Allgemeines:
Titel: Universum
Autorin: Maike Ruppelt
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (2014)
Genre: Science-Fiction
ISBN: 978-1502553195
Seitenzahl: 502 Seiten
Seitenzahl: 502 Seiten
Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
Weitere Bände: "Trümmerwelt";
"Verschollen"
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Inhalt:
"Tötet ihn! Tötet sie alle! Tötet sie um jeden Preis! JETZT SOFORT!" (...)
Die anderen schwiegen genauso entsetzt wie ich, bis Derick schließlich krächzte: "
Tja ... sieht so aus, als gäbe es in diesem Film kein Happy End."
Präsident Henneth regiert nach wie vor mit eiserner Faust und seine Macht wächst von Tag zu Tag. Verzweifelt versuchen Jackson und Cassie, im Hintergrund eine eigene Armee aufzustellen, mit der sie die Menschen aus den Krallen des Tyrannen befreien können.
Währenddessen stoßen Sam und Josephine in den Wäldern von Specus Leonis auf das größte Geheimnis des Universums...
Bewertung:
DISCLAIMER: Da dies der dritte Teil der Cassie-Trilogie ist, kann es innerhalb der Rezension zu Spoilern kommen!! ;-)
Als ich den dritten Teil der Cassie-Trilogie in die Hand nahm, ahnte ich noch nicht, was mir bevorstand: 500 Seiten pure Spannung, Emotion und Action. Nachdem ich von dem ersten Teil "Trümmerwelt" und der Fortsetzung "Verschollen" total begeistert war, hatte ich eigentlich bestenfalls auf ein gutes Finale gehofft, doch das dieser Abschlussband der Reihe noch einmal ein Sahnehäubchen aufsetzen würde, hätte ich nicht für möglich gehalten.
"Eine Frage hätte ich dann noch: Wer bist du, dass du glaubst, es mit Henneth und seiner gesamten Flotte aufnehmen zu können?" (...)
"Ich bin jemand, der ein paar alte Fehler wieder gut machen will!"
Das Cover ist interessant. Ich weiß, wirklich viel zu sehen ist nicht und auf den ersten Blick sieht man bloß einen Sternenhimmel mit roten Schlieren, doch das reicht auch! Die schwarze Weite des Weltalls, mit einzelnen Sternen gesprenkelt, hebt sich wieder gut vom Titel ab, der in weißen Lettern über allem zu schweben scheint. Wieder passt das Cover sehr gut zum Inhalt, da vor allem der Ortswechsel gut dargestellt wird, zuerst von der Erde, die "Trümmerwelt", zum grünen Planeten Specus Leonis, dann in die Weiten des Alls. Was zuerst vielleicht schlicht wirkt, ist nach der Lektüre des Buches einfach genial. Wenn man weiß, worum es geht, passt auch der Titel perfekt - zum Cover und zum Inhalt. Insgesamt als Reihe betrachtet machen sich die Bücher so auch sehr hübsch im Regal. Mit den kurzen Ein-Wort-Titeln, dem Sternenhimmel in Scie-Fie-Manier und der Nummerierung auf dem Buchrücken, sind die einzelnen Bände ganz klar als Reihe zu sehen. Die Formatierung innerhalb des Buches hat mir ebenfalls wieder gut zugesagt. Zusätzlich ist mir die vereinfachte Darstellung der "Vereinten Planeten" und eine Tabelle mit den Namen, Besonderheiten und Eigenschaften der einzelnen Planeten zu Beginn des Buches positiv aufgefallen. Durch die vielen Reisen, Namen und Infos kann man schon mal durcheinander kommen und da ist es gut, man hat etwas, wo man ab und zu nachsehen kann!
Erster Satz: "Genervt seufzte ich auf."
