Allgemeines:
Titel: Das Herz von Libertalia
Autor: Anna Kuschnarowa
Verlag: Beltz und Gelberg (8. Mai 2015)
Verlag: Beltz und Gelberg (8. Mai 2015)
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3407811875
Seitenzahl: 461 Seiten
Seitenzahl: 461 Seiten
Preis: 17,95€ (gebundene Ausgabe)
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Inhalt:
Irland, um 1700: Anne Bonny kommt als uneheliches Kind zur Welt und wird von ihrem Vater als Junge aufgezogen. Die Männerkleider verschaffen ihr Vorteile, aber Anne will sie selbst sein. Als junge Frau gilt sie als die »verlockendste und herausforderndste Schöne« von ganz Charles Towne. Doch »irgendeinen dieser gelackten Affen heiraten«? Nie im Leben! Zu groß ist Annes Hunger nach Freiheit, zu stark ihr Traum vom wilden Leben im sagenhaften Piratenreich »Libertalia«. Annes Herz entflammt für den Piratenkapitän James Bonny – sie brennt mit ihm durch und geht auf wüste Kaperfahrt durch die Karibik ...
Bewertung:
Erster Satz: "Euer Mahl, Majestät" sagt Finch und wirft mir einen Kanten Brot vor die Füße, und den Napf mit dem brackigen Wasser stellt er daneben."
Das Buch ist im schlichten Grau gehalten und außer einem orange-goldenen Piratenschiff, zu dem viele dunkle Akzentlinien führen, die den Blick sofort auf sich ziehen, ist nichts zu sehen. Die schlichte Aufmachung gefällt mir aber trotzdem sehr, da man durch das Totenkopf-Zeichen auf der Flagge des Schiffes sofort erkennt, dass es sich um eine Piratengeschichte handelt.
Denn das ist „Das Herz von Libertalia“: ein spannender Piratenroman in dem durch das Leben von Anne Bonny die Individualität der Frauenrolle im Vordergrund steht und man zusammen mit Anne auf die rasante Reise auf der Suche nach "Libertalia" geht.
"Erst hatte mich die Unruhe nur wie ein hungriges Kätzchen umschlichen, aber inzwischen fraß sie mich auf."
Die Story um Anne Bonny, die Königin der Karibik, wurde von Anna Kuschnarowa nicht bloß erfunden: sie hat alles, was über die Piratin Anne Bonny, die anfangs des 18. Jahrhunderts in Männerkleidung die Karibik unsicher machte, zusammengetragen und einige Lücken mit ihrer Fantasy gefüllt. So entstand dieser wunderbare, herzergreifende aber auch heftige Abenteuerroman, der absolut nichts schönt!
Denn "Das Herz von Libertalia" ist weniger eine "echte" Piratengeschichte mit romantisierten Vorstellungen, als viel mehr eine realistische Darstellung des Lebens von Anne Bonny. Manche Szenen sind sehr brutal und rücksichtslos, sodass man fast nicht mehr weiterlesen will, doch das gehört auch dazu. Denn das Leben als gesetzloser Pirat auf hoher See war nicht leicht, genauso wenig wie das gesellschaftliche Leben der Auswanderer. Ob es sich um den Zwang zur Heirat handelt, die Rechtelosigkeit der Frauen, die Unverfrorenheit, mit der Piraten sich einfach nahmen, was ihnen gefiel, ohne Rücksicht auf menschliche Verluste - und die Endgültigkeit, mit der sie im Umkehrschluss letztlich am Galgen endeten. Dieser Roman bedient viele verschiedene Themen, und langweilig wurde es mir beim Lesen eigentlich nie.
Annes Leben wird uns direkt aus der Ich-Perspektive berichtet, wodurch wir an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben konnten. Da sie sich eher wie ein Mann gibt, denkt sie eben auch wie einer und so ist sie mehr in sich gekehrt und macht viele Probleme nur mit sich selbst aus. Aufgrund der Perspektivenwahl ist der Leser aber zu jeder Zeit bestens informiert und verpasst nichts. Sie ist ein extrem starker und wilder Charakter der sich ständig in der Entwicklung befindet und sich durch schmerzvolle Erfahrungen ihren eigenen Weg sucht.
Der Schreibstil ist zwar dem Zeitalter angepasst - gerade in den Dialogen ist die Wortwahl oft sehr speziell - aber sonst herrlich unkompliziert gehalten, sodass man die Geschichte flüssig lesen kann.
Die Idee von "Libertalia", welches alle suchen, fand ich wirklich mega schön, wenn auch eine absolute Utopie. Dass Anne aber daran glaubt, an sich selbst, an andere Menschen, an die Freiheit, macht dieses Buch so besonders. Denn zwischen all den Kämpfen kommen auch leise Töne zum Vorschein. Werte wie Liebe, Freundschaft, Ehrlichkeit, Kameradschaft und die Suche nach dem wahren Selbst, stehen hier im Mittelpunkt!
