Donnerstag, 28. Juli 2016

Warrior Cats - In die Wildnis


Allgemeines:
Titel: Warrior Cats – In die  Wildnis
Autor: Erin Hunter
Verlag: Gulliver von Beltz & Gelberg (21. März 2017)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-407-74215-5
Seitenzahl: 328 Seiten
Preis:     14,95€ (Gebundene Ausgabe)
8,95€ (Taschenbuch)
7,99€ (Kindle-Edition)  
Weitere Bände: (Staffel 1)
Feuer und Eis;
Geheimnis des Waldes;
Vor dem Sturm;
Gefährliche Spuren;
 Stunde der Finsternis;
...
(4 weitere Staffeln und Zusatzbände)


 
Inhalt:
Ein Wald. Vier Clans. Und alle wollen überleben.
Jenseits der Menschen, tief verborgen im Wald leben wild und ungezähmt vier Katzen Clans, die sich des Öfteren um Beute und Jagd- Gebiete bekriegen. Voller Sehnsucht nach Freiheit wagt sich der Kater Sammy nah an den Wald heran. Dort stößt er auf Krieger des Donner Clans, die Ihm anbieten, dass er in den Clan aufgenommen wird. Sammy nimmt das Angebot an und verlässt seine Zweibeiner um den Katzen zu folgen. Er genießt das stürmische Leben des Waldes in vollen Zügen. Seite an Seite mit den wilden Katzen lernt er zu jagen, seine Instinkte zu gebrauchen, er lernt den Wald zu hören und seine Feinde zu riechen. Doch das Leben stellt ihn auch immer wieder auf die Probe, denn der Platz ist eng, das Futter knapp. Blaustern, die Königin des Donner Clans, hat Zweifel, ob es der Clan schaffen wird, bis zur Blattfrische zu überleben. Da erfährt Feuerpfote von der Prophezeiung: „Nur Feuer kann den Clan retten!“ Was hat diese Prophezeiung zu bedeuten? Nicht alle Katzen trauen Ihm, denn die Zeichen im Wald stehen auf Kampf. So kommt die Zeit, in der sich Sammy, dessen Namen nun Feuerpfote lautet, beweisen muss…      


Bewertung:
In vielen Ländern gab es einen unglaublichen Boom mit über 4 Millionen verkaufter Exemplare der Warrior Cats - Bänder. In der "New York Times" stehen die Bücher regelmäßig auf der Bestsellerliste. Jetzt sind die Katzenkrieger nacheinander auch in Deutschland. erschienen. Ich persönlich kann mich dem Hype leider nicht anschließen.
Grundsätzlich war die Idee, Wildkatzen zu den Protagonisten zu machen und ihnen somit eine Stimme zu verleihen gut, wurde aber meiner Meinung nach nicht zufriedenstellenden umgesetzt. Ich formuliere das jetzt mal als Frage da ich mir nicht ganz sicher bin, aber sind Katzen in der Wildnis und auch im Haus nicht eigentlich Einzelgänger? Ich habe nicht ganz nachvollziehen können, wie die Katzen in Clans leben und auch wie die Menschen nichts von diesen Clans mitbekommen. Vielleicht hätte mir der Plot mit Wölfen besser gefallen, ich weiß nicht. Tierfantasy ist nicht jedermanns Sache, und ich persönlich fand es sehr schwierig mich in die Katzen hineinzuversetzen.
 
„Einmal Hauskätzchen, immer Hauskätzchen!“
 
 
Feuerpfote trifft auf viel Widerstand und Vorurteile, die ich als den einzigen Tiefgang heraussehen kann, zusammen mit dem Teamgeist der Katzen, die sie beim Kampf ums Überleben an den Tag legen, doch sonst bliebt die Geschichte doch sehr oberflächlich und flach. Es gibt kaum etwas, was man "zwischen den Zeilen" heraus lesen kann oder sogar muss. Leider! Ich grübele und tüftele beim Lesen wirklich sehr gerne und hier läuft alles relativ vorhersehbar ab.

