Donnerstag, 2. März 2017

Bob, der Streuner



Allgemeines:

Titel: Bob, der Streuner -
Die Katze, die mein Leben veränderte
Originaltitel: Bob - No Ordinary Cat
Autor: James Bowen
Verlag: Bastei Lübbe (17. Mai 2013)
Genre: Roman
ISBN-10: 3404606930
ISBN-13: 978-3404606931
ASIN: B00B5TMAOO
Seitenzahl: 256 Seiten
Preis: 6,99€ (Kindle-Edition)
8,99€ (Taschenbuch)
!Kostenloser Hörspiel-Download!
Inhalt:

 Der Obdachlosigkeit entkommen, schlägt James sich als Straßenmusiker durch. Als er eines Abends einen abgemagerten, streunenden Kater vor seiner Tür findet, scheint er sein tierisches Ebenbild zu treffen. Und mehr noch: Während er den Streuner aufpäppelt, entwickelt sich eine besondere Freundschaft. Der Kater Bob will nämlich keineswegs zurück in die Freiheit. So, wie James dem Kater Bob seine Lebenskraft zurückgibt, so füllt das samtpfötige Wesen James´ Leben wieder mit Sinn - und jeder Menge witziger Anekdoten.



Bewertung:

Erster Satz: "Das Glück liegt auf der Straße", sagt ein Sprichwort."

Millionenfach hat sich der Roman "Bob, der Streuner" von James Bowen bereits verkauft. Wie ein modernes Märchen klingt der Plot und hat bereits Millionen Leser zu Tränen gerührt. Mittlerweile sind die beiden weltbekannt, denn nur selten wird die Beziehung zwischen Mensch und Katze so charmant beschrieben wie in "Bob, der Streuner".


Trotz des ganzen Hypes um dieses Buch - 1300 Rezensionen auf Amazon??!!??- habe ich noch nichts von dieser Story gehört, bis wir es als Englischlektüre behandelt haben. So steht nun leider die extrem hässliche Schülerausgabe vom Klett Verlag in meinem Schrank, wo doch das Originalcover mit Bob im Vordergrund, der einen Schal trägt, doch soooo süß ist. Ich bevorzuge jedoch klar das englische Cover, da dort neben Bob auch James zu sehen ist. Denn die beiden bilden eine klare Einheit und ich finde, dies hätte auch das Cover widerspiegeln sollen.
 Nachträglich will ich jetzt noch meine Meinung zu diesem Roman loswerden, da ja nun auch ein Film dazu in den Kinos läuft.

Es ist ein Buch voller Liebe und Wärme, eine wundervolle Mensch- Tiergeschichte die niemanden kalt lassen dürfte. Ungeschönt und ehrlich berichtet James von seinem Leben und seiner Vergangenheit, ohne uns Lesern ein hässliches Detail zu verschweigen. Trotz dieser positiven Worte, kann ich der absoluten Begeisterung zu dieser Geschichte nicht vollkommen zustimmen. Warum das so ist, versuche ich euch jetzt zu erklären.
...

Wie gesagt, klingt der Inhalt erstmal wie ein modernes Märchen:
James, ein apathischer Straßenmusiker auf Drogenentzug rettet das Leben eines verletzten Katers, trotz dass er selbst nicht viel zum Leben hat, und wächst an dieser Aufgabe, für ein anderes Lebewesen sorgen zu müssen, über sich hinaus. Der Kater wiederum dankt es ihm mit bedingungsloser Treue und rettet James durch seine warme Art aus der Sinnlosigkeit seines Daseins.

Dieser Plot ist wirklich sehr schön, vor allem, da er auf der wahren Begebenheit beruht, gibt aber für einen ganzen Roman recht wenig her. Das darf man jetzt auf gar keinen Fall falsch verstehen - Ich habe absolut Ehrfurcht vor diesem Mann, der sich aus dieser Situation wieder hochgearbeitet, einen Hoffnungsschimmer entdeckt, und schließlich über seine Erlebnisse ein Buch geschrieben hat. Es ist wirklich bewundernswert, wie oft dieser Mann wieder aufgestanden ist, wenn er am Boden lag und nun seine Geschichte mit der ganzen Welt teilt. Was ich kritisieren will, ist das Buch auf rein literarischer Sicht.


