass erfüllte Menschen mit Scham und Zorn. Es machte die Schwachen
schwächer und die Starken grausam."
Der zweite große Handlungsstrang (der, trotz dass ich Zoya, Nikolai und die
anderen wirklich liebe, immer noch mein Lieblingshandlungsstrang ist),
spielt in Fjerda, das hier zu Ravkas größtem und gefährlichsten Feind
geworden ist und sich für den Krieg rüstet. Mittendrin mal wieder: Nina, die
zusammen mit Hanne im Herzen des Feindgebietes - dem Eispalast - unter
ihrem Decknamen Mila Janderstat spioniert und in die Geschicke des Landes
eingreift. Neben Jarl Brum, dem Anführer der Drüskelle tauchen hier nun auch
die Königsfamilie der Fjerdan mit einem kranken Kronprinz Rasmus, ein
Lantsov Anwärter auf die Krone Ravkas und der allseits geliebte (nicht)
Asket wieder auf und heizen das politische Klima weiter an.
Schon zuvor war die Spionage-Feminismus-Freiheitskampf-Liebe-Dynamik in ihrem Handlungsstrang eine der spannendsten der ganzen Geschichte. In "Rule of
Wolves" wird Nina nun aber nicht nur mit einer Menge politischen Herausforderungen konfrontiert, wird hart auf die Probe gestellt, das Versprechen einzuhalten, das sie Matthias auf dem
Sterbebett gegeben hat, nämlich gnädig zu seinen Landsleuten zu sein, als sie seinem Mörder begegenet, sondern muss sich auch
zwischen ihrem Land und ihrer neu gewachsenen Liebe zu Brums Tochter Hanne
entscheiden... Schon im letzten Band habe ich Nina und Hanne zusammen
einfach geliebt, da sie auf einer ganz anderen Ebene funktioniert haben, als Nina und Matthias (ihm trauere ich dennoch sehr hinterher). In "Rule of Wolves" wird nun auch ihre Beziehung nochmal vertieft und Andeutungen
weiter ausgebaut, sodass klar wird, warum Hanne in ihrem Körper nicht
glücklich ist (Spoiler: Sie ist transsexuell. Das habe ich so noch nie in einem
Fantasy Roman gelesen, die Thematik war aber wie man es sonst von Leigh
Bardugo kennt, sehr unaufdringlich und authentisch miteingebaut.).
Zoya: "Ein Zar mit einem Dämon in sich. Ein Mönch mit einem Dunklen in
sich. Eine Befehlshaberin mit einem Drachen in sich. Wir sind jetzt
alle Monster, Nikolai."
Denn neben den feministischen Zügen, die sich immer wieder abzeichnen, ist
auch die Diversität der Protagonisten positiv zu vermerken. Ob bi-, pan-,
trans-, hetero-, oder homosexuell spielt ebenso wie die Hautfarbe keine
Rolle und wird nur nebenbei erwähnt - ebenso wie es im echten Leben auch
sein sollte: keine große Sache. So fügen sich auch die Protagonisten gut
in die wundervolle, eigensinnige, kunterbunte, authentische, magische Welt
- das Grisha-Verse. Dass ich mal wieder nach wenigen Seiten tief in diese
osteuropäisch angehauchte Fantasywelt eintauchen konnte, garantierte der
wundervolle Schreibstil der Autorin. Düster, magisch und spannend webt sie
ihre Geschichte, nimmt uns mit an schillernde Schauplätze und schockt uns
mit Überraschungen. Dabei tragen nie Kämpfe, Intrigen, Brutalität und
Irrglaube den Sieg davon, sondern immer Mitgefühl, Freundschaft und Liebe,
sodass sich die Geschichte liest wie ein Märchen: mal düster und
bedrohlich, mal leuchtend bunt und immer wunderschön! Egal wie
aussichtslos eine Lage manchmal erscheint, bei Leigh Bardugos Bücher gibt
es trotzdem einiges zu lachen. Egal ob Ninas selbstkritische Bemerkungen,
Nikolais Hang, sich von seinen eigenen Bomben abschießen zu lassen, oder
die Gespräche der Triarchie der Grisha über 17 Schritte zum perfekten Tee
- die liebenswürdigen Figuren und ihre Eigenheiten haben es immer wieder
geschafft, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Mayu: "Aber wir hatten nie einen richtigen Streit. Weil wir nie darauf
vertrauten, dass die Liebe, die wir empfinden, uns hindurchtragen
würde."