Ja, geseufzt habe ich viel beim Lesen dieses Buches, doch ganz sicher nicht genervt! Denn auch dieser Band konnte mich wieder vollends überzeugen, sodass ich die Reihe als Ganzes nur empfehlen kann. Besonders gefallen hat mir, dass Maike Ruppelt auf keine stereotypen Vorlagen zurückgreift sondern durch neue Ideen und viel frischen Wind die Handlung aufpeppt. Dabei spielen die Charaktere, das Setting und der Plot eine recht gleichberechtigte Rolle, was sehr angenehm zu lesen war. Auf alles wird gleichermaßen Wert gelegt, wodurch ein sehr intensives Leseerlebnis kreiert wird! Unglaublich gute Einfälle faszinierten mich immer wieder und so auch in diesem Buch. Nachdem wir eine Maschine und ein gescheitertes Genie alleine in einer zerstörten Welt auf ihrer Flucht von der todgeweihten Erde begleiten durften, zugesehen haben, als das liebenswürdige Bewusstsein eben besagter Maschine in ein Raumschiff transponiert wurde und im zweiten Teil auf die Reise durch eine geheimnisvolle Waldlandschaft gehen und in einem noch interessanteren Turm leben durften, gelingt der Autorin jetzt die Krönung: Lest selbst, ich werde es euch nicht verraten ;-) (oookaaay vielleicht doch)
Der Schreibstil ist wie gewohnt, ich kann mich eigentlich nur wieder wiederholen. Maike Ruppelt trifft mit wenigen Mitteln immer den richtigen Ton um die gewünschte Emotion hervorzurufen und schafft es bis ins Detail genau zu beschreiben, ohne lange abzuschweifen. Traurige, nachdenkliche, spannende, romantische aber auch lustige Szenen erschafft sie authentisch und mitreißend. In klaren aber trotzdem recht verkünstelten Sätzen fasst sie direkt einen Zustand zusammen, sodass man schnell einen Überblick über das Geschehen erhält und schnell vorankommt. Die Welt und das Innenleben der Charaktere kann man sich gut vorstellen und wird so praktisch in die Geschichte hineingezogen. Chapeau!
"Das hier war wie ein Schachspiel. Und in einem Schachspiel kam es nicht darauf an, so viele gegnerische Figuren wie möglich zu vernichten. Es kam darauf an, den König zu schlagen. Und genau das würde ich auch tun!"
Während im eher langsamen ersten Teil große Gefühle und gegen Ende Spannung dominierte und der zweite Teil durch Ortsbeschreibungen und dem Aufdecken von Geheimnissen glänzt, zeigt auch dieser Teil eine neue Seite der Geschichte auf. Maike Ruppelt veranschaulicht uns Lesern, dass sie neben Charakterdarstellungen, Beschreibungen, technischen Details und großen Gefühlen auch noch etwas anderes draufhat: Action, Spannung und noch einmal Action. Fans von großen Weltraumschlachten, heldenhaften Partisanenkämpfe und miesen Intrigen werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, denn der bevorstehende Krieg um die Gerechtigkeit innerhalb der vereinten Planeten ist unvermeidlich.
Denn Präsident Henneths Herrschaft enthüllt immer mehr den Schrecken, der in ihm steckt und seine Maske beginnt zu fallen. Im Hintergrund erwacht Widerstand, nicht nur Jacksons und Cassies Armee formiert sich gegen den tyrannischen Machthaber... Unterdrückte Siedler, angetrieben von starken Einzelkämpfern wie George Hakes oder Melina Drowcaster, welche wir auch schon im zweiten Teil kennen und schätzen gelernt haben, planen einen Angriff. Die Darstellung des Krieges in diesem Buch hat mir ebenfalls gefallen - soweit einem Krieg überhaupt gefallen kann. Denn nicht wie in anderen Büchern, als im letzten Moment doch noch alles gut wird oder durch ein Wunder niemand von der "guten Seite" stirbt, wird hier erbarmungslos und direkt von einem Gemetzel erzählt, das grausam erscheint ohne blutig werden zu müssen.
"Alles in Ordnung?"
Sie seufzte und setzte sich neben mich. "Ja. Ich bin nur ein bisschen gestresst. Du weißt schon - wegen unserem bevorstehenden Tod und so..."
"Wir werden gewinnen!", sagte ich fest.
Bea lächelte. "Natürlich werden wir das. Ich frage mich nur, um welchen Preis!"
