Montagsfrage #117 - Bücher mit religiösem Hintergrund (Büchernarr)?

Hallöchen,

eigentlich würde ich zum heutigen Pfingstmontag ganz traditionell eine kleine Pause der Montagsfrage einlegen. Dieses Jahr hat Frank (Büchernarr) aber eine sehr spannende Frage vorgeschlagen, die wie ich finde sehr gut zum Pfingstmontag passt. Deshalb gibt es heute widererwarten doch eine Montagsfrage und ich bin schon gespannt auf Eure Antworten:

 Lest Ihr auch Bücher mit einem geistlichen bzw. religiösen Hintergrund (Büchernarr)?

Meine Antwort fällt diese Woche grundsätzlich recht klar aus: Eher nicht. Ich lese fast nie absichtlich ein Buch, das einen gewissen Religionshintergrund hat oder eine geistliche Botschaft an die LeserInnen vermitteln möchte. Dabei ist es mir recht egal, ob es sich um die großen Weltreligionen oder Sekten oder der spirituelle Glaube an Geister handelt - sobald etwas vorkommt, was nicht als Fantasy-Element klassifiziert werden kann, da es auch in der Realität Gemeinschaften gibt, die daran glauben, bin ich erstmal raus. 

Allerdings fällt die Unterscheidung und Abgrenzung, was denn nun ein religiöser Hintergrund genau ist, recht schwer. Religion ist ein gesellschaftlicher Aspekt, der im menschlichen Zusammenleben und damit auch in allen Formen von Kultur abgebildet werden kann. Religionen und deren Geschichte haben über die letzten Jahrhunderte das Denken und Handeln von Menschen mitgeprägt (zum Guten, aber natürlich auch stark zum Schlechten) und finden sich somit auch in vielen vermittelten Werten, Geschichten, Archetypen, Sagen, Legenden unserer Kultur wieder. Eine Geschichte zu schreiben, die überhaupt nichts mit irgendeiner Religion zu tun hat, ist demnach natürlich eher schwierig. Besonders in Klassikern findet man kaum ein Werk ohne zumindest einige religiöse Anspielungen, wenn nicht sogar die Religion der VerfasserInnen klar die Geschichte prägt. In modernen Büchern sind die Religionen der AutorInnen und auch der Figuren immer weniger relevant für die Geschichte und somit würde ich 99% der Bücher, die ich lese als Bücher ohne religiösen Hintergrund einordnen.

Bei dem Rest würde ich für die Beantwortung der Frage gerne unterscheiden: Handelt es sich um ein Sachbuch (dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich zu Informationszwecken doch damit befasse deutlich an), oder handelt es sich um einen Roman (da bin ich dann eher zurückhaltend - vor allem wenn nicht von vornherein klar war, dass eine gewisse Religion eine Rolle spielt). Geht es nur um eine Person, die einer gewissen Glaubensgemeinschaft angehört oder hat der gesamte Roman eine religiöse Perspektive oder Botschaft? Besonders mit letzterem habe ich leider schon negative Erfahrungen gemacht. Wenn ich einen Roman lese und plötzlich versucht mir die Autorin unerwartet die christliche Heilsbotschaft anzudrehen.... Ciao. Oftmals kommt es allerdings vor, dass Figuren in ihrer Lebenswelt dargestellt werden, zu der nun mal eine gewisse Religion gehört oder dass gezielt Mythen oder Legenden einer gewissen Kultur- und Religion als Fantasy-Motive aufgegriffen werden (z.B. Bücher über griechische Mythologie). 

Wie ist das bei Euch?

Liebe Grüße
Sophia

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Nächste Woche bei der Montagsfrage:

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