Nikolai, Zoya und Nina sind jedoch nicht die einzigen Figuren, die hier
aus ihrer Perspektive erzählen dürfen. Hinzu kommen im Laufe der
Geschichte auch noch die Tavgharad-Kämpferin Mayu und "der Mönch",
was die drei anderen Perspektiven gekonnt ergänzt. Mayu haben wir ja schon
im ersten Teil aus Isaaks Perspektive kennengelernt. Durch sie und
Prinzessin Ehri dürfen wir jetzt auch einen Ausflug nach Shu Han
unternehmen und deren Rolle im Krieg, sowie das Khergud Programm unter die
Lupe nehmen. Auch persönlich hat die junge Kämpferin, die sich zwischen
Loyalität und Rache hin und her gerissen fühlt einiges zu sagen, sodass
ich ihre kurzen Abschnitte sehr mochte!
Die Erzählperspektive des Mönchs, meint also Yuri, der nach dem Finale von
"
King of Scars" vom Dunklen besessen ist, fand ich zwar
interessant, konnte diese aber nicht so ganz in den Kontext der Geschichte
einordnen. Nicht nur dass die Autorin eine Vorliebe für verrückte
Zwei-Seelen-wohnen-in-einem-Körper Konflikte zu haben scheint (Hat sie zu
viel Faust gelesen? I mean,.... Nikolai, Zoya, Yuri... Drei von fünf
Erzählenden haben noch mit einem zusätzlichen inneren Etwas zu kämpfen),
ich fand es auch zunächst sehr komisch, dass der Dunkle nun wieder als
Antagonist aufgetaucht ist, da seine Geschichte eigentlich zu Ende erzählt
war. Wie die ganze Sache mit seiner Rückkehr inszeniert wurde, hat mich im
Endeffekt dann aber positiv überrascht (
Spoiler:
Mir hat wahnsinnig gut gefallen, dass er im Endeffekt doch keine so große Rolle spielt, wie ich befürchtet hatte und somit nicht auch noch diese Geschichte an sich reißt. Das Ende mit dem Dornenbaum fand ich sehr passend, da er hier so vom Feld geht, wie er aufgetaucht ist: als ambivalenter Charakter, der geliebt und als Held gefeiert werden will, dabei aber viel zu oft vom rechten Weg abgekommen ist. So erhält er endlich seine Chance, Wiedergutmachung zu leisten, wird aber auch bestraft - einfach ein perfekter Abschluss seines Auftritts, wenn Ihr mich fragt.)
Zoya:
"In den Geschichten heilte Liebe deine Wunden, reparierte, was kaputt
war, erlaubte dir weiterzumachen. Aber Liebe war kein Zauberspruch,
eine Art Segen, den man flüsterte, ein Balsam oder Allheilmittel. Sie
war ein dünner Faden, der stärker wurde durch Beziehung, durch
geteilte Not und Vertrauen, das man ehrte."