Was dem Buch aber noch den ganz Besondern Touch verleiht, das neue faszinierende Detail, von dem ich schon gesprochen habe, das sind die Kapitel auch der Perspektive von Sam oder Josy. Denn die beiden stoßen tief in den Wäldern von Specus Leonis auf das größte Geheimnis des Universums - und NEIN, falls ihr das jetzt denkt, es sind keine Aliens, sondern was viiieeel Cooleres!!!
!!!!Achtung: Spoiler!!!
Ich hoffe, die, die diesen Spoiler lesen, haben das Buch schon gelesen oder haben nicht vor es zu lesen -in dem Fall: Schämt euch-, denn wenn man dieses Geheimnis schon kennt, fehlt euch dieser "OMG-Moment", welcher einfach zum Plot dazugehört. Also haltet euch fest: Das Buch erzählt von einem Bewusstsein des Universums selbst, welches mit dem Urknall entstand und seitdem immer weiter wächst, sodass es voller Schmerzen auf sein Ende zusteuert. Um dieses Ende hinauszuzögern, schlief es Jahrtausende lang, bis unsere zwei Charaktere aus Teil 2 es aus Versehen durch ihre Anwesenheit weckten. Als die Autorin den geheimnisvollen Turm, in dem Josy und Sam wohnten in einen Tempel verwandelt, in dem zu dem wohl ältesten und weisesten Geschöpft des Universums Kontakt aufgenommen werden kann, war ich erstmal fassungslos. Ein ganz ganz kurzer Absatz dürfen wir seinem Erwachen beiwohnen und dann später auch seine Großzügigkeit erleben. Als ich das gelesen habe, saß ich erstmal mit offenem Mund da und konnte nicht glauben, was die liebe Maike sich da getraut hat. Denn mit wenigen - wirklich unglaublich spannenden- Worten hat sie so ziemlich das wichtigste Gesetzt gebrochen, dem alle Autoren zu folgen scheinen: Beantworte niemals die Frage, ob es so etwas wie Gott gibt!
"Aber... dann bist du ja so alt wie das Universum selbst!", rief ich ungläubig.
"Nein", erwiderte das Wesen und zum ersten Mal besaß seine Stimme beinahe einen hörbaren Klang. Es klang traurig.
"Ich bin das Universum!"
Ach ja, und wenn ich gerade schon am Spoilern bin muss ich mich noch über die Teloii auslassen. Die Idee, die Evolution willentlich umzukehren um eine zerstörungswütige Hochkultur daran zu hindern, das Universum mit ihren Kriegen zu zerstören, ist noch so eine unglaubliche Idee, mit der das Buch begeistern kann.
!!!Achtung: Spoiler Ende!!!
Wie bekannt wechseln wieder die Perspektiven zwischen unseren Charakteren. Diesmal kamen keine neuen hinzu, auf Holly wurde aber noch etwas mehr Betonung gelegt. Während Cassie und Jackson ihre Armee aufbauen und Josy und Sam ganz fleißig Geheimnisse im Wald untersuchen gibt es da noch Henneth persönlich und die Widerstandskämpfer George Hakes und Melina Drowcaster. Alle kommen relativ gleichwertig zum Zug, man kann aber ein kleines bisschen einen Akzent auf Cassie und Jackson sehen, was mir sehr gefallen hat, da ich die beiden am liebsten habe ;-)
"Was tat ich hier überhaupt? War es wirklich wichtig, die Kolonisten in einen Krieg zu drängen, den sie eigentlich überhaupt nicht wollten? Einen Krieg, den ich nur gewinnen wollte, weil ich krampfhaft versuchte, etwas wieder gut zu machen, dass sowieso längst vergangen und nicht mehr rückgängig zu machen war?"