„Libertalia ist ein Ort, an dem jeder so sein darf, wie er ist. Wo die Menschen frei sind und einander in Frieden und Respekt leben lassen.“
Die Geschichte startet mit einer Rückblende und beginnt dann chronologisch. Anne- die Königin der Karibik, sitzt im Kerker von Spanish Town und wartet dort auf die Hinrichtung. Zwischen Fleckenfieber, Cholera und Tuberkulose blickt sie zurück auf ihr Leben. Sie erzählt von der großen Liebe ihrer Eltern und ihrer unbeschwerten Kindheit in Irland, wo sie zum ersten Mal von "Libertalia" hörte. Von diesem Tag an träumt Anne davon diesen wundervollen Ort, an dem jeder sein darf wie er ist und wo alle Menschen frei sind und in Frieden und Respekt miteinander leben, zu finden. Doch dann beschließt ihr Vater sie nach Cork zu holen. Als Junge verkleidet erhält sie dort Unterricht. Eine Weile funktioniert das gut, Anne fühlt sich frei, sie verbringt viel Zeit am Hafen und findet dort Freunde. Als ihr Vater sich beruflich verändern muss, verschlägt es die kleine Familie in die Neue Welt. In South Carolina wird von Anne verlangt eine brave Pflanzertochter zu werden. Sie soll Buttercremekleider und Perlenschühchen tragen, artig schreiten und knicksen, und sich den ganzen Tag mit langweiligen, geistlosen Dingen beschäftigen. Doch Anne hat das wilde Blut, sie lässt sich nicht zügeln, sie sehnt sich nach ihrer verlorenen Freiheit. Und das Schlimmste- Pflanzertöchter heiraten mit 16, in Anne sträubt sich alles dagegen und sie wählt einen anderen Weg: sie wird Piratin. Wird er sie nach Libertalia führen? Die Spannung baut sich zunächst langsam auf, während wir Annes Kindheit und Jugend erzählt bekommen, steigert sich dann aber zügig und gerade das Ende ist dann noch mal sehr packend.
"Erst hatte mich die Unruhe nur wie ein hungriges Kätzchen umschlichen, aber inzwischen fraß sie mich auf."
Die Story um Anne Bonny, die Königin der Karibik, wurde von Anna Kuschnarowa nicht bloß erfunden: sie hat alles, was über die Piratin Anne Bonny, die anfangs des 18. Jahrhunderts in Männerkleidung die Karibik unsicher machte, zusammengetragen und einige Lücken mit ihrer Fantasy gefüllt. So entstand dieser wunderbare, herzergreifende aber auch heftige Abenteuerroman, der absolut nichts schönt!
Denn "Das Herz von Libertalia" ist weniger eine "echte" Piratengeschichte mit romantisierten Vorstellungen, als viel mehr eine realistische Darstellung des Lebens von Anne Bonny. Manche Szenen sind sehr brutal und rücksichtslos, sodass man fast nicht mehr weiterlesen will, doch das gehört auch dazu. Denn das Leben als gesetzloser Pirat auf hoher See war nicht leicht, genauso wenig wie das gesellschaftliche Leben der Auswanderer. Ob es sich um den Zwang zur Heirat handelt, die Rechtelosigkeit der Frauen, die Unverfrorenheit, mit der Piraten sich einfach nahmen, was ihnen gefiel, ohne Rücksicht auf menschliche Verluste - und die Endgültigkeit, mit der sie im Umkehrschluss letztlich am Galgen endeten. Dieser Roman bedient viele verschiedene Themen, und langweilig wurde es mir beim Lesen eigentlich nie.
Annes Leben wird uns direkt aus der Ich-Perspektive berichtet, wodurch wir an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben konnten. Da sie sich eher wie ein Mann gibt, denkt sie eben auch wie einer und so ist sie mehr in sich gekehrt und macht viele Probleme nur mit sich selbst aus. Aufgrund der Perspektivenwahl ist der Leser aber zu jeder Zeit bestens informiert und verpasst nichts. Sie ist ein extrem starker und wilder Charakter der sich ständig in der Entwicklung befindet und sich durch schmerzvolle Erfahrungen ihren eigenen Weg sucht.
Der Schreibstil ist zwar dem Zeitalter angepasst - gerade in den Dialogen ist die Wortwahl oft sehr speziell - aber sonst herrlich unkompliziert gehalten, sodass man die Geschichte flüssig lesen kann.
Die Idee von "Libertalia", welches alle suchen, fand ich wirklich mega schön, wenn auch eine absolute Utopie. Dass Anne aber daran glaubt, an sich selbst, an andere Menschen, an die Freiheit, macht dieses Buch so besonders. Denn zwischen all den Kämpfen kommen auch leise Töne zum Vorschein. Werte wie Liebe, Freundschaft, Ehrlichkeit, Kameradschaft und die Suche nach dem wahren Selbst, stehen hier im Mittelpunkt!
„Libertalia ist ein Ort, an dem jeder so sein darf, wie er ist. Wo die Menschen frei sind und einander in Frieden und Respekt leben lassen.“
Fazit:
Insgesamt haben wir es mit einem packenden historischen Abenteuer zu tun, das so viel mehr als furchtlos Kämpfe zu bieten hat. Werte wie Liebe, Freundschaft, Ehrlichkeit und Kameradschaft stehen hier definitiv im Vordergrund, trotzdem eher nichts für "zarte Seelchen"!
Trotzdem: Kapert das Sofa und lest dieses Buch!
Trotzdem: Kapert das Sofa und lest dieses Buch!
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