Eine weitere positive Überraschung, die "Rule of Wolves" bereithält,
sind die kurzen Gastauftritte von liebgewonnenen Figuren aus den vorherigen
Grisha-Verse-Reihen. Hier tauchen nicht nur Alina und Mal nochmal kurz auf,
wir unternehmen auch zusammen mit Nikolai einen kurzen Ausflug nach Ketterdam,
um die Krähen bei einer wichtigen Mission um Hilfe zu bitten. Mit einem Charaktertod hat sich die Autorin
zwischendurch zwar fast meine Sympathie verspielt (Spoiler: Hallo? Uns in
Kapitel 20 im ersten Satz vor den Latz zu knallen, dass David in seinem
Hochzeitsanzug in seiner Hochzeitsnacht gestorben ist, nachdem sie uns zuvor
unter die Nase gerieben hat, was für ein süßes Paar Genya und er sind, ist
einfach nur grausam), insgesamt zieht Leigh Bardugo aber mal wieder alle
Karten, um ihre LeserInnen glücklich zu machen. Die Fjerdan, die Shu,
Ketterdam, die Zemeni, der Dunkle und die Anhänger des Sternenlosen, die
Khergud, das Parem, die Krähen und Alina und Mal - für dieses Finale wirft die
Autorin nochmal alles in die Waagschale, was sie in den vorherigen Bänden
aufgebaut hat und führt jeden erdenklichen Handlungsstrang zu einem würdigen
Ende. Das sollte eigentlich zur Folge haben, dass dieses Finale heillos
überladen wirkt. Seltsamerweise tut es das aber nicht. Im Gegenteil - ich habe
selten ein so runder, epischer Abschluss einer Reihe gelesen.
Zoya: "Das richtet Liebe an. Liebe war der Zerstörer. Sie machte Trauernde,
Witwen, hinterließ Elend in ihrem Kielwasser. Trauer und Liebe waren ein
und dasselbe. Trauer war der Schatten, den die Liebe hinterließ, wenn
sie verschwand. Ich habe zu lange in diesem Schatten gelebt, dachte Zoya."
Auch das Ende an sich ist wahnsinnig episch, wahnsinnig süß und einfach perfekt. Im Finale kommen große Emotionen hoch, mit denen Leigh Bardugo sonst eher geizt. Die Auflösung am Ende ist einfach nur natürlich, logisch und weder überspitzt, überhastet, noch überdramatisiert. Und einige Szenen.. meine Güte, mein Herz wäre fast geplatzt vor Freude (Spoiler:Der Drache, Hannes Wandlung, Zoya als Zarin, ahhhh). Und noch etwas bietet uns dieses Ende:
einen perfekten Anknüpfungspunkt für einen dritten Krähen Roman, für den ich
fast schon die Hoffnung aufgegeben hatte....
Fazit
"Rule of Wolves" ist ein perfektes Finale: rund, episch, voller
Überraschungen und wunderschön erzählt! Ganz große Liebe für diesen tollen
Abschluss!
*unbezahlte WERBUNG*
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche
Meinung jedoch nicht beeinflusst hat.
Quelle Informationen: Amazon.de. Klapptexte und Zitate sind Eigentum des
Verlags oder jeweiligen Rechtinhabers.
Huhu!
AntwortenLöschenWieder eine mega Rezension von dir! Ich war auch sehr begeistert und hab mich gefreut, so viele Charaktere wiederzusehen!
Ein Grund die Reihe der Reihe nach zu lesen. Viele sind da ja anderer Meinung, aber ich finde da verpasst man so einiges ;)
Liebste Grüße, Aleshanee
Hey Aleshanee,
Löschendaaaanke, ich freue mich sehr! Ich glaube über den kurzen Ausflug nach Ketterdam habe ich mich hier am meisten gefreut, da ich damit einfach nicht gerechnet hätte. Nicht auszudenken, was ich alles nicht verstanden hätte, wenn ich nicht die anderen Reihen zuvor gelesen hätte....
Liebe Grüße
Sophia
Deshalb wundert es mich immer wieder aufs neue wenn gefragt wird - egal bei welcher Reihe - ob es der Reihe nach gelesen werden "muss". Für mich stellt sich so eine Frage meistens einfach nicht. :)
LöschenDer Ausflug nach Ketterdam war klasse, und das Ende verspricht ja wieder neue Abenteuer, ich freu mich sehr drauf!
Jaaaaa, davon hatten wir es ja schon nach "King of Scars". Ich kann es überhaupt nicht verstehen, wenn Leute meinen, man müsse die Reihe nicht nach der Reihenfolge lesen.
