Die Fakten
Titel: Fünfzehn Tage sind für immer
Autorin: Vitor Martins
Verlag: ONE (27. Mai 2022)
Genre: Gay Romance
Seitenzahl: 288 Seiten
Originaltitel: Quinze Dias (übersetzt von
Svantje Volkens)
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Der Inhalt
Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert – was seine Mitschüler trotzdem nicht davon abhält. Zum Glück sind bald Ferien! Endlich Ruhe und Zeit für Felipes Lieblingsbeschäftigungen: Serien schauen und ganz viel lesen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn seine Mutter eröffnet ihm, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten fünfzehn Tage bei ihnen wohnen wird. Felipe ist verzweifelt, denn a) ist er total in Caio verliebt seit … na ja … immer; und b) ist Felipes Liste an Unsicherheiten unendlich lang. Wie soll er da bloß die Ferien mit seinem Schwarm überleben?
Die Eindrücke
Handlung: "Fünfzehn Tage sind für immer" habe ich mir vor genau einem Jahr nach dem Erscheinungstermin für Bonuspunkte in der Lesejury bestellt. Nun haben Sofia (Shoutout geht wie immer raus an SofiasWorldofBooks) und ich es endlich geschafft, das Buch in einem Buddyread anzugehen (auch weil es perfekt zum Pride Month und den hochsommerlichen Temperaturen aktuell passt). Nach kurzen 288 Seiten bin ich total verzaubert, von dieser zuckersüßen, herzerwärmende Story, die für mich trotz ernster Themen Heartstopper-Wohlfühlvibes hatte! Vitor Martins erzählt über 15 Tage, in dem jeder Tag in einem Kapitel beschrieben wird, wie Felipe und sein Nachbar Caio an Schüchternheit und jede Menge Unsicherheiten vorbei zueinanderfinden. Die eigentliche Handlung besteht dabei eigentlich nur aus Alltäglichem wie Einkaufen, Essen, Fernsehabenden oder Kinobesuchen. Da aber im Vordergrund steht, wie Felipe und Caio sich verändern, im Umgang lockerer werden, sich anfreunden und schließlich verlieben, kann man der Geschichte die geringe Handlungsdichte locker verzeihen. Durch den kurzen Erzählzeitraum stehen Felipe und Caio natürlich erst ganz am Anfang ihrer Geschichte, als wir sie wieder verlassen müssen und es bleiben am Ende viele Punkte noch offen. Dennoch habe ich mich gefreut, die beiden während dieser besonderen 15 Tage begleiten zu können!Schreibstil: Vitor Martins hat hier in erster Linie ein süßes und humorvolles Wohlfühlbuch geschrieben, auch wenn es immer wieder etwas ernster zugeht. An einigen Stellen war der Erzählton ein wenig zu negativ für meinen Geschmack, aber das soll nun mal Felipes Sicht auf sich selbst widerspiegeln und zeigen, was für eine lange Reise er noch vor sich hat. Wie der Autor selbstironische Rom-Com-Elemente mit wichtigen Themen wie Homophobie, Bodyshaming und Body Positivity, Mobbing, Therapie, Unsicherheiten und mangelndem Selbstwertgefühl verbindet und auch ganz nebenbei schöne Botschaften über Familie, Freundschaft und Liebe integriert, hat mir sehr gut gefallen. Interessant fand ich dabei auch das Setting in Brasilien, das ich bisher noch nie als Schauort einer Romance gelesen habe. Da der Autor selbst in São Paulo wohnt, kann er einiges zu seinem Land, der Mentalität der Menschen und deren Einstellung zur Homosexualität beitragen. Die Übersetzung aus dem Portugiesischen ins Englische und dann ins Deutsche liest sich übrigens auch super flüssig (nur an wenigen Stellen fällt die Wortwahl etwas aus dem Rahmen, z.B. wenn Felipes Mutter meint, man würde "flirten" nicht mehr sagen und das sei ein veraltetes Wort).
Figuren: Felipe ist mir als Erzähler und Hauptfigur total schnell ans Herz gewachsen. Mit seinen Unsicherheiten und Komplexen, aber auch seinen Stärken, seinem Humor, seinem Mitgefühl und seiner Fähigkeit, wie ein wandelndes Lexikon queere Fakten zu zitieren, ist er ein lieber Kerl, der sofort meine Beschützerinstinkte geweckt hat und in dem ich mich immer wieder in gewisser Weise wiederentdeckt habe. Aus seiner Sicht die Welt zu erleben war zum Einen total erfrischend und unterhaltsam, zum anderen auch sehr lehrreich. Dadurch, dass er uns LeserInnen im Buch immer wieder direkt anspricht, hat man das Gefühl, ihm ganz nah und in seine Geschichte eingebunden zu sein. Auch die Nebenfiguren haben mir gut gefallen, auch wenn sie der Kürze des Buches geschuldet mehr Hilfsfiguren bleiben, die Felipe auf seinem Weg unterstützen und etwas beibringen. Wie besonders Caio, Beca und Felipes Mutter einen Safe Space mit Musical-Mittwochen, Mittagen am Pool und nächtlichen Gesprächen kreieren, in denen Felipe loslassen kann, hat mir sehr gut gefallen!
kann ich alles so unterschreiben!!!
AntwortenLöschenMit ein bisschen Abstand würde ich vielleicht sogar doch noch lieber 4,5 Sterne vergeben, aber das bleibt jetzt so wie es ist! 😅 Du hast mich da mit deinen Argumenten letztens überzeugt.
Löschenheh
Löschen*Geräusch des Triumphes* 😂😂😂
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