Allgemeines:
Titel: Brennende Herzen - Dark River
Autor: Jana Martens
Verlag: bookshouse (31. August 2016)
Genre: Dystopie
ISBN: 978-9963534531
Seitenzahl: 288 Seiten
Preis: 2,99€ (Kindle-Edition)
12,99€ (Taschenbuch)
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Inhalt:
Das Jahr 2165:
Die Erde, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Verheerende Sonnenstürme haben den Blauen Planeten in eine Wüstenlandschaft verwandelt. Die wenigen Überlebenden fanden Zuflucht in sieben Großstädten. Die veränderten Lebensumstände, ebenso wie das Voranschreiten der Wissenschaft führten zu Genmanipulation und die Erschaffung des Lebens im Reagenzglas wurden zur Normalität. Eine Normalität in einer Welt, die alles andere als normal erscheint. In New London strebt der unangefochtene Machthaber George Rushton nach der Alleinherrschaft aller Städte. Ohne Skrupel bedient er sich der fortschrittlichen Gentechnik und eines tödlichen Virus. Die jungen Rebellen Kayden und Paige wollen Rushton für seine grausamen Methoden am liebsten tot sehen. Gemeinsam mit dem Anführer der Rebellen scheint ihr Plan aufzugehen, doch der Preis, den sie für die Freiheit zahlen sollen, ist hoch. Gelingt es ihnen, Rushtons skrupellose Absichten zu vereiteln...?
Bewertung:
Das Cover zeigt eine verdorrte Ebene die im Hintergrund eine dunkle Stadt erahnen lässt. Über der recht düsteren Szene schwebt eine schwache rote Scheibe, die Sonne. Das Bild alleine wirkt sehr dystopisch und dramatisch, wird aber durch den geschwungenen Titel und die angedeuteten Herzen abgeschwächt. Auch wenn ich nicht direkt angesprochen wurde, passt das Cover inhaltlich und atmosphärisch sehr gut zu der oberflächlichsten Dystopie, die ich jemals gelesen habe.Wer also zu hundert Prozent von diesem Buch überzeugt ist, es noch auf der Wunschliste oder dem SuB stehen hat, sollte jetzt lieber aufhören diese Rezension zu lesen, denn da kommt noch viel mehr Kritik...
Erster Satz - "Die Welt, wie man sie einst kannte, existierte nicht mehr."
Dieses Buch ist meiner Meinung nach ein recht passendes Beispiel, für die Auswirkungen des aktuellen Dystopie-Hypes, in dessen Verlauf etliche (Möchtegern)-Science-Fiction-Romanzen den Stempel "Dystopie" aufgedrückt bekamen und somit das eigentlich tiefgründige Genre zu einer flachen Romanze abstufen. Ich fand das Buch nicht schlecht, doch ich habe mich an vielen Elementen gestoßen, unter anderem an der Titelbezeichung "Dystopie", da die dystopische Welt hier bloß als nette Kulisse für die Handlung verwendet wird und ich eine tiefgreifende Reflexion oder gar einen aktuellen Bezug vermisst habe. Klar kamen grundlegende dystopische Elemente rudimentär vor, doch diese wurden nur unzureichend behandelt und erstickten unter der Gewalt einer Liebesgeschichte. Alleinstehend ist das kein Problem, doch durch die Genrebezeichung wird was eine so tolle Art ist, auf Defizite in der Gesellschaft hinzuweisen, wütend zu machen, für Fehler zu sensibilisieren, Vermutungen über die Zukunft anzustellen und natürlich auch in eine neue Welt mitzureißen -das interessante Genre der Dystopie- in den Dreck gezogen. Es ist schade, dass die eigentlich nette Geschichte scheinbar bloß um des Hypes willen in eine vorgefertigte Vorlage gesteckt wird, in die sie nicht ganz zu passen scheint. In einem anderen Setting hätte ich die Geschichte bestimmt besser gefunden.
Bei den Rebellen wurde es dann kurz noch mal interessant. Es tun sich viele Probleme und Hürden auf, die aber leider alle viel zu leicht und zu schnell genommen werden. Der Plotverlauf wirkt dadurch sehr einfach gestrickt und konstruiert. Ganz zum Schluss wurde der Plot -nach einer Menge unnötigem Geschnulze und viel zu viel Erotik- dann doch noch etwas spannender, man durfte etwas bangen, rätseln und dann war das Buch auch schon vorbei.
Erster Satz - "Die Welt, wie man sie einst kannte, existierte nicht mehr."