Die einzelnen Charaktere sind detailliert und einfallsreich geschildert und man kann nach einiger Zeit die Agierenden sehr gut auseinander halten, auch wenn die Protagonisten hier "nur" Katzen sind. Die Namen, die die Wildkatzen haben, finde ich zwar passend und kreativ aber mich haben sie vor allem verwirrt da sie doch sehr ähnlich heißen. Auch das die Katzen ständig ihre Namen nennen, wenn sie plötzlich nicht mehr Schüler sind oder anderweitig in der Hierarchie aufgestiegen sind, ist nicht einfach zu folgen. !Achtung Verwechslungsgefahr!
Ich kann schon verstehen, warum so viele Menschen  total begeistert von dem Buch sind doch ich kann mich einfach nicht anschließen. Fast unbemerkt wächst Feuerpfote dem Leser ans Herz auch wenn er mich manchmal mit seiner Naivität manchmal etwas aufgeregt hat. Das Autorenteam das sich hinter dem Pseudonym "Erin Hunter" verbirgt hat eine ganz nette Geschichte erschaffen, die nicht nur von der ursprünglichen Natur der Katzen erzählt, sondern auch ein Liebesbeweis an diese Art ist. Denn die einzige Message die ich noch finden konnte, war die Kritik an der Haltung von Haustieren. Hier leben die Katzen frei -4 die Haustiere werden von den Clans verachtet -, frei und nur nach ihren eigenen -manchmal auch strengen - Regeln.  Dabei wird nichts beschönigt, denn wir lesen hier genauso von der Jagd nach Beute, der Schwierigkeit alle Mäuler zu sättigen und von blutigen Revierkämpfen unter den Clans. Ich habe die Beschreibungen der Natur des Waldes sehr gemocht, wie die Katzen die Natur sehen, vor allem aus der Sicht des "Hauskätzchens".
Da es sich hier nicht um eine weichgespülte Tiergeschichte handelt, sondern auch Krankheit, Tod und Mord vorkommen, würden ich es keinen ganz jungen Lesern empfehlen, sondern erst ab 12 Jahren.
Das Ende ist natürlich sehr offen gehalten, da es noch etliche Bände und weitere Staffeln gibt was mich etwas aufregt. Man hätte aus dieser Geschichte getrost eine super drei bis fünfbändige Reihe machen können. Da die weiteren Bände alle fast gleich sind und es nie um mehr geht, als in diesem ersten Teil,  empfinde ich die ewigen Staffeln vor allem als Geldmacherei.
Die Sprache dieser Reihe ist eindeutig zu seicht oder jugendgerecht aufbereitet, aber ich habe mich von diesem Buch trotzdem recht gut unterhalten gefühlt. Es war einfach zu lesen und man hat es schnell durch -wenn man es nicht mittendrin weglegt-  denn die Spannung hing an manchen Stellen extrem durch, alles ging nur schleppend voran während die Katzen durch den Wald laufen, Seiten lang.
 
So und nun zu meinem absoluten Lieblingspunkt bei diesen Büchern, das Cover. Ich finde alle Cover der ganzen Reihen einfach wunderschön.
Die Katzen scheinen einen direkt anzuschauen und durch die Folie, die nur auf den Augen der Katzen ist, glänzen diese im Licht wie bei den echten Exemplaren. Es zeigt Feuerpfote, den stolzen, mutigen Kater, den der Leser in diesem Buch begleitet. Sein Fell scheint feuerrot und seine Augen glühen förmlich in einem satten Grün. Unterhalb seines groß abgebildeten Kopfes ist eine Katze zu sehen, die im Wald umher springt. Dieses Cover zieht einen an, bleibt im Gedächtnis.



Fazit:
"Warrior Cats" ist nicht einfach nur eine Fantasy - Buchreihe über Wildkatzen, sondern viel mehr eine Fabel über Freundschaft, Loyalität, Vertrauen und noch viel viel mehr, leider teilweise sehr langatmig und mit wenig Tiefgang, sodass sie nur als Langeweile - Bekämpfung dienen können. Ich würde die Folgebände also nur kaufen weil sie im Schrank einfach super aussehen.
 

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