Donnerstag, 28. Dezember 2017

Filmempfehlung: Charlie und die Schokoladenfabrik

 
"Charlie und die Schokoladenfabrik" hat schon immer zu meinen absoluten Filmlieblingen gehört. Als er gestern -wie eigentlich jedes Jahr um die Weihnachtszeit herum- mal wieder wiederholt wurde, musste ich ihn mir natürlich unbedingt ansehen. Hier eine Aufforderung an alle, die diesen Film nicht kennen, ihn sich unbedingt einmal anzusehen! 
 
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Studio: Warner Home Video - DVD
Erscheinungstermin: 11. Mai 2007
Produktionsjahr: 2006
Spieldauer: 110 Minuten
ASIN: B000QUCOHG
 
 
Darum geht´s:
 
Willy Wonka, selbst in höchst skurrilen Familienverhältnissen groß geworden, startet ein weltweites Gewinnspiel, um einen Erben für sein Schokoladenimperium zu finden. Fünf glückliche Gewinner, darunter auch der kleine Charlie, der mit seiner verarmten Familie im Schatten von Wonkas wundersamer Fabrik wohnt, erhalten durch "Goldene Tickets", die sie in ihren Wonka-Schokoladenriegeln finden, die einmalige Chance zu einer Führung durch die legendäre Schokoladenfabrik, die seit 15 Jahren kein Fremder mehr betreten hat. Von den erstaunlichen Ereignissen völlig überwältigt, dringt Charlie immer tiefer in Wonkas fantastisches Reich ein...
 
 
Warum sollte ich mir den Film unbedingt ansehen?
 
Die eng an Roald Dahls Vorlange angelehnte Tim Burton Verfilmung ist unwahrscheinlich schräg, quietschbunt und märchenhaft. Etwas ganz anderes also - typisch für Tim Burton, dem Meister des Besonderen. Selbstverständlich ist diese leicht zynische Interpretation des Kinderbuchklassikers mit ihrem schwarzen Humor, der unglaublichen Ideenvielfalt und der exzentrischen Liebe zum Detail bestimmt nichts für jedermann. Die leicht überdrehte Fantasie trifft jedoch genau meinen Geschmack!

Seit langem hat niemand mehr den exzentrischen Schokoladenhersteller Willy Wonka gesehen. Eines Tages gewährt der bizarr ausstaffierte Fabrikbesitzer jedoch fünf Kindern samt Begleitperson freien Eintritt in seine Fabrik - vorausgesetzt, sie besitzen eines der goldenen Tickets, die nach dem Zufallsprinzip in den Wonka-Schokoladentafeln verteilt wurden. Gegen jede Wahrscheinlichkeit findet der bettelarme Charlie, der seit Jahren im Schatten der Fabrik wohnt und sich nichts sehnlicher wünscht, als ihre Geheimnisse zu erkunden, das letzte Ticket und schon am nächsten Tag geht's los mit der abenteuerlichsten Sightseeingtour der Schokoladengeschichte. Sie erkunden eine phantastische Traumwelt, voller singender Oompa-Loompas, nussknackender Monstereichhörnchen und natürlich ganz viel Schokolade... 
 
Die anderen Gewinner der goldenen Eintrittskarte könnten unterschiedlicher und abstoßender nicht sein. Die ehrgeizige, eingebildete Kaugummi-kau-Weltmeisterin Violet Beauregarde (oben links), das verwöhnte Mädchen Veruca Salt, deren Eltern es bis zur Gier verzogen haben (oben rechts), der fernsehsüchtige, arrogante und zügellose Besserwisser Mike Teavee (rechts unten), der dumme Fettklops Augustus Gloop, der einfach nicht genug bekommen kann (links unten) und schließlich unser kleiner Held Charlie Bucket. Natürlich sind all diese Charaktere auf Klischees gebaut, die aber so überspitzt sind, dass es schon wieder eine gewisse Ironie und Kritik beinhaltet. Diese fünf dürfen die Fabrik besuchen und werden dort auf die Probe gestellt, denn nur der am wenigsten verdorbene wird am Ende einen Preis erhalten, der die kühnsten Träume der Kinder übersteigt.
 
Alle andere erhalten auf der Führung von einer Leckerei zu nächsten eine ordentliche Abreibung, untermalt vom hämischen Gesang der kleinen, arbeitenden Oompa-Loompas (alle wunderbar dargestellt von Deep Roy). Was in märchenhafter Atmosphäre beginnt, driftet bald ab in eine Art bizarres Gruselkabinett in denen die Gruppe der Führung mit jedem besuchten Raum um ein weiteres Kind schrumpft.
Ob diese Geschichte, in denen die Kinder für ihre Maßlosigkeit bestraft werden, nun pädagogisch wertvoll ist, oder nicht, darüber kann man sich streiten. Dadurch dass jedoch Gier und Bescheidenheit, Macht und Demut, Arroganz und Höflichkeit auf recht eigentümliche in einer schrill kitschigen Welt gegenübergestellt werden, wird die bisweilen hochgradig bösartige Story auf ein wirkliches Vergnügen heruntergebrochen, an dem sich Groß und Klein zusammen amüsieren können. Die Reise über heimelige Zuckerwattehügel über das eiskalte Schokoladenbruchgebirge bis zu futuristischen Televisionsräumen könnte graphisch jedoch besser nicht gemacht sein.
 
 Dass Johnny Depp bei einem Tim Burton Film natürlich wieder am Start sein muss, war ja eigentlich klar. Die exzentrischen Hauptrollen Tim Burtons sind nun mal wie auf ihn maßgeschneidert. Auch wunderbare Nebencharakter, gespielt von Schauspielern wie Freddie Highmore, David Kelly oder Christopher Lee, kommen wunderbar zur Geltung. Die Rolle des zynischen, teils angsteinflößenden, teils bemitleidenswerten Chocolatiers Willy Wonka, der sich seit seiner Kindheit missverstanden fühlt und sich nach einer Familie sehnt, ist jedoch wirklich das Sahnehäubchen dieser Geschichte.
 
 Abgefahren, ironisch, kunterbunt und voll süßer Verlockungen - eine fantastische Inszenierung, die die alte bei Weitem übertriff!
 
 
Neugierig geworden? Hier der Trailer:
 
 
(Bildquelle: mfoxes.net, static.kino.de)

2 Kommentare:

  1. Eine wundervolle Filmbeschreibung, ich kann dir nur beipflichten, ich liebe diesen Film!

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    1. Vielen Dank!!! Das ist mit Abstand mein Lieblingsfilm!
      Einen guten Rutsch dir ins neue Jahr! Feier schön!
      Sophia

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