"Sobald die Leute ihn entdeckten, hatten sie es plötzlich gar nicht mehr eilig. Es war, als bewirkte sein Anblick sofortigen Stressabbau. Bob brachte es innerhalb von Minuten fertig, ihr hektisches, einsames Leben mit etwas Wärme und Zuneigung aufzuhellen. Ich glaube, viele dieser Leute kauften mir eine "Big Issue" als Dankeschön für diesen magischen Moment mit Bob ab."


Denn man merkt ganz eindeutig, dass James das Buch selbst verfasst hat, was ich gut finde, da dieser schlichte Schreibstil eben authentisch zum Inhalt passt: Klare, kurze Sätze mit einer durchschnittlichen Struktur und einigen Wiederholungen - recht angenehm zu lesen und absolut passend. Der ehemalige Straßenmusikant ist eben kein studierter Literaturprofessor und muss das auch nicht sein. Dennoch hatte ich mit dieser Unerfahrenheit auch so meine Probleme, obwohl ich wirklich versucht habe, unvoreingenommen zu bleiben.
Zwar nimmt der Leser an Bowens Gefühlen teil -an Ängsten, Sorgen, aber er hat auch an der großen Liebe zwischen ihm und Bob und der Hoffnung, die er wieder verspürt - doch diese kamen bei mir einfach nicht richtig an. Diese Empfindungen sind jedoch der rote Faden, der einen festhalten soll, dieses Buch ausmacht und deshalb auch ständig wiederholt werden. Durch dieses Missverstehen habe ich nie einen direkten Draht zu den beiden Charakteren aufbauen können und bin sehr auf Distanz geblieben. Vielleicht war es auch genau das Wissen, eine wahre Geschichte zu lesen, die mich im Einfühlungsprozess behindert hat, ich weiß es nicht.

Neben den ständigen Wiederholungen in der Gefühlswelt, wurden auch eingependelte Handlungsweisen und Abläufe immer wieder aufs Neue abgespult. James steht auf, füttert Bob, die beiden fahren Bus, James macht Musik, er kauft Essen, sie essen, er geht schlafen - jeden Tag dasselbe. Das ist selbstverständlich nur realistisch und eine Darstellung seines Alltags, doch trotzdem habe ich nach etwas 100 Seiten den Anschluss verloren.

"Bob hatte mir wieder ein Gesicht gegeben. Bevor er zu mir kam, war ich Abschaum gewesen. Dank ihm war ich plötzlich wieder ein Teil der Gesellschaft. Ein Mensch wie jeder andere."


Das tut mir wirklich unglaublich leid, da ich dieses Buch so gerne gemocht hätte. Denn die Art, auf der der Autor schonungslos sein Dasein dokumentiert, ist wirklich sehr spannend und berührend. Er thematisiert sowohl seine Drogenkriminalität, wie auch die Hölle des endgültigen Ausstiegs aus seiner Sucht, beschreibt die gemeinsamen Abenteuer, wie auch die Verlustängste und Albträume. Ich kann deshalb die vielen sehr positiven Rezensionen auch verstehen. Für mich persönlich gab es aber schon andere, viel bessere Englischlektüren...


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Fazit:
Eine wirklich berührende Selbstdarstellung, die mich persönlich aber nicht mitreißen konnte. Ich habe es trotzdem genossen, diese Geschichte zu lesen und kann sie nur jedem weiterempfehlen - vor allem Katzenfans ;-)



Hier noch der Filmtrailer:

2 Kommentare:

  1. Huhu!
    Ich wollte dir einfach mal schreiben, um dir zu sagen, dass ich dein Blog echt traumhaft schön finde! :) Ich habe auch gleich ein Abbo dagelassen!
    Ich habe erst seit kurzem einen Blog, vielleicht magst du mal vorbeischauen?:)
    Liebste Grüße
    Lisa aka. Buecherschlucker♥

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  2. Liebe Lisa,

    das ist sooo süß von dir, es freut mich sehr, dass dir unser Blog gefällt. Selbstverständlich schaue ich gleich mal bei dir vorbei ^^
    Ein schönes Wochenende noch!

    Liebe Grüße
    Sophia

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