LöschenUnd nochmal jaaaaa, das ist wohl das, was mich am Ende am meisten gefreut hat: die Aussicht auf einen dritten Krähen-Roman! Die Autorin hatte das ja auf Goodreads schon vor einem Jahr mal angekündigt und für eine Menge Gerüchte gesorgt. Mit diesem Ende ist aber ein solider Anknüpfungspunkt geschaffen und das macht mir Hoffnung!
Hello girl, ja, was soll ich sagen, deine Rezi trifft den Nagel auf dem Kopf! :D
AntwortenLöschenVor allem die Sache mit Zoya, dass Leigh sich bei ihr nicht des Harte-Schale-Weicher-Kern-Klischees bedient, hast du sehr schön ausgedrückt. Das liebe ich auch so sehr an Zoya und der Art, wie sie geschrieben ist!
Auch die Rolle und das Ende des Dunklen hast du sehr schön zusammengefasst!
Und die Sache mit Kapitel 20 hat mich jetzt schon wieder zum Heulen gebracht, oh man, "grausam" ist da eigentlich noch untertrieben, die Frau ist bestimmt auch von einem Dämon besessen, der sie dazu bringt, solche Szenen zu schreiben. Das würde auch ihren Hang zu dem Faust-Ding mit den zwei Seelen in einem Körper erklären.
Zuletzt finde ich auch die Zitate, die du mit eingebaut hast, sehr schön gewählt. Ich habe mein Buch mit Post-Its ja gefühlt zugekleistert, aber ich konnte mich einfach nicht für ein (oder ein paar) Zitate entscheiden, am liebsten hätte ich sie alle genommen! xD
Dann hätte ich aber womöglich Schwierigkeiten mit dem Verlag bekommen haha.
Also, wie gesagt, eine wirklich schöne Rezi! Da bekommt man direkt nochmal Lust, das Buch zu lesen, spätestens kurz bevor Staffel 2 erscheint, amirite :DD
Heyho liebe Namensvetterin,
LöschenDanke danke, deine Rezension trifft aber auch wirklich ins Schwarze, kein Wunder, dass wir einer Meinung sind. 💖 Oh man, das mit Kapitel 20 wird uns wahrscheinlich noch eine ganze Weile verfolgen ... Und jap, über deine Dämonen-Theorie müssen wir noch ein bisschen genauer nachdenken 😂.
Was die Zitate angeht - das war das, was fast am Längsten beim Rezi-Schreiben gedauert hat. Ich hatte über 25 Stellen markiert und woher soll ich wissen, welche ich da nehmen soll??? Ich hab am Schluss einfach diejenigen ausgeschlossen, die zu viel gespoilert hätten, dann die, die sich stark gedoppelt haben und dann die kürzeren gewählt und das war das Ergebnis - nicht sehr sophisticated, haha.
Und was? Nochmal lesen? Dafür bin ich emotional noch nicht bereit. Frag mich in einem Jahr nochmal, dann bin ich dabei....
Liebe Grüße
Sophia
Kapitel 20 sucht mich immer noch heim xD
LöschenKann ich SO gut nachvollziehen!! Hast aber, wie gesagt, wirklich tolle Zitate ausgewählt :)
Hahahaha neeee, nicht jetzt sofort, ich dachte auch eher so an nächstes Jahr xD
Ja, nächstes Jahr klingt gut.... Spätestens vor Staffel 2 machen wir einfach nochmal einen kompletten Readathon (unwahrscheinlich, aber man kann es sich ja mal vornehmen🤣)
LöschenZumindest Siege & Storm würd ich mal sagen :D
LöschenJa oh man, ich weiß von der Trilogie fast nichts mehr, dabei ist das erst gut zwei Jahre her, dass ich die gelesen habe 😂🤦♀️. Ich sag´s ja immer wieder: Gedächtnis = Sieb!
LöschenHaha I feel u. Hab sie ja vor der Serie erst rereadet, aber ich denke, bis zum nächsten Jahr habe ich das meiste auch wieder vergessen. Aber selbst wenn nicht: Nikolai. :D
LöschenJaaaaaaaa, einen Reread nur für Nikolai ist denke ich auch gerechtfertigt 💕🤗
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