Wie zu erwarten gewesen war, beginnt es bei den beiden ordentlich zu kriseln. Während Cassie in dem Raumschiff "Amy" gefangen ist und sich vehement gegen einen neuen Körper wehrt, um nicht wieder eine neu verdrahtete Leiche zu bewohnen, lässt sich Jackson hinreißen, etwas mit einer anderen anzufangen. Er ist krampfhaft damit beschäftigt, alte Fehler wieder gut zu machen, dass er gar nicht bemerkt, dass er alles nur noch schlimmer macht. Dabei waren die Emotionen, Bedürfnisse und Wünsche beider so realistisch und authentisch dargestellt, dass man alle beide gut verstehen konnte. Auch wenn die entworfene Situation nicht sehr realitätsnah ist - hallo, sie steckt in einem Raumschiff als künstliche Intelligenz und er ist damit beschäftigt Weltraumminen zu bauen? -, kann man die Empfindungen sehr gut auf ganz reale Beziehungskrisen beziehen. Ich habe ehrlich gesagt in der Mitte des Buches schwarz für die beiden gesehen, da sie sich doch sehr von einander entfernt hatten und kaum noch (gegen Ende eigentlich gar keine) Hoffnung auf eine Wiederbelebung Cassies bestand. Doch ich habe den zwei wirklich die Daumen gedrückt und war überglücklich, als sie ihr Happy-End bekommen haben.
Sam und Josy haben mit anderen Problemen zu kämpfen, die ebenfalls sehr realistisch und authentisch dargestellt wurden. Durch eine Strahlenvergiftung (durch das Leben im Turm) kann Josy keine Kinder mehr bekommen, woran beide zu knabbern haben, außerdem leidet Sam an den Folgen seiner Brandwunden. Von Narben bedeckt traut er sich nicht, in den Spiegel zu schauen und fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Leider kamen mir die beiden etwas zu blass vor in diesem Teil.
"Und was machen wir jetzt?"
Sam schluckte, löste sich sanft von mir und strich mit dem Daumen über meine Wange. Sein Blick war traurig. Er lächelte flüchtig und lehnte dann die Stirn gegen meine.
"Wir warten", sagte er.
Ich schloss die Augen und atmete aus. "Wir warten", wiederholte ich.
Und fügte in Gedanken hinzu: "Auf ein Wunder!"
Wer mir sehr gefallen hat ist Holly. Nachdem ich sie in Band 2 als nicht wirklich vertrauenswürdig und etwas seltsam empfunden hatte, war ich überrascht von ihren wirklichen Gedanken. Sie entpuppt sich als eine sehr mutige, gerechtigkeitsbewusste und altruistische junge Frau, die sich auch selbst opfern würde, um Henneths Herrschaft endlich zu beenden... Durch sie, Melina Drowcaster und George Hakes bleibt man nahe an der Hauptstadt Cors Origo Nova und erfährt einiges aus verschiedenen Blickwinkeln. Hakes, der bestrafte Unruhestifter, Melina, Henneths unglückliche Verlobte und Holly, die gefolterte Kriegsgefangene, allesamt waren sie toll!
Auch wie am Ende alles zusammentrifft fand ich super. Jeder trifft auf jeden und zum Teil ohne es zu wissen helfen sich die verschiedenen Charaktere gegenseitig. Die letzte Schlacht ist dann natürlich total spannend - und opferreich. Leider müssen wir uns von wenigen Charakteren verabschieden, während die anderen ihren Gang gehen. Abschließend kann ich nur sagen, dass ich komplett geflasht und überrascht die Buchdeckel geschlossen habe und es bestimmt nicht das letzte Mal war, dass ich zu dieser Reihe gegriffen habe.
"Mit ein paar gezielten Schüssen wurden die Fliehenden niedergestreckt, die schweren Geschütze ließen ihre Körper aufplatzen wie rohe Eier. (..) Sam strich mir sanft über den Kopf und ich barg das Gesicht an seiner Schulter.
"Keine Angst", wiederholte er immer wieder leise.
"Keine Angst" Ich bin bei dir."
Fazit:
Ein super Finale einer unglaublichen Reihe voller Liebe und Hass, Einsamkeit und Krieg, Technik und rätselhafter Natur und natürlich ganz viel Spannung!!!
Ein Lese-BEFEHL!
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*unbezahlte WERBUNG*
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat.
(Quelle- Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)
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