Allgemeines:
Titel: Schattenauge
Autorin: Nina Blazon
Verlag: Ravensburger Buchverlag (2013)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3473544172
Seitenzahl: 512 Seiten
Preis: 8,99 € (gebundene Ausgabe)
7,99 € (Taschenbuch)
6,99 € (Kindle-Edition)
3,99 € (Audio - CD)
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Inhalt:
Die sechzehnjährige Zoë liebt das Nachtleben - sobald es dunkel wird streift sie durch die Clubs ihrer Stadt um zu vergessen, dass ihre beste Freundin ihr den Freund ausgespannt hat und auch nicht daran denken zu müssen, dass ihre Mutter ihr zu viele Pflichten auferlegt....
...bis sie eines Tages auf dem Heimweg angegriffen wird. Von wem, weiß sie nicht. Ein Blackout hat ihr Gedächtnis gelöscht. Doch an ihren Händen klebt fremdes Blut. Als sie an einem Abend den gut aussehenden Irves, einen Albino-Asiaten, kennen lernt, begegnet sie ihm sowohl mit Misstrauen als auch mit Neugierde und bald stellt sich heraus, dass er und sein Freund Gil mit Zoë ein Geheimnis teilen: sie gehören alle zu den Panthera - Wesenswandler mit eine Katze als zweites Gesicht.
Noch weiß Zoë aber nichts davon und merkt nur, wie sehr sie sich plötzlich verändert; wie sie besser riechen und sehen kann, schneller rennt und ihre Emotionen nicht mehr unter Kontrolle hat. In ihr schlummert das Erbe eines uralten Volkes, das unerkannt unter den Menschen lebt. Aber sie ist leider nicht die Einzige, die von ihrer Raubtiernatur getrieben die Straßen der großen Stadt durchstreift ...
Bewertung:
"Gelbe Augen, ganz nah.
In Zeitlupe sah sie, wie der Mann auf sie zu rannte.
Pupillen, die sich im Schein einer plötzlichen aufleuchtenden Taschenlampe zu Schlitzen zusammenzogen. Ein Fauchen, ein Knurren, ein stechender Geruch.
Das kann nicht sein, wiederholte Zoë die Beschwörung.
Das bin nicht ich und das passiert nicht mir.
Es ist alles nur ein böser Traum."
In Zeitlupe sah sie, wie der Mann auf sie zu rannte.
Pupillen, die sich im Schein einer plötzlichen aufleuchtenden Taschenlampe zu Schlitzen zusammenzogen. Ein Fauchen, ein Knurren, ein stechender Geruch.
Das kann nicht sein, wiederholte Zoë die Beschwörung.
Das bin nicht ich und das passiert nicht mir.
Es ist alles nur ein böser Traum."
Ein wunderschönes Cover! Genau so hab ich mir Zoë und ihren Schatten die ganze Zeit vorgestellt. Natürlich könnte ich mich mal wieder über das Model-Gesicht aufregen, aber in diesem Fall passt es sehr gut. Auch die Idee mit den beiden Augen, die die gleiche gelbe Farbe haben ist super umgesetzt worden. Schattenauge ist auch ein toller Titel, der super zur Geschichte passt. Ja, das hat der Ravensburger Verlag sehr gut gemacht! Gefallen hat mir vor allem, dass die einzelne Passagen von French und Zöe verschiedene Schrifttypen hatten, so wusste man gleich 'Stop!' wir wechseln die Perspektive. Ich mag es als Leser gar nicht, wenn ich mir selbst erst mal zusammen reimen muss, wer mir da gerade die Geschichte näher bringt. Doch das ist schon alles, was mich in Aufregung versetzt hat. Das Buch war schon nicht schlecht, keine Frage, aber es war auch nichts besonderes.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Zoë und von Gil erzählt, sodass nie Langeweile aufkommt. Die Perspektivenwechsel bauen nicht nur Spannung auf, sondern beleuchten alles auch aus verschiedenen Blickwinkeln: Da Zoë gerade erst lernt, was es heißt eine Panthera zu sein, kann der Leser sich gemeinsam mit ihr in diese fremde Welt einfühlen, während Gils Teil der Geschichte bereits früh mit einer Art Detektivspiel beginnt. Interessant ist jedoch, das Gil in der Ich-Perspektive erzählt, bei Zoë aber über "das Mädchen" in der dritten Person gesprochen wird. Anders als die Inhaltsangabe mich vermuten ließ, ist also nicht die sechszehnjährige Zoe der Hauptcharakter, sondern der um einige Jahre ältere Katzenmensch Gil. Zoe spielt gewissermaßen nur die zweite Geige und der Leser baut auch nicht wirklich ein sonderlich inniges Verhältnis mit ihr auf.
So entwickelt sich nach und nach eine Art Krimi, der mit mythologischen Aspekten gespickt ist, die Fantasy-Elemente der Wesenwandler und sogar eine Liebesgeschichte enthält.
Mit Detailliebe hat Nina Blazon recht authentische Charaktere geschaffen mit denen man mit fiebert und über die man eigentlich noch viel mehr erfahren möchte, als auf den wenigen 477 Seiten möglich ist. Dafür, dass man nur wenig Zeit hat, viel über die Protagonisten zu erfahren, entwickeln sie Tiefe, die mich aber nicht vollends überzeugen konnte. Gil gefiel mir als Hauptcharakter sehr gut. Mit Zoe hingegen hatte ich so meine Probleme da sie einfach unglaublich taff wirkt, manchmal aber hatte ich eher das Gefühl, sie sei schon beinahe grausam und gefühlskalt als willensstark.
Auch ihre Verbindung zu Irvis konnte mich nicht begeistern. Der Versuch eine Art Liebesdreieck zu schaffen, scheiterte einfach kläglich. Als könnte sich selbst die Autorin nicht wirklich entscheiden:
Hmm wer soll's denn nun werden Irves oder Gil?
Die Panthera-Gestaltenwandler-Geschichte finde ich aber überaus interessant. Bereits "Arkadien erwacht" von Kai Meyer ist eine mitreißende Geschichte über die Raubkatzenmenschen. In "Schattenauge" gefällt mir die Panthera-Idee allerdings nur halb. Die vielen Erklärungen über Reviere fand ich eher langweilig, als interessant und die Figuren blieben mir zu sehr Mensch, als Tier. Es scheint, als würden sie nur die positiven Eigenschaften und Formen annehmen während alles animalische auf der Strecke bleibt. Zwar wurden ihre Sinne und Gefühle beschrieben, aber mir persönlich fehlte immer irgendetwas. Schatten, der sie anders machte war mir zu wage und konnte mich nicht faszinieren.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, wobei ich mir bestimmte Szenen gerne gruseliger gewünscht hätte, das Potential dazu war auf jeden Fall gegeben.
Woran ich aber sicherlich nicht meckern werde, ist die Spannung. Der Plot ist unglaublich gut ausgearbeitet und so habe ich das Buch trotzdem verschlungen.
Fazit:
Absolut nichts Besonderes aber sehr spannend und mit den mystischen und geheimnisvoll angehauchten Charakteren durchaus lesenswert.
„Schattenauge“ ist eine typische Fantasy - Geschichte über Identitätssuche und Romantik. Zentral ist auch die Auseinandersetzung mit den Themen, sich der eigenen Angst zu stellen und -wörtlich- den eigenen Schatten zu akzeptieren.
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