Freitag, 27. Mai 2016

Das Licht von Aurora



Allgemeines:

Titel: Das Licht von Aurora
Autor: Anna Jarzab
Verlag: Loeve (22. Juni 15)
Genre: Science-Fiction
ISBN:978-3785579503
Seitenzahl: 448 Seiten
Preis: 17,95€ (gebundene Ausgabe)
Originaltitel: Tandem
Weitere Bände: Das Licht von Aurora - im Schatten der Welten


Inhalt:

"Ich hatte nicht das Gefühl, als würde er nach Aurora gehören. Ich hatte eher das Gefühl, als würde er zu mir gehören, egal wo ich war. Aber das lag ja nicht in meiner Hand und in seiner auch nicht."

 Träumt nicht jedes Mädchen davon, eine Prinzessin zu sein?
Die 16-jährige Sasha zumindest tut das schon seit Jahren. Schon immer wollte Sasha in die Rolle ihrer liebsten Romanheldinnen schlüpfen und Abenteuer in fernen Welten erleben und als Grant, den sie schon fast beinahe so lange anhimmelt, sie bittet, mit ihm zum Abschlussball zu gehen, scheint zumindest ein Teil des Märchens wahr zu werden. Doch als sie dann in einem Paralleluniversum landet, ist sie sich dessen gar nicht mehr sicher. Sie weiß nicht einmal mehr, was sie glauben soll, denn alles an das sie geglaubt hat schient eine Lüge zu sein. Nicht ahnend, dass die Geschichten ihres Großvaters über Parallelwelten tatsächlich wahr sind, landet sie plötzlich unfreiwillig in Aurora – einer modernen Monarchie.
Sie Sasha Lawson soll in die Rolle ihrer Doppelgängerin in der Parallelwelt Aurora schlüpfen und das ist genau die Prinzessin Juliana, von der sie schon so lange träumt. Die Prinzessin wurde entführt und muss nun schnellstens ersetzt werden bevor das revolutionär gestimmte Volk und der Feind etwas mitbekommt.
Neben einem Leben am Hofe erwartet Sasha hier auch die ganz große Liebe. Doch Palastintrigen und Verrat drohen ihre Träume zu zerstören...


Bewertung:

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Es ist farblich als sehr harmonisch und wirkt geheimnisvoll auf den Betrachter. Die Aurora borealis also die Polarlichter spielen auch im Buch eine Rolle wenn auch keine sonderlich große: sie bedecken den Nachthimmel Auroras. Es wirkt sehr einladend auf mich und macht einen neugierig darauf, was sich dahinter für eine tolle Geschichte und Handlung verbergen könnte.
Das Licht von Aurora" ist in drei unterschiedlichen Schriftarten gedruckt. Abwechselnd begleiten wir Sasha in der ich-Perspektive und Thomas in der personalen Erzählform. Auch Prinzessin Juliana, Sashas Analog von Aurora, berichtete einige Passagen aus ihrer Sicht.
Die Handlung der Geschichte spricht mich von den ersten Zeilen ab total an. Es geht sofort richtig los, nach wenigen Seiten ist sie in Aurora nachdem ein bisschen über ihren Alltag berichtet wurde. Kurze Passagen von Juliana und Thomas lassen den Plot gleich zu Anfang rätselhaft wirken und man will unbedingt dahinter kommen, was es damit auf sich hat. Selbst die Protagonistin Sasha ist mir direkt ans Herz gewachsen von ihrer Art und Persönlichkeit her, sodass ich mich sofort in sie hineinversetzen kann, bei dem was sie in der Parallelwelt Aurora erlebt. Sie ist witzig, starrsinnig auf eine liebenswürdige Art und manchmal leider etwas naiv.

An Spannung mangelt es natürlich auch nicht. Es gab Momente, in denen es mir eiskalt den Rücken runterlief und ich ein mulmiges Gefühl bekam. Als Dr. Moss Sasha extrem wissenschaftlich durchwirkt die Theorie der Parallelwelten erklärt und die wichtigsten Grundsätze des Multiversums erklärt, glaubt man es ihm sofort. Auch wenn es etwas schwer zu verstehen war, gibt die wissenschaftliche Erklärung dem ganzen die nötige Authentizität.

Die Thematik an sich mit den Parallelwelten usw. war also wirklich interessant, auch wenn ich zu geben muss, das ich manchmal ein wenig durcheinander war, da es manchmal echt kompliziert war.
Sasha gefiel mir, wie gerade schon gesagt, sofort richtig gut. Ich konnte gut mit ihr mitfühlen und mochte auch einfach ihre Art an sich richtig gerne.

Thomas gefiel mir glaub ich sogar noch besser. Er hat einen so tollen Charakter und würde alles für die Menschen tun, die er liebt. Er ist hartnäckig und stolz, auch die Vater-Sohn-Geschichte die aufgerollt wird, fand ich gut konstruiert auch wenn sie etwas voraussehbar war.
Juliana mochte ich irgendwie nicht so gerne. Für mich handelt sie total egoistisch und dumm. Auch wenn ihr Leben schwer ist, kann sie nicht einfach davon laufen und ihr Land im Stich lassen. Ihre kurzen Passagen fand ich eher merkwürdig, was am Schluss besser wurde, da sie wenigstens ihre Richtung beibehielt.

Mein absoluter Lieblingscharakter ist Prinz Callum, er ist einfach so gut gelungen, der absolute Softie zwar aber mit viel Charakter dahinter.
Nachdem man sich in die Welt von Aurora eingelesen hat, entwickelt sich eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte. Sasha gerät zwischen die Fronten zweier Länder, deckt Verrat und Intrigen auf und verliert dabei selbstverständlich auch noch ihr Herz. Auch ihr kurzes Leben im Palast ist recht amüsant dargestellt da sie einfach eine klägliche Prinzessin abgibt. Die ewige Politik erschreckt, was wohl die Absicht ist, zieht sich aber leider etwas hin sodass der Mittelteil etwas zäh wird. Auch die Verstrickungen und Intrigen die sich langsam ergeben haben mich überrascht.

Beim Ende bin ich geteilter Meinung: mein armes Leserherz ist einfach nur geschockt und enttäuscht weil es absolut nicht so endet wie ich mir das gewünscht hätte, mein literarischer Verstand ist jedoch hochbegeistert da es auf jeden Fall mutig und unvorhergesehen war, genau das Gegenteil von den vielen schaurig konzipierten Schnell-Happy-Ends die ich schon gelesen habe. Da es ja auch noch eine Fortsetzung gibt, habe ich mich darauf geeinigt, das Ende spitze zu finden.

Fazit:

Anna Jarzub zaubert eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Geschichte vor einer tollen Kulisse, ein überraschend positiver Auftakt zu einer Reihe voller Paralleluniversen, Doppelgängern, Intrigen und Gefühlen


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