Dieses Buch ist meiner Meinung nach ein recht passendes Beispiel, für die Auswirkungen des aktuellen Dystopie-Hypes, in dessen Verlauf etliche (Möchtegern)-Science-Fiction-Romanzen den Stempel "Dystopie" aufgedrückt bekamen und somit das eigentlich tiefgründige Genre zu einer flachen Romanze abstufen. Ich fand das Buch nicht schlecht, doch ich habe mich an vielen Elementen gestoßen, unter anderem an der Titelbezeichung "Dystopie", da die dystopische Welt hier bloß als nette Kulisse für die Handlung verwendet wird und ich eine tiefgreifende Reflexion oder gar einen aktuellen Bezug vermisst habe. Klar kamen grundlegende dystopische Elemente rudimentär vor, doch diese wurden nur unzureichend behandelt und erstickten unter der Gewalt einer Liebesgeschichte. Alleinstehend ist das kein Problem, doch durch die Genrebezeichung wird was eine so tolle Art ist, auf Defizite in der Gesellschaft hinzuweisen, wütend zu machen, für Fehler zu sensibilisieren, Vermutungen über die Zukunft anzustellen und natürlich auch in eine neue Welt mitzureißen -das interessante Genre der Dystopie- in den Dreck gezogen. Es ist schade, dass die eigentlich nette Geschichte scheinbar bloß um des Hypes willen in eine vorgefertigte Vorlage gesteckt wird, in die sie nicht ganz zu passen scheint. In einem anderen Setting hätte ich die Geschichte bestimmt besser gefunden.
Natürlich geht es eigentlich schon um eine Art Unrechtsregime. Die Menschen auf der Erde um das Jahr 2165 sind mit der tödlichen Krankheit Morbus Septic infiziert und benötigen regelmäßig Impfungen. Der Wissenschaftler Aaron Greaves hat ein Heilmittel entwickelt, doch George Rushton, der Anführer von New London, möchte aus Geld- und Machtgier die Zwei-Klassen-Gesellschaft noch verschärfen: die Reichen und Privilegierten sollen geheilt werden, während die Armen sich wie Sklaven für die lebensnotwendigen Impfungen abschuften müssen. Ohne jeden Skrupel versucht er, seine Macht auszuweiten. Dabei wirken aber weder er noch seine "Regierung" wirklich realistisch. Es scheint, als ob die Autorin verzweifelt versucht hat, bei Leser wirklich ausreichend Hass auf Rushton zu schüren und dabei etwas seine Nachvollziehbarkeit aus den Augen verloren hat.
"Wir alle, selbst die Vater, sind für Rushton nur Spielbälle in einem großen Spiel. Dieses Spiel heißt Macht."
Die -ach so mutigen- Rebellen versuchen natürlich, seine angestrebte Diktatur um jeden Preis zu verhindern. Dabei gerät der junge Rebell Kayden in die Fänge des Militärs und soll für grausame Experimente herhalten. Durch einen glücklichen Zufall und getrieben von seinem Hass auf das System gelingt ihm mit seinen Zellennachbarn, den Geschwistern Paige und Dale, die Flucht. Kayden verfällt alsbald Paiges Bann, aber erst ein unerwarteter Verlust schweißt sie zusammen. In den Wirren des Widerstandes wächst ihre Liebe, doch können sie den Kampf gewinnen? Werden sie überleben?
"So also fühlt sich der Tod an, dachte er, während er machtlos in eine tiefe, unbekannte Schwärze sank."
Ich gebe offen zu, ich habe zeitweise gehofft, sie würden es nicht schaffen oder wenigstens einer von ihnen würde dem Buch durch ein dramatisches Ende wenigstens noch einen Hauch Tiefgang bescheren. Denn um mehr als auf der reinen Handlungsebene geschildet, geht es nicht. Vermutlich, habe ich zu viel von dem Buch erwartet, denn man kann ja zwischendurch auch mal Bücher einfach nur zur Unterhaltung lesen. Unter diese auch nicht zu verachtende Kategorie fiel wohl dieser Roman, doch nach einem recht holprigen Start hatte er sich meine Aufmerksamkeit verspielt.
Das Buch beginnt recht verwirrend und aus späterer Sicht auch sehr unnachvollziehbar. Ohne, dass dem Leser die Welt erklärt wird, schickt einen die Autorin auf eine Reise durch New London, welches sehr interessant klang, für meinen Geschmack aber viel zu wenig vorkam. Genau diesen Aspekt muss ich auch bei anderen Punkten bemängeln. Die Thematik mit der Gentechnik, Gehirnwäsche, der Suche nach dem Heilmittel und dem Bestreben den "perfekten Soldaten" zu züchten erschien mir sehr faszinierend, wurde aber komplett vernachlässigt. Denn jeder noch so gute Ansatz verkümmerte unter der allesverschlingenden Dominanz der "Liebensgeschichten".
"Einerseits fühlte sie sich zu ihm hingezogen und in seiner Nähe sicher, andererseits trennten sie Welten voneinander. Welten, die sich bisher immer gegenseitig verabscheuten...."
Da wären zum einen natürlich Paige und Kayden. Die beiden lernen sich im Verlies Rushtons kennen, nachdem sie sich schon auf den Straßen New Londons begegnet waren. Kayden wuchs als Ziehsohn des Rebellenführers Jenson auf und kennt nichts anderes als den Kampf ums Überleben und gegen Rushton. Sein Charakter hat mir von allen noch am besten gefallen, auch wenn dieser eigentlich nur durch sein Aussehen, den Gefühlen zu Paige und der "pseudo- mysteriösen" Vergangenheit bestimmt wird.
Paige hingegen war mir leider komplett unsympathisch. Sie wurde als verwöhnte, zickige und manchmal auch heulende Göre dargestellt. Ihr Charakter wurde bestimmt durch unausstehliche Wutanfälle und Trotzphasen, Sturheit und Unbelehrbarkeit für die man sie wohl zur heutigen Zeit eingewiesen hätte. Sie fühlen sich sehr schnell zueinander hingezogen und für wirkliche Entwicklung einer Liebe bleibt aber leider keine Zeit.
"Amüsiert euch nur", spottete sie. "Spätestens, wenn mein Magen nicht mehr wie ein Löwe brüllt, werde ich euch den Spaß schon vermiesen."
"Ist das eine Drohung?" Kayden sah sie herausfordernd an.
"Ist das eine Drohung?" Kayden sah sie herausfordernd an.
"Nein. Ein Versprechen!"
Dann ist da noch Dale, Paiges Bruder, der einfach durchgängig flach und blass blieb. Nur seine Liebe in der Höhle der Rebellen hat ihn aus der Masse der Protagonisten etwas hervorgehoben. Alle anderen verdienen es nicht wirklich, erwähnt zu werden.
Ein interessanter Charakter schien mir Aaron Greaves, doch der musste natürlich gleich am Anfang sterben. ;-( Insgesamt haben mir die Charaktere also auch nicht wirklich zugesagt, was insgesamt sehr schade war, da die Grundcharakterisierungen ziemlich interessant waren.
Der Stil war nicht besonders auffällig. Weder in eine gute noch in eine schlechte Richtung. Recht einfach strukturierte Sätze dominieren das Buch, wodurch es sich sehr schnell und angenehm lesen lässt. Vielseitige und schön geschliffen Formulierungen zeigen viel Arbeit und Liebe zum Detail, welche dann aber leider nicht auch auf den Plot übergegriffen haben. Was mir sehr positiv aufgefallen ist, sind die passenden und weisen Zitate berühmter Personen zu Beginn eines jeden Kapitels. Durch interessante Wortwahl werden auch die Plätze der Handlung anschaulich dargestellt. Dass dieses Potential nicht mehr genutzt wurde, ist wirklich schade.
"Bist du dir sicher, dass wir wirklich das Richtige tun?" Paiges Stimme zitterte leicht.
"Ich glaube eher, die Frage lautet. Was ist das Richtige!", antwortete Kayden."
Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Fragezeichen im Gesicht habe ich das Buch beendet, denn aus meinem Willen, diese Geschichte endlich zu beenden resultierte, dass ich die wichtigen Auflösungen mehr schlecht als recht mitbekommen habe. Dass das Buch nicht grundsätzlich schlecht ist, sieht man an den unzähligen sehr positiven Bewertungen - mich konnte diese Geschichte leider nicht fesseln, da allgemein viel Potential verschenkt wurde und nicht mein gewohntes Standard-Niveau einer Dystopie erreicht wurde. Doch was nicht ist, kann ja noch werden: Das Ende lässt auf einen weiteren Teil schließen, der dann aber wahrscheinlich nicht mehr in meinen Schrank wandern wird.
"Ihr Vater versuchte in die Kamera zu blicken, schaffte es jedoch nicht. Erst beim dritten versuch gelang es ihm und er hob stolz den Kopf.
"Die... die Gerechtigkeit .... wird siegen", stammelte er kaum hörbar."
Fazit:
Ich bin mit diesem Buch leider nicht ganz warm geworden, für mich bleiben also nur die vielen verschenkten Möglichkeiten und die Gewissheit, das viel mehr drin gewesen wäre.
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*unbezahlte WERBUNG*
Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat.
(Quelle- Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)
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