Hallöchen,
und herzlich Willkommen zu meinem alljährlichen Jahresrückblick, in dem ich mein Lesejahr aber auch sonstige besondere Vorkommnisse kurz Revue passieren lasse. Ich freue mich, wenn ihr Euch mit mir auf diese kurze Zeitreise begebt und mir auch gerne von Eurem Jahr erzählt!
2020 war ... anders. Es gibt kaum ein besseres Wort, um dieses verrückte Jahr zu beschreiben, ohne es gleich komplett zu verteufeln. Keine Angst, ich werde jetzt nicht wie alle anderen stundenlang über das C-Wort und seine Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben palavern, da die Pandemie, die uns im März überraschend in einen apokalyptisch anmutenden Ausnahmezustand gesetzt hat, meine ganz persönliche Erlebniswelt gar nicht sooo stark beeinflusst hat. Ja, ich war im Homeoffice, da die Universität in beiden Semesterhalbjahren geschlossen war, ja, das Onlinestudium war erstmal eine Herausforderung und ja, ich vermisse es, meine Freunde jeden Tag zu sehen und meine Großeltern umarmen zu können. Aber ansonsten? Ansonsten hat mich meine introvertierte, gemütliche Spaziergang-Schreibtisch-Lesen-Lebensweise vor schlimmen Einbußen gerettet und ich konnte fast alles, was mich glücklich macht (Lesen, Bloggen, Schreiben, Musik hören und machen, Serien schauen, mit meiner Familie zusammensein und mich ab und zu draußen sportlich betätigen) weiterhin (und sogar in ausgedehnterer Form) ausüben.
Vor allem zum Lesen bin ich dieses Jahr zwischen Ausgangssperren, wegfallender Zugzeit und Kontaktbeschränkungen viel mehr gekommen als sonst, was 2020 zu einem (wenn schon ansonsten eher dürftigen aber dafür) rundum gelungenen Lesejahr macht. Mein 100-Bücher-Leseziel habe ich locker geschafft (diesmal sogar schon im Oktober - neuer Rekord), es waren mal wieder viele tolle Highlights dabei und außerdem konnte ich auch das Ziel, meine Klassiker Challenge weiterzuführen, allgemein mehr Bildungsromane statt Lückenfüller aus dem New Adult Bereich zu lesen und meinen SuB abzubauen, erfüllen. Wenn das neue Jahr also nur ein kleines bisschen weniger apokalyptische Endzeitstimmung verbreitet, ich wieder zumindest im nächsten Wintersemester einen Hörsaal von innen sehen, die ein oder andere Buchmesse besuchen und in die Normalität zurückkehren kann, bin ich rundum glücklich (kleine subtile Bitte an das Universum!).
Es war also nicht alles schlecht in 2020 und genau das bringt uns ja auch weiter - das Gute zu sehen. Auch wenn ich also alles in allem froh bin, dass wir das turbulente Jahr nun hinter uns haben, bin ich doch mit meinem Lesejahr sehr zufrieden und auch stolz, wie locker und kreativ ich mit der veränderten Lage umgegangen bin. Ich habe mich viel leichter an die neue Situation angepasst, als ich das von mir gedacht hätte und habe damit mich selbst überrascht. Ebenfalls ein positiver Lichtblick am Horizont ist, dass 2020 mir und vielleicht auch uns als Gesellschaft vor Augen geführt hat, was wirklich wichtig ist und wie dankbar wir jeden Tag für alles Gute sein müssen, was uns widerfährt. Mir ist bewusst, dass das vergangene Jahr für viele Menschen weitaus härter, entbehrungsreicher, gefährlicher und voller existentieller Angst war, als meines und blicke deshalb mit dankbarer Erwartung 2021 entgegen.
