Die Fakten
Titel: Frauen schulden dir gar nichts
Autorin: Florence Given
Verlag: Kiwi (10. März 2022)
Genre: Sachbuch
Seitenzahl: 288 Seiten
Originaltitel:
Women Don't Owe You Pretty
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Der Inhalt
Die Eindrücke
Disclaimer: Bevor ich damit beginne, meine persönlichen Eindrücke zu "Frauen schulden dir gar nichts" zu schildern, möchte ich einmal auf die Plagiatsvorwürfe hinweisen, die die Autorin beschuldigen, inhaltlich vieles von Chidera Eggerues „What a time to be alone“ übernommen zu haben. Da ich dieses Buch nicht gelesen habe, kann ich dazu keine Aussage treffen, es ist allerdings wichtig, das beim Lesen im Hinterkopf zu behalten!
Inhalt: Das 288seitige Buch enthält neben wichtigen und empowernden Messages, eigene Erfahrungen der Autorin (die sich aber in Grenzen halten, da die Autorin selbst 21 Jahre alt war, als sie das Buch geschrieben hat) und direkte Ratschläge, wie wir zu mehr Selbstvertrauen und einem reflektieren Umgang mit dem Patriarchat gelangen können. Allerdings entpuppte sich "Frauen schulden dir gar nichts" als recht oberflächliche Reproduktion von allen Themen, die nur im Entferntesten mit Feminismus zu tun haben. Hier hätte ich es bevorzugt, wenn die Autorin lieber einen Fokus gesetzt und bei einigen Themen mehr in die Tiefe gegangen wäre, statt was bereits im gesellschaftlichen Mainstream angekommen ist, zusammenzufassen. Außerdem hat mir hier etwas der rote Faden gefehlt. Die Kapitel sind zwar in sich alle stimmig, die Autorin schneidet aber jedes Thema fünfzig Mal an und viele Kapitel schienen sich für mich sogar ganz zu doppeln. Mit etwas mehr Stringenz und inhaltlicher Sortierung hätte die Autorin alle ihre Aussagen wohl auch in der Hälfte der Seiten treffen können. Auch wenn das Buch für mich also nicht viel Neues bereithielt, hat es mich dazu angeregt, mein Selbstbild, meine eigenen Ansichten und mein eigenes Verhalten mir selbst und besonders auch anderen Frauen gegenüber zu hinterfragen. Deshalb würde ich das Buch vor allem für junge Frauen oder komplette Einsteiger in die Thematik empfehlen.
Schreibstil: Florence Givens Schreibstil ist modern, einfach zu lesen und von einem teilweise überspitzen, sarkastischen Unterton geprägt, der das Lesen sehr amüsant macht. An einigen Stellen schoss sie für meinen Geschmack allerdings über das Ziel hinaus. Mir ist nicht nur der recht belehrenden Ton in dem ein oder anderen Kapitel negativ aufgefallen, sondern vor allem die sehr negativen und pauschalisierenden Aussagen Männern gegenüber. Auch wenn es ein wichtiger Teil der feministischen Grundhaltung ist, männliches Fehlverhalten entschieden zu verurteilen und die negativen Auswirkungen des Patriarchats aufzuzeigen, kann dies auch in einem respektvollen Ton passieren, der nicht gegen "all men" aufhetzt. Statt für eine Gesellschaft zu sorgen, in denen alle Geschlechter gleichberechtigt und frei zusammenleben können, sorgt dies nur für unnötige Spaltung und aufgeheizte Kampflinien. So wird wohl kaum ein cis-Mann, der dieses Buch liest, zum Reflektieren angeregt werden und zu einer neuen Erkenntnis kommen und kaum eine junge Frau nach dem Lesen ein differenziertes Bild vom Männer- und Frauenbild unserer Gesellschaft haben. Außerdem kann ich empfehlen, das Buch in Originalsprache zu lesen. Ich habe auf Deutsch begonnen und die vielen Anglizismen und halb übersetzte Aussagen haben meinen Lesefluss gestört, sodass ich einfach ganz ins Englische gewechselt bin.
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