Dienstag, 12. Juli 2016

Wen der Rabe ruft (alte Rezension)




Allgemeines:

Titel: Wen der Rabe ruft
Autorin: Maggie Stiefvater
Verlag: script5 (2013)
Genre: Mystery
ISBN: 978-3839001530
Originaltitel: The Raven Boys
Seitenzahl: 464 Seiten
Weitere Bände: Wer die Lilie träumt;
Was die Spiegel wissen
Preis: 18,95€ (gebundene Ausgabe)
8,99€ (Kindle-Edition)
Inhalt:

 In Blues Familie sind die Frauen allesamt Seherinnen. Nur an ihr scheint diese Gabe vorbeigegangen zu sein, jedoch verstärkt sie die der anderen durch ihre bloße Anwesenheit. Das ist für Blue Sergant ziemlich frustierend. Doch noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass ihr immer wieder prophezeit wurde, dass ihre wahre Liebe, wenn sie sie einst küsst, sterben wird! Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sie erkennt ihn wieder: Sein Name lautet Gansey, er geht auf die elitäre Jungenschule Aglionby um die Blue normalerweise einen großen Bogen macht und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird. Gansey und seine Freunde Ronan, Adam und Noah interessieren sich ebenfalls für übernatürliche Dinge und Magie. Schon lange sind sie auf der Suche nach den Ley-Linien um diese zu erwecken und das Grab des Rabenkönigs Glendower zu finden. Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?


Bewertung:

Ich liebe die Bücher von Maggie Stiefvater. Ihr ruhiger und gleichzeitig eindringlicher Sprachstil üben jedes Mal eine fesselnde Wirkung auf mich aus, so dass es mir unmöglich wird, mich der Geschichte zu entziehen. Die Autorin weiß ganz genau, wie sie ihre Leser fesseln kann. Mich jedenfalls hatte sie gleich nach den ersten Seiten.

Die Story von Blue und Gansey liest sich aber auch schnell sehr spannend. Blue ist mir schnell ans Herz gewachsen und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie hat mich sehr beeindruckt, wie sie ihr ungewöhnliches Leben hinnimmt und für sich das Beste daraus macht. Den Gedanken, mit so vielen magisch talentierten Frauen zusammenzuleben wie sie, fand ich sehr interessant, aber gleichzeitig auch sehr verstörend, wenn einem wie bei ihr, die aktive Magie versagt bleibt. Dass die Vorhersage, dass sie den Mann, den sie liebt, töten wird, durch die Nacht auf dem Friedhof auf einmal ganz nah gerückt ist, lässt die Prophezeiung tatsächlich real werden für Blue auch wenn es auf den ersten Blick etwas klischeehaft klingt.

Auch die Nebencharakter sind gutdurchdacht und super gemacht. Angefangen bei dem mystisch angehauchten Gansey, der auf der Suche nach dem Grab des walisischen Rabenkönigs Glendower ist, über seine interessanten und oftmals nicht konformen Freunde Ronan, Adam und Noah die alle nicht unterschiedlicher sein könnten, bis hin zu Blues Mutter und ihre magischen Freundinnen. Ich wollte keinen von ihnen missen und bin überzeugt, dass sie alle ihren vorherbestimmten und sinnvollen Platz in dieser gut durchdachten Handlung haben. Die Idee ist toll und die Umsetzung absolut gelungen. Die Gesamtheit der Geschichte empfand ich als wirklich erfrischend neu, es war mal etwas gänzlich anderes, obwohl es auch hier um Liebe, Tod, Magie und Prophezeiungen geht. Von sogenannten Ley-Linien hatte ich noch nie gehört und was dort passiert im Laufe des Buches hat mich einfach nur positiv überrascht.

Was etwas befremdlich wirkt ist, dass man von Anfang an weiß, dass Gansey die Liebe in Blues leben sein muss und da die beiden sich anfangs überhaupt nichts ausstehen können, er mir auch nicht als sonderlich nett erschienen ist und sie erstmal mit -Achtung Spoiler!!!-  Adam zusammen kommt -Spoiler Ende!, ist das etwas seltsam. Aber es gibt immerhin noch vier weitere Bände die das auflösen könnten. Jedem zukünftigen Leser dieses Buches kann ich nur ans Herz legen, es sehr aufmerksam zu lesen und sich dabei viel Zeit zu lassen, denn es gibt im Laufe der komplexen Erzählung so viele Andeutungen, die ich beim ersten Mal einfach überlesen habe und erst im Nachhinein und durch den zweiten Band sind mir viele Dinge klarer geworden. Ich werde es definitiv nicht nur einmal lesen, denn wie bei manchen guten Filmen fallen mir auch da erst nach dem x-ten Schauen noch neue, wichtige Einzelheiten auf, so dass ich das Gesamtergebnis mit all seinen Details viel besser genießen kann.

Worauf ich nicht vorbereitet war, war die Tatsache, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt. Als ich mit dem Buch begonnen habe, dachte ich tatsächlich noch, dass es ein abgeschlossener Band wäre, deswegen wurde ich gerade zum Ende hin auch immer ungeduldiger beim Lesen, weil ich jetzt sehr bald Antworten auf alle anfallenden Fragen erwartete, die es natürlich nicht gab. Dieser Band endet also mit einem bösen Cliffhanger, denn es werden wirklich kaum Fragen beantwortet und Andeutungen aufgeklärt. Man merkt diesem Buch auch insgesamt einfach an, dass es sich lediglich um den Auftakt einer Reihe handelt.


Fazit:

Einprägsame Charaktere in einer atmosphärisch dichten Handlung, die sich um Liebe, Tod, Magie und Freundschaft rankt, haben mich gefesselt und auch jetzt nach Leseende immer noch nicht losgelassen. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und warte ungeduldig auf die Fortsetzungen.



2 Kommentare:

  1. Tolle Rezension! :)

    Es ist schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich weiß noch das ich etwas länger gebraucht habe um in die Geschichte rein zukommen. Doch das Buch hat auch etwa 4 Sterne von mir damals bekommen. ^^

    Liebe Grüße
    Sani von http://fluesterndewortebuecherblog.blogspot.de/

    AntwortenLöschen
  2. Hey Sani,
    Danke für dein Kommentar.
    Mich hat die Geschichte gleich von Anfang an gefesselt aber dafür musste ich oft noch mal zurück blättern.
    Ich schau mal auf deinem Blog vorbei!
    Liebe grüße
    WW

    AntwortenLöschen

Ich freue mich, wenn Du einen Kommentar dalässt.
Egal ob Kritik, Verbesserungsvorschläge, Lob, Anmerkungen, Fragen oder eigene Meinung - das ist der richtige Ort dafür ;-)