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100 Rezensionen
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11 Kurzrezensionen
9 Film- und Serienvorstellungen
7 Selfpublished Bücher
5 Readathons
3,7 Bewertungsdurchschnitt
3 Buddyreads
2 gelesene Klassiker der Klassiker Challenge
1 Buchlektorat
1 Buchverlosung
0 Tage ohne buchige Gedanken ;-)
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1. Meine Top 10:
1. Elias und Laia - Sabaa Tahir
2. Kompass ohne Norden - Neal Shusterman
3. Scythe - Neal Shusterman
4. QualityLand - Marc-Uwe-Kling
5. Verity - Colleen Hoover
6. Crescent City - Sarah J. Maas
7. Muse of Nightmares - Laini Taylor
8. The Doll Factory - Elizabeth Macneal
9. The Grace Year - Kim Liggett
10. Das Licht von tausend Sternen - Leonie Lastella
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2. Die größte Überraschung:
Die schönste positive Überraschung dieses Jahres war "In meinem Kopf klangs irgendwie besser" von Nina Kenwood. Kennt ihr diese Bücher, die von einem objektiven Standpunkt aus betrachtet, nicht besonders außergewöhnlich wären, aber beim Lesen dennoch einen Effekt haben, der sich schwer beschreiben lässt? "In meinem Kopf klangs irgendwie besser" war genau so ein Buch - sympathische, grundehrlich und voller skurriler Situationen, Gedanken und Gefühlen, die wir, wenn wir ehrlich sind alle mal gehabt haben. Das große Identifikationspotential der jugendlichen Protagonistin, der treffsichere Schreibstil und die humorvoll angesprochenen Probleme des Erwachsenwerdens machen diese entwaffnend realistische, ehrliche und charmante Coming-of-Age-Story zu einem persönlichen und nahegehenden Erlebnis.
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3. Der größte Flop:
Im Gegensatz dazu hat mir "Death Bastards" von Elena MacKenzie die größte Enttäuschung des Jahres beschert und mir vor allem eines klargemacht: ich sollte mich von MC-Romances in Zukunft lieber fernhalten. Denn dieser Ausflug in die Welt der Motorclubs war in erster Linie eine seeehr cringy, realitätsferne und absolut unproblematisierte Romantisierung der Biker-Kultur, welche viel zu derb, unlogisch und vorhersehbar, um mich zu überzeugen. Nach spannenden Wendungen, Charakterentwicklung oder gezeichnetem Spannungsbogen sucht man auf den 262 Seiten vergeblich. Dafür gibt es jede Menge sexuelle Fantasien, Gewalt und übereilte Liebeserklärungen. Brrr, das war wirklich nichts für mich.
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4. Die witzigste Geschichte:
Wie Elli vom Wortmagieblog unter meiner letzten Montagsfrage mit meinen Lesehighlights schon richtig beobachtet hat, habe ich dieses Jahr vor allem Liebesgeschichten und sehr düstere Dystopien und Fantasy gelesen. Es war also gar nicht so leicht gewesen, eine witzige Geschichte auszusuchen. Was definitiv den WITZIG-Stempel des Kängurus verdient hat ist aber "QualityLand" von Marc-Uwe Kling, welches utopische und dystopische Beschreibungen, intelligente Gesellschaftskritik, ein gut durchdachtes Grundkonzept, ungewöhnliche Figuren und ganz viel bissigen Humor vereint. Wie gewohnt ist dieser grandiose Roman oft zum Lachen, mal zum Grübeln, ab und zu auch zum besorgt die Stirn runzeln aber immer gut durchdacht und stimmig.
Da dieses Buch schon in meinen Top-10 gelandet ist, will ich noch kurz auf ein anderes sehr unterhaltsames Buch hinweisen, dass ich dieses Jahr gelesen habe, nämlich "Das Rosie Projekt" von Graeme Simsion. Der Autor schreibt zuckersüß, spritzig und herrlich selbstironisch aus der Sicht eines Protagonisten mit Asperger, dessen andere Konfiguration seines Gehirns dem Leser die ein oder andere absurde Situation bescher. Mit all seiner Genialität und Unbeholfenheit muss man Don einfach lieben und in Kombination mit der aufgeweckten Rosie ergibt sich eine verrückte und bunte Liebesgeschichte.
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5. Die traurigste Geschichte:
Der Titel der traurigsten Geschichte des Jahres geht vollkommen verdient an "Fans des unmöglichen Lebens" von Kate Scelsa. Typisch traurig ist dieser ambivalente, intensive Coming-of-Age-Roman zwar nicht, mit den vielen ernsten Themen und dem schwarzen Humor, der düsteren Atmosphäre und der herzzerreißenden Tragik hat mich die Geschichte aber emotional sehr mitgenommen und dazu gebracht, die ein oder andere Träne zu vergießen. Die Autorin erzählt hier brutal ehrlich, nicht romantisiert und trotz all der Probleme fast verträumt vom schweren Los der Außenseiter und schreibt sich mit Mira, Jeremy und Sebby direkt ins Herz...
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6. Mein liebster Reread:
Viel Zeit für Rereads hatte ich in 2020 zwar nicht und somit ist die Auswahl auch nicht allzugroß. Sehr gefreut hat mich aber, dass ich für Colleen Hoovers "Love and Confess" im Frühjahr ein paar Tage Raum hatte. Diese Geschichte über den geständnismalenden Künstler Owen, dessen Schicksal auf geheimnisvolle Weise mit der jungen Mutter Auburn verbunden ist, habe ich vor etwas mehr als drei Jahren das letzte Mal gelesen, hatte aber schon wieder vergessen, wie magisch und herzergreifend sie ist. Große Leseempfehlung an alle, die den Roman noch nicht kennen!
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7. Meine liebste Reihe:
Die beste in diesem Jahr neu entdeckte Reihe ist ganz ohne Frage Sabaa Tahirs Fantasyepos um "Elias und Laia, welche mich gleich mit drei Bänden verzaubert hat. In "Elias und Laia - die Herrschaft der Masken", "Elias und Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht" und "Elias und Laia - In den Fängen der Finsternis" werden typische Dystopie-Aspekte mit einem orientalischen Setting, starken Protagonisten und mystischen Fantasy-Motiven kombiniert und mit einem atemberaubenden Schreibstil verbunden. Die Reihe ist mehr Epos als Dystopie - mitreißend, düster, schonungslos und spannend bis zum Schluss! Ich kann es kaum erwarten, endlich den vierten Teil lesen zu können!
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8. Der dickste Schmöker:
Genaugenommen ist das mein Statistik Buch der Uni mit 1899 Seiten, von Fachliteratur mal abgesehen war "Crescent City - Wenn das Dunkel erwacht " mit stolzen 922 Seiten der dickste Schmöker dieses Jahres. Dieser neuste Streich von einer meiner All-time-Favorite-Autorinnen Sarah J. Maas soll jedoch nicht nur wegen seines außergewöhnlichen Umfangs in meinem Jahresrückblick landen - Die Geschichte war nämlich auch komplex, brutal, schonungslos, herzbrechend, wunderschön, magisch, liebevoll, bildgewaltig, detailreich und wieder einmal einfach nur EPISCH! Zwar braucht man einen langen Atem, um in die Geschichte einzusteigen, die gutdurchdachte Verwirrungstaktik der Autorin, die in einem spektakulären und wendungsreichen Showdown mündet, ganz zu schweigen von den dynamischen Protagonisten und den bekannten Stärken der Autorin wie Schreibstil und Worldbuilding, entschädigen aber großzügig für kleinere Mängel.
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9. Die kürzeste Geschichte:
Am schnellsten vorbei war dagegen das Lesevergnügen bei "Queer Heroes - 53 LGBTQ-Held*innen" von Arabelle Sicardi. Die wundervoll illustrierte Sammlung von Kurzbiografien hat nur 65 Seiten, bleibt deshalb aber nicht weniger im Gedächtnis. Kunterbunt, lehrreich, inspirierend - dieses Buch ehrt 53 tolle Menschen, macht Mut und zeigt, was alles möglich ist, wenn man zu seiner eigenen Identität steht.
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10. Das schönste Cover:
Argh, und nun zu meiner alljährlichen Hass-Kategorie, denn wenn es zu den schönsten Covern kommt, kann ich mich einfach nie entscheiden. Deshalb gibt es auch dieses Jahr mal wieder ein Ranking mit meinen Top 5:
1. "The Truth About Magic" von Atticus aus dem dtv Imprint bold
2. "It was always you" von Nikola Hotel aus dem Hause Kyss.
3. "Crescent City - Wenn das Dunkel erwacht" von Sarah J Maas ebenfalls von dtv
4. "Kissing Lessons" von Helen Hoang ebenfalls von Kyss
5. "Kaleidra - Wer das Dunkel ruft" von Kira Licht aus dem Lübbe-Imprint ONE.
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11. Der beste Autor:
Auch die Wahl zum überzeugendsten Autor 2020 fällt mir sehr schwer. Am meisten Highlights geschenkt hat mir dieses Jahr jedoch Neal Shusterman, sodass dieser Wordworld-Award (ihr werdet sehen, irgendwann sind sie so viel Wert wie Oscars) an ihn geht. Dieser Autor ist schon mit seiner "Vollendet Reihe" vor Jahren auf Lieblingsautoren-Level aufgestiegen, hat sich aber dieses Jahr mit "Kompass ohne Norden" und der "Scythe"- Reihe endgültig in mein Herz geschrieben!
Er versteht es einfach wie kein Zweiter, dystopische wie epische Szenarien zu erschaffen und eigentlich absurden Zukunftsentwürfen erstaunlich viel Leben einzuhauchen. Dass er auch bei schwierigen Contemporary-Themen viel Fingerspitzengefühl beweist, hat er durch den berührenden Roman über die Schizophrenie seines Sohnes gezeigt. Spätestens seit "Kompass ohne Norden" steht fest: ich werde alles lesen, was dieser Autor jemals veröffentlichen wird!
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12. Mein liebster Held:
Meine Wahl zum Liebsten Helden wird ebenfalls von Jahr zu Jahr schwieriger. Da ich 2020 wieder viele beeindruckende, inspirierende Protagonisten kennengelernt habe, kommt auch hier eine Top 5 Auswahl:
1. Die komplexe, gottähnliche und mit Bewusstsein beschenkte künstliche Intelligenz mit dem Namen Thunderhead (Scythe von Neal Shusterman) - ambivalent, gut durchdacht und beeindruckend vielschichtig.
2. Die erfrischend reflektierte Amory, die mit ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Selbstliebe ein wahres Vorbild unter den NA-Heldinnen ist (Love is Wild von Kathinka Engel).
3. Der unbeholfen, aber erfrischend direkte, ehrliche und mit seiner sensiblen Art einfach nur liebenswerte Noah (It was always love von Nikola Hotel).
4. Der junge Drachenreiter Erem, dessen Herz trotz seines schweren Schicksals voller Mitgefühl, Ehre, Altruismus, Sanftmut und Verständnis ist (Der Zorn des Pupurdrachen von Susanne Gavénis)
5. Helena Aquilla, welche mit all ihren Facetten, Abgründen und ihrer Charakterstärke wohl eine der tiefgründigsten, ambivalentesten Protagonisten ist, von denen ich im Bereich Fantasy jemals gelesen habe.(Elias und Laia von Sabaa Tahir).
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13. Das wichtigste Thema:
Am meisten beeindruckt hat mich die Informationstiefe des Gedankenexmerimente, das James Lawrence Powell in "2084 - Eine Zeitreise durch den Klimawandel" unternimmt, um auf wissenschaftlichen Fakten basierend der Leserschaft klarzumachen, dass der Klimawandel weder geleugnet noch als Problem hintenangestellt werden kann. Dazu beschreibt der Autor nicht nur eindrücklich, welche fatalen Folgen innerhalb der nächsten 60 Jahre auf uns zukommen werden und welchen Einfluss die Veränderungen in unser aller Leben nehmen werden, sondern analysiert auch scharfsinnig, warum es den Menschen momentan noch so leicht fällt, das Thema zu ignorieren.
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14. Mein liebstes Paar:
Ganz zu Beginn des Jahres ist mir ein Paar begegnet, das aus zwei fast zerstörten Künstlerseelen besteht, die sich gegenseitig retten, aus dem Abgrund der Trauer helfen ... und sich dabei rettungslos ineinander verlieben. Die Rede ist von Kacey und Theo aus "All In - Zwei Versprechen" von Emma Scott. Da sind viele unterdrückte Gefühle, äußerliche und innere Hindernisse und Hemmungen und ein großer räumlicher Abstand, der nur durch lange Telefongespräche überbrückt wird, im Spiel, was die Leidenschaft zwischen den Beiden anheizt. Gleichzeitig beruht ihre Verbindung aber auch auf einem tiefen gegenseitigen Verständnis und der gemeinsamen Erfahrung, es aus dem Abgrund herausgeschafft zu haben, was diese Liebesgeschichte tragisch, berührend, emotional und unvergesslich werden lässt. Auch wenn die beiden mehr als genug leiden mussten, war ich zeitweise neidisch auf die Intensität ihrer Liebe, ihrer Trauer, ihrer Leidenschaft - mit der sie ihre Gefühle spüren.
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15. Das beste Rezensionsexemplar:
Dies ist noch die letzte Gelegenheit einer Geschichte ihren Auftritt zu gewähren, die bislang noch gar nicht in meinem Jahresrückblick vorkam, mich aber ziemlich geflasht hat. Ich spreche "Eve of Man - Die Rebellin" von Giovanna und Tom Fletcher. Die Grundidee der gesamten Reihe ist schon fantastisch: ein bisschen "The Handmaid’s Tale", ein Schuss "Rapunzel", eine angedeutete Teenie-Lovestory und ein postapokalyptisches Setting - das liest man nicht alle Tage. Während der erste Teil, "Eve of Man - Die letzte Frau", aber noch unter den Schwächen eines Trilogie-Auftakt litt, startet "Eve of Man - Die Rebellin" von der ersten Seite an voll durch und lenkt die Geschichte in eine ernstere, unvorhersehbarere und auch brutalere Richtung. Ich liebe es!
Ihr seht, 2020 war für mich ein aufregendes Lesejahr, in dem ich nicht nur meinen Horizont erweitert, sondern auch viele tolle Charaktere kennengelernt und fremde Welten erkundet habe. Es hat total viel Spaß gemacht, nochmal zurückzublicken und als ich mir so die Zahlen angeschaut habe, wurde ich plötzlich sehr dankbar. Vielen Dank an alle, die diesen Blog möglich machen: meine Eltern, die mir meine ruhige Zeit gönnen (und mein Internet bezahlen), die Verlage, die mir Bücher zuschicken, die Autoren, die mit mir Kontakt aufnehmen, die vielen anderen Blogger, die immer einen netten Tipp bereit haben und die Leser, die fleißig Kommentare schreiben und mich somit bekräftigen wenn ich das Gefühl habe, dass alles was ich schreibe in den Weiten des Internets verschwindet.
Nun ist aber genug zurückgeblickt - ich freue mich auf ein hoffentlich ruhigeres, stressfreies aber trotzdem spannendes, inspirierendes 2021 mit vielen überraschenden Büchern, interessanten Neuentdeckungen, alten Rereads und neuen Bekanntschaften.
Was waren denn eure Jahreshighlights 2020? Erzählt mir von eurem Lesejahr! Seid ihr zufrieden oder hättet ihr gerne mehr Zeit investiert?
Ich wünsche euch allen ein erfolgreiches aber vor allem entspanntes, glückliches und gesundes neues Jahr! Bleibt mir treu ;-)
Liebe Grüße
Sophia
Schönen guten Morgen und ein Frohes Neues Jahr!
AntwortenLöschenIch komme jetzt endlich dazu, in euren Jahresrückblicken zu stöbern und es freut mich zu sehen, dass ihr trotz der Umstände viele schöne Lesemomente hattet :)
Du hast auch eine Menge gelesen, ich frag mich selber immer, wie ich das schaffe *lach* Aber wenn man so in ein Buch versinken kann, dann gehen die Seiten weg wie nix!
Von deinen Highlihgts kenne ich Scythe, was ich mega gut fand und auch "Kompass ohne Norden". Das hat mir leider nicht so gefallen. Ich kenne die Krankheit aus dem nahen Umfeld und ich hatte mir einfach mehr erhofft. Grade weil der Autor ja auch durch seinen Sohn persönliche Erfahrungen gemacht hat. Das fand ich in "Pepper Man" besser. Das ist übrigens bei meinen Highlights dabei :)
Vor allem hab ich letztes Jahr auch viele tolle Reihen gelesen oder auch weitergelesen und habe tolle neue Autoren für mich entdeckt.
Fürs neue Jahr wünsche ich dir alles Gute und viel Spaß mit den vielen Büchern, die in diesem Jahr auf uns warten :D
Liebste Grüße, Aleshanee
Mein Jahresrückblick
Hey Aleshanee,
Löschenvielen Dank für deinen Kommentar! Ich bin auch noch nicht durch damit, mir die Jahresrückblicke von euch allen anzuschauen und werde nachher gleich mal deinem einen Besuch abstatten :-)
Jaa, ich finde es auch immer überraschend, wie viel man neben den Alltagsaufgaben und dem üblichen Workload noch schafft und insgesamt sehr zufrieden mit meinem Lesejahr.
"Pepper Man" steht noch auf meiner Wunschliste, ich fand "Kompass ohne Norden" aber wirklich grandios. Nicht nur als Leserin, sondern auch von meinem Standpunkt als Psychologiestudentin. Aber da kann man ja unterschiedlicher Meinung sein.
Dir auch ein tolles neues Jahr
Sophia
Freut mich wenn dir Kompass ohne Norden so zugesagt hat. Trotz eigener Erfahrungen war es für mich als "Laie" zu verwirrend und mir als Leser nicht den Eindruck vermittelt, den ich mir erhofft hatte. Das war zu fixiert auf die Hauptperson - vielleicht war meine Erwartung einfach eine ganz andere...
LöschenIn Pepper Man fand ich das viel besser umgesetzt - da bin ich ja gespannt, was du dann dazu sagen wirst :)
Ich stimme dir absolut zu - "Kompass ohne Norden" war ziemlich verwirrend, überfordernd und irgendwie... schräg. Es hat bei mir ziemlich lange gedauert, bis ich mich halbwegs zurecht gefunden hatte und in dem Wirrwarr aus Realität und Vorstellung die Handlung erkennen konnte. Aber ich finde, trotz der Verwirrung ist es genau das, was die Geschichte so wahrhaftig macht: das völlige Durcheinander an Eindrücken, Empfindungen und Gedanken, mit dem wir hier auch Erzählerisch konfrontiert werden, ist nichts im Vergleich zu dem, was Betroffene tatsächlich durchmachen. Vieles klingt im ersten Moment absurd, bei genauerem Nachdenken aber offenbart sich unter allem ein doppelter Boden. Man konnte nicht loslassen, den Kopf abschalten und in der Geschichte versinken. Stattdessen muss man jeden Gedanken zweimal umdrehen, sich aktiv auf die Gedankenwelt einlassen und gleichzeitig dafür sorgen, nicht ganz darin abzutauchen. Es war richtig ARBEIT, das zu lesen, aber insgesamt fand ich den Einblick, den man dafür bekommen hat, ziemlich wertvoll.
LöschenIch habe auch in meiner Rezension geschrieben, dass ich absolut nachvollziehen kann, wenn man mit dem Roman nichts anfangen kann. Ich persönlich fand ihn grandios!
Okay, dann bin ich jetzt echt gespannt auf "Pepper Man". Ich habe mir gleich ein Exemplar angefragt, vielleicht habe ich ja noch Glück...
Da ging es mir etwas anders. Ich hab mich tatsächlich relativ schnell zurechtgefunden was Realität und Vorstellung betroffen hat, aber die Parallelen zu ziehen dazwischen, das kam ja erst sehr spät im Buch.
LöschenDa ich die Krankheit aus dem sehr nahen Umfeld kenne und mich schon damit beschäftigt habe, war das Durcheinander "im Kopf" nicht schwer vorstellbar für mich. Das kenne ich eben schon und mich hätte mehr der Bezug dazu zur Realität interessiert. Der war ja hier auch konkret vorhanden und da hat er mich als Leser zu lange in der Luft hängen lassen.
Natürlich bekommt man dadurch das Gespür dafür, wie es mit der Krankheit ist, wenn die Gedanken so durcheinander kommen, aber ich hatte halt andere Erwartungen. ;)
Bei Pepper-Man gehen die Meinungen ja sehr auseinander. Viele sehen hier "einfach eine gruselige Geschichte" und die Autorin behält sich ja vor, was jeder reininterpretieren kann und überlässt es dem Leser sozusagen, zu urteilen, was hier tatsächlich wahr ist und was nicht.
Für mich war das eigentlich sehr klar, sehe es aber wohl anders als viele andere. Zumindest in den Rezensionen, die ich gelesen hab.
Für mich ist es ein sehr gutes, ja sogar sehr deutliches Bild, wenn der Verstand für die Realität sich anderer Bilder bemächtigt. Hier war der Auslöser ja ... hm, das kann ich jetzt gar nicht wirklich umschreiben ohne zu spoilern ^^
Jedenfalls ist die Krankheit an sich ja sehr komplex und deshalb auch schwierig zu erklären oder explizit Zusammenhänge herzustellen. Also für den gesamten Kreis von Betroffenen. Ich denke, da ist jeder individuell sehr anders, auch wenn es natürlich Parallelen gibt.
Das ist ja spannend! Dann sind wir wohl einfach mit anderen Voraussetzungen und Erwartungen an die Geschichte herangegangen. Ich denke, der Autor wollte hier vor allem das Gefühl vermitteln und einen Blick in den Kopf einer Person mit Schizophrenie gewähren. Aber du hast recht, der Bezug zur Realität, der Umgang damit, die Klinik etc. - das alles war nur am Rande angeschnitten.
LöschenZu "Pepper Man" habe ich bislang vor allem sehr positive Kritiken gelesen, vielleicht war ich da auf anderen Blogs unterwegs als du. Ich finde Geschichten, die eine gewisse Projektionsfläche für gewisse Themen und Interpretationsspielraum bieten immer sehr dankbar. So kann man sich mit dem Thema auseinandersetzen, wenn man es möchte, aber auch darüber hinweglesen und den "Fantasy-Anteil" in den Fokus rücken, wenn man es nicht möchte. Da fällt mir auch zum Beispiel "Wintersong" von S.Jae-Jones ein. Dort ging es auf der Metaebene um eine bipolare Störung, was aber insgesamt so verarbeitet war, dass man die Geschichte auch als düstere Fantasygeschichte lesen konnte.
Ich bin jetzt echt sehr gespannt auf "Pepper Man"!
Ich meinte nicht, dass ich zu Pepper-Man negative Kritik gelesen habe ;)
LöschenMan kann die Geschichte unterschiedlich auslegen - und viele legen sie auf andere Art aus als ich. Das akzeptiere ich natürlich und war ja auch so von der Autorin gedacht, dass man sie aus zwei Seiten sehen kann.
Allerdings ist für mich sehr klar zu erkennen, was da tatsächlich passiert ist, deshalb kann ich es nicht so recht nachvollziehen, wenn man es anders sieht :)
Mich hat es extrem berührt und ja, auch schockiert, grade wenn man "dahinter blickt" und in vielen Rezensionen sehe ich gar nicht, dass das "erkannt" wurde. Es wird dann als "schöne" Fantasygeschichte bewertet, was für mich einfach so nicht stimmt, weil das nur die Spitze des Eisbergs ist ;)
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie deine Meinung dazu ausfallen wird!
Achso, so meinst du! Ja, für mich gehört es auch dazu, ein Buch beim Lesen auf einer Metaebene nach besonderen Themen etc. abzuklopfen und gedanklich nicht nur auf der reinen Handlungsebene zu bleiben. Aber ich denke, das ist bei anderen LeserInnen vielleicht anders und hängt auch immer davon ab, wie viel gedanklichen Aufwand und welches Vorwissen man mitbringt.
LöschenLiebe Grüße
Sophia
Hallo Sophia,
AntwortenLöschenich wusste gar nicht, dass QualityLand ein humorvolles Buch ist. Ich hatte es erstmal zurückgestellt, weil sich so schwer herausfinden ließ, worum es eigentlich geht. Mal schauen, wann es mir nochmal über den Weg läuft 😉
Dein Rückblick ist auf jeden Fall mal was anderes und ist gut gelungen. Die Wahl der Themen und Rankings gefällt mir. Vielleicht guck ich mir was davon für das nächste Jahr ab 😬
Dir auch ein schönes kommendes Jahr, was es auch immer für uns bereithält.
Viele Grüße
Frank
Hey Frank,
Löschenja, die inhaltliche Handlung von QualityLand zusammenzufassen ist fast unmöglich, deshalb wusste ich auch zu Beginn gar nicht, was genau auf mich zukommt. Es ist grundsätzlich eine Dystopie, die drei Handlungsstränge verfolgt, der Erzählton ist aber in erster Linie witzig, wenn auch ernster als die Känguru-Reihe des Autors. Ich beginne nächste Woche mit QualityLand 2.0 und bin sehr gespannt, ob es mir genauso gut gefallen wird!
Danke, für die Blumen 😋 Ganz so umfangreich wie dein Jahresrückblick, ist meiner nicht geworden, da ich versuche, meine Highlights durch die Rankings runterzubrechen. Aber gