Allgemeines:
Titel: Drei Wünsche - Vom Licht bis zum Schatten ist es nicht weit
Autor: Tara Riedman
Verlag: Books on Demand (16. November 2016)
Verlag: Books on Demand (16. November 2016)
Genre: Psycho-Thriller
ISBN: 978-3741240195
Seitenzahl: 216 Seiten
Seitenzahl: 216 Seiten
Preis: 8,99€ (Taschenbuch)
3,49€ (E-Book)
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Inhalt:
"Drei freie Wünsche – führen sie ins Paradies oder geradewegs ins Verderben?"
Als das Leben der emotionslosen Geschäftsfrau Olivia Davis beruflich wie privat in die Sackgasse gerät, sucht sie auf Empfehlung ihres Liebhabers Ben die Wunderheilerin Odette Deveaux in den Hinterstraßen Londons auf, die ihr für 10000 Pfund drei Wünsche erfüllen soll.
Doch hat die zwielichtige Alte tatsächlich übernatürliche Fähigkeiten oder verbirgt sich vielleicht etwas ganz anderes dahinter?
Olivia ist mehr als skeptisch, doch als der erste Wunsch tatsächlich in Erfüllung geht, ist sie mehr als bereit den Preis für die beiden anderen Wünsche zu zahlen…
Bewertung:
"Seine Stimme ist ein heiseres Kreischen. Langsam rutscht er tiefer in den Sessel hinein, das Blau seiner Iris verschwindet nach oben, bis nur noch die weißen Augäpfel zu sehen sind.
Dann klappen die Lider darüber und tauchen sein Bewusstsein in endlose Dunkelheit."
Schon auf dem Cover steht unter dem Klapptext:
"Freund oder Feind? Gut oder Böse?
Urteile selbst..."
Genau diese acht Worte beschreiben die Wirkung des Buches meiner Meinung nach perfekt. Denn wen genau man jetzt als "gut" oder "böse" einstuft, ist in diesem Buch sehr schwierig zu sagen.
Auch das Cover ist sehr interessant und vor allem verwirrend gestaltet, wie das ganze Buch. Man sieht viele in verschiedenen Graustufen leuchtenden Kugeln, die wie zu einer endlosen Kette verknüpft sind. Im Vordergrund formen fünf Holzbalken in einer der Kugeln einen fünfzackigen Stern, der oft für Teufelsanbetung und das böse Übernatürliche steht. Der Titel ist in dunkelroter Farbe fast krakelig auf das Cover gedruckt und einige Farbspuren und Spritzer ziehen sich durch das ganze Bild, was wie Blutflecken aussieht.
"Das war´s, es ist vorbei. Warum die Sache also nicht beschleunigen und die Qual verkürzen? Schluck für Schluck rinnt das Salzwasser ihre Kehle hinunter und bringt sie dem Ende ein Stück näher. Hat der Tod nicht auch etwas Tröstliches an sich? Alle irdischen Probleme verlieren sich mit einem Schlag in der Bedeutungslosigkeit."
Dieser Psychothriller von Tara Riedman wird aus der Er-Perspektive von mehreren Frauen und einem Mann erzählt, wobei Olivia Davis eindeutig der Hauptcharakter ist. Anders als ich dachte, hatte das Buch eher weniger mit Flüchen, Magie oder anderen übernatürlichen Phänomenen zu tun, was man eigentlich schon am Klapptext ablesen konnte. Vielmehr ging es um die Frage nach der Gerechtigkeit. Was ist gerecht? Wie weit darf man gehen um eben dies durchzusetzen?
Der Schreibstil ist unauffällig und angenehm zu lesen. Das die Ereignisse im Präsens geschildert werden, ist zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, man gewöhnt sich aber schnell daran. Leider habe ich einige kleine Mängel in der Rechtschreibung gefunden. Verdrehte und vertauschte Buchstaben, fehlende Worte, doch das kann ja immer mal vorkommen...
Das ganze Buch kam mir am Anfang einfach nur schräg vor, was aber die Spannung immer weiter steigerte, bis ich bemerkte, dass genau diese Verwirrung das ist, was das Buch, den Plot, die Charakter so faszinierend macht.
"Die Frage nach dem "Warum" bohrte sich wie ein Messer in ihr Herz. Weil sie so unfreundlich gewesen ist? Weil das Schicksal anderer Leute sie nicht interessiert hat?"
Die Charakter sind sehr unterschiedlich und schwer einzustufen.
Beginnen wir mal mit Olivia, die nicht wirklich sympathisch erscheint. Ich habe mich ehrlich gesagt viel über diese überhebliche Zicke aufgeregt, deren Egoismus, Einstellung zu anderen Menschen und Karrierestreben bei dem sie auch Bereitschaft zeigt, notfalls über Leichen zu gehen, mich eher abgestoßen hat. Das ist, denke ich zumindest, von der Autorin so beabsichtigt und nicht zu kritisieren, im Gegenteil. In diesem ganzen Durcheinander trägt auch das zu dem genialen grotesken Eindruck bei.
Dann ist da noch Lucy Cole, Bens Frau, die das komplette Gegenteil zu Olivia darstellt. Sie ist sympathisch, mitleidswürdig und eine einfühlsame und starke Mutter obwohl sie dem Bösen jeden Tag ins Gesicht blicken muss.
Ein weiterer eher sympathischer Nebencharakter ist Anique Dubois, die fast alles tut um ihrer kleinen Tochter ein besseres Leben ermöglichen zu können und so neben ihrem Job in einem Cafe auch durch Prostitution Geld verdient.
Bei einer Person dürften sich aber alle Leser einig sein, was Schuld anbelangt. Man kann gar nicht anders, als diesen Mann aus tiefstem Herzen zu hassen und sich beinahe zu freuen, als er langsam zu Grunde gerichtet wird.
Die zweite Hauptperson ist Odette Deveaux, die "Wunderheilerin", welche in einem kalten und nassen Kellergewirr gegen viel Geld drei Wünsche erfüllt. Auch bei ihr ist es schwierig zu sagen, ob man sie sympathisch findet. Einerseits ist sie eine besessene alte Hexe, die durch leicht perverse Zwänge schockiert, andererseits kämpft sie leidenschaftlich für ihre Sache und kümmert sich um Opfer von Gewalttaten und ihre Mitarbeiter. Ob das, was sie tut richtig ist, lässt sich nicht leicht beantworten. Ist es gerechtfertigt was sie tun? Haben die Opfer es verdient? Darf man so Slebstjustiz betreiben? ...
Ich kann verstehen, wenn hier die Meinungen auseinander gehen und wie schon auf dem Cover erwähnt, kann man selbst urteilen
"Die Dunkelheit ist unerträglich. Vermutlich gibt es keinen schwärzeren Ort auf dieser Welt und je länger dieser Zustand abhält, desto klarer wird Olivia, dass dies der Platz ist, an dem sie sterben wird. Seit Tagen strahlt die Sonne ungetrübt vom Himmel und beschert den Menschen gute Laune, lässt die Pflanzen vor dem Herbsteinbruch ein letztes Mal aufblühen. für Olivia ist sie erloschen - vielleicht für immer..."
Das Ende ist dann noch einmal sehr ... "bizarr" beschreibt es denke ich am besten. Wenn ich am Anfang dachte, der Plot steuert auf ein klares Ende zu, wurde ich komplett überrascht. Es kommt alles ganz anders als gedacht und endet absolut nicht zufriedenstellend. Mit vielen Fragen schließt
man den Buchdeckel. Was passiert jetzt? Was weiß der Polizist? Werden sie entdeckt? ...
Doch das passt meiner Meinung nach perfekt zu dieser grotesken Stimmung, die beim Lesen erzeugt wird. Denn dieses Buch ist nun mal ein Psycho-Thriller und vom Licht bis zum Schatten ist es nicht weit...
Fazit:
Dieses Buch ist der groteskeste Psycho-Thriller, den ich jemals gelesen habe, was aber genau die Faszination ausmacht, der von den Charakteren, der Handlung und dem Ende ausgeht. Unter all der Verwirrung und den Fragen geht es um Gerechtigkeit, häusliche Gewalt, Selbstjustiz und Traumata.
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*unbezahlte WERBUNG*
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat.
(Quelle- Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)
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Bewertung:
"Seine Stimme ist ein heiseres Kreischen. Langsam rutscht er tiefer in den Sessel hinein, das Blau seiner Iris verschwindet nach oben, bis nur noch die weißen Augäpfel zu sehen sind.
Dann klappen die Lider darüber und tauchen sein Bewusstsein in endlose Dunkelheit."
Schon auf dem Cover steht unter dem Klapptext:
"Freund oder Feind? Gut oder Böse?
Urteile selbst..."
Genau diese acht Worte beschreiben die Wirkung des Buches meiner Meinung nach perfekt. Denn wen genau man jetzt als "gut" oder "böse" einstuft, ist in diesem Buch sehr schwierig zu sagen.
Auch das Cover ist sehr interessant und vor allem verwirrend gestaltet, wie das ganze Buch. Man sieht viele in verschiedenen Graustufen leuchtenden Kugeln, die wie zu einer endlosen Kette verknüpft sind. Im Vordergrund formen fünf Holzbalken in einer der Kugeln einen fünfzackigen Stern, der oft für Teufelsanbetung und das böse Übernatürliche steht. Der Titel ist in dunkelroter Farbe fast krakelig auf das Cover gedruckt und einige Farbspuren und Spritzer ziehen sich durch das ganze Bild, was wie Blutflecken aussieht.
"Das war´s, es ist vorbei. Warum die Sache also nicht beschleunigen und die Qual verkürzen? Schluck für Schluck rinnt das Salzwasser ihre Kehle hinunter und bringt sie dem Ende ein Stück näher. Hat der Tod nicht auch etwas Tröstliches an sich? Alle irdischen Probleme verlieren sich mit einem Schlag in der Bedeutungslosigkeit."
Dieser Psychothriller von Tara Riedman wird aus der Er-Perspektive von mehreren Frauen und einem Mann erzählt, wobei Olivia Davis eindeutig der Hauptcharakter ist. Anders als ich dachte, hatte das Buch eher weniger mit Flüchen, Magie oder anderen übernatürlichen Phänomenen zu tun, was man eigentlich schon am Klapptext ablesen konnte. Vielmehr ging es um die Frage nach der Gerechtigkeit. Was ist gerecht? Wie weit darf man gehen um eben dies durchzusetzen?
Der Schreibstil ist unauffällig und angenehm zu lesen. Das die Ereignisse im Präsens geschildert werden, ist zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, man gewöhnt sich aber schnell daran. Leider habe ich einige kleine Mängel in der Rechtschreibung gefunden. Verdrehte und vertauschte Buchstaben, fehlende Worte, doch das kann ja immer mal vorkommen...
Das ganze Buch kam mir am Anfang einfach nur schräg vor, was aber die Spannung immer weiter steigerte, bis ich bemerkte, dass genau diese Verwirrung das ist, was das Buch, den Plot, die Charakter so faszinierend macht.
"Die Frage nach dem "Warum" bohrte sich wie ein Messer in ihr Herz. Weil sie so unfreundlich gewesen ist? Weil das Schicksal anderer Leute sie nicht interessiert hat?"
Die Charakter sind sehr unterschiedlich und schwer einzustufen.
Beginnen wir mal mit Olivia, die nicht wirklich sympathisch erscheint. Ich habe mich ehrlich gesagt viel über diese überhebliche Zicke aufgeregt, deren Egoismus, Einstellung zu anderen Menschen und Karrierestreben bei dem sie auch Bereitschaft zeigt, notfalls über Leichen zu gehen, mich eher abgestoßen hat. Das ist, denke ich zumindest, von der Autorin so beabsichtigt und nicht zu kritisieren, im Gegenteil. In diesem ganzen Durcheinander trägt auch das zu dem genialen grotesken Eindruck bei.
Dann ist da noch Lucy Cole, Bens Frau, die das komplette Gegenteil zu Olivia darstellt. Sie ist sympathisch, mitleidswürdig und eine einfühlsame und starke Mutter obwohl sie dem Bösen jeden Tag ins Gesicht blicken muss.
Ein weiterer eher sympathischer Nebencharakter ist Anique Dubois, die fast alles tut um ihrer kleinen Tochter ein besseres Leben ermöglichen zu können und so neben ihrem Job in einem Cafe auch durch Prostitution Geld verdient.
Bei einer Person dürften sich aber alle Leser einig sein, was Schuld anbelangt. Man kann gar nicht anders, als diesen Mann aus tiefstem Herzen zu hassen und sich beinahe zu freuen, als er langsam zu Grunde gerichtet wird.
Die zweite Hauptperson ist Odette Deveaux, die "Wunderheilerin", welche in einem kalten und nassen Kellergewirr gegen viel Geld drei Wünsche erfüllt. Auch bei ihr ist es schwierig zu sagen, ob man sie sympathisch findet. Einerseits ist sie eine besessene alte Hexe, die durch leicht perverse Zwänge schockiert, andererseits kämpft sie leidenschaftlich für ihre Sache und kümmert sich um Opfer von Gewalttaten und ihre Mitarbeiter. Ob das, was sie tut richtig ist, lässt sich nicht leicht beantworten. Ist es gerechtfertigt was sie tun? Haben die Opfer es verdient? Darf man so Slebstjustiz betreiben? ...
Ich kann verstehen, wenn hier die Meinungen auseinander gehen und wie schon auf dem Cover erwähnt, kann man selbst urteilen
"Die Dunkelheit ist unerträglich. Vermutlich gibt es keinen schwärzeren Ort auf dieser Welt und je länger dieser Zustand abhält, desto klarer wird Olivia, dass dies der Platz ist, an dem sie sterben wird. Seit Tagen strahlt die Sonne ungetrübt vom Himmel und beschert den Menschen gute Laune, lässt die Pflanzen vor dem Herbsteinbruch ein letztes Mal aufblühen. für Olivia ist sie erloschen - vielleicht für immer..."
Das Ende ist dann noch einmal sehr ... "bizarr" beschreibt es denke ich am besten. Wenn ich am Anfang dachte, der Plot steuert auf ein klares Ende zu, wurde ich komplett überrascht. Es kommt alles ganz anders als gedacht und endet absolut nicht zufriedenstellend. Mit vielen Fragen schließt
man den Buchdeckel. Was passiert jetzt? Was weiß der Polizist? Werden sie entdeckt? ...
Doch das passt meiner Meinung nach perfekt zu dieser grotesken Stimmung, die beim Lesen erzeugt wird. Denn dieses Buch ist nun mal ein Psycho-Thriller und vom Licht bis zum Schatten ist es nicht weit...
Fazit:
Dieses Buch ist der groteskeste Psycho-Thriller, den ich jemals gelesen habe, was aber genau die Faszination ausmacht, der von den Charakteren, der Handlung und dem Ende ausgeht. Unter all der Verwirrung und den Fragen geht es um Gerechtigkeit, häusliche Gewalt, Selbstjustiz und Traumata.
*unbezahlte WERBUNG*
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat.
(Quelle- Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)
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