Donnerstag, 23. Mai 2024

Sammelrezension: Otfried Preußler


Mit den Bücher von Otfried Preußler bin ich aufgewachsen. Gemeinsam mit anderen Kinderbuchklassikern wie Astrid Lindgren, Paul Maar oder Michael Ende gehörten seine Bücher zu den ersten, die mir vorgelesen wurden. Schon als ich die "Räuber Hotzenplotz" Reihe nochmal ausgegraben habe, habe ich beschlossen, auch diesen drei Kinderbuch-Klassikern nochmal etwas Aufmerksamkeit zu widmen. In diesem Beitrag sammle ich meine Eindrücke zu den Büchern "Die kleine Hexe", "Der kleine Wassermann" und "Das kleine Gespenst". Da es sich um Klassiker handelt, entfällt eine numerische Wertung im Sternesystem. 


Die kleine Hexe

Nach dem nochmaligen Lesen hat sich mein Eindruck aus Kindertagen bestätigt, dass "Die kleine Hexe" mein Lieblingsbuch des Autors ist. Die 127seitige, lehrreiche Geschichte mit viel Witz und Herz über die 127jährige Hexe konnte mich auch mit 22 Jahren noch mitreißen und nostalgische Erinnerungen wecken. Zwar sind manche der Lektionen, die die Hexe den Dorfbewohnern erteilt sowie Teile der Sprache (z.B. die teilweise rassistischen Bezeichnungen für die Faschingskostüme der Kinder) etwas veraltet, dennoch hat das Kinderbuch im Sinne eines eines klassischen Märchens immer noch eine gültige Moral über Freundschaft, Nettigkeit und der Sieg des Guten. Über die hier sehr klare Unterscheidung von Gut und Böse kann man darüber hinaus hervorragend beim Vorlesen mit seinen Kindern diskutieren. Trotz dass man dem Roman ihre beinahe 70 Jahre anmerkt, ist die Geschichte der kleinen Hexe herrlich zeitlos!

"Pah!", rief die kleine Hexe, "Verboten ist vieles. Aber wenn man sich nicht erwischen lässt..."

Der kleine Wassermann

"Der kleine Wassermann" ist für mich hingegen etwas schlechter gealtert. Mir war als Kind nie aufgefallen, dass es hier eigentlich gar keine klare Rahmenhandlung gibt. Stattdessen verfolgen wir die Lebensgeschichte des kleinen Wassermannes recht lose vom Tag seiner Geburt an in einzelnen Episoden. Dabei haben mich viele der kleinen Abenteuer gut unterhalten und ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Über die sehr klassischen Rollenbilder im Haushalt der Wassermann-Familie und die etwas veralteten Erziehungspraktiken die das Schlagen von Kindern beinhalten muss man allerdings hinwegsehen können.

“Als der Wassermann eines Tages nach Hause kam, sagte die Wassermannfrau zu ihm: „Heute musst du ganz leise sein. Wir haben nämlich einen kleinen Jungen bekommen.“ „Was du nicht sagst!“, rief der Wassermann voller Freude. „Einen richtigen Jungen?“ „Ja, einen richtigen kleinen Wassermann“, sagte die Frau.."


Das kleine Gespenst 

"Das kleine Gespenst" fand ich allerdings wieder super süß! Schon als Kind hat mir die Idee, ein für Kinder oft unheimlich konnotiertes Wesen als verspielte Hauptfigur darzustellen, deren Streiche und Abenteuer man verfolgt, sehr gut gefallen. Auch nun fand ich das kleine Gespenst wieder sehr sympathisch und habe bis zum Ende mitgefiebert. Sehr empfehlen kann ich hier übrigens auch die Live-Action Verfilmung von (2013) sowie auch das Hörspiel mit Anna Thalbach. 

“Auf Burg Eulenstein hauste seit uralten Zeiten ein kleines Gespenst. Es war eines jener harmlosen kleinen Nachtgespenster, die niemandem etwas zuleide tun, außer man ärgert sie."

*keine WERBUNG, über Bookbeat gehört*

Quelle Informationen: Amazon.de. Klapptexte und Zitate sind Eigentum des Verlags oder jeweiligen Rechtinhabers.

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Sophia,

    schön, dass sich für Dich die möglichen Kritikpunkte in kleinen Rahmen gehalten haben und Du nicht zu den Leuten gehörst...die dann sagen/schreiben oh,nein, dass muss alles geändert/neu geschrieben werden....

    LG..Karin..

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    1. Hey Karin,

      ich finde es bei Klassikern wichtig anzumerken, welche Punkte vielleicht schlecht gealtert oder aus heutiger Sicht überholt sind. So kann sich jeder selbst überlegen, ob er oder sie das Buch trotzdem gerne lesen möchte. Es wäre ja auch seltsam, wenn sich die Wahrnehmung von gesellschaftlichen Themen in 50-100 Jahren nichts verändern würde.
      Von einer Änderung oder Neuauflage von Klassikern halte ich hingegen nichts.

      Liebe Grüße
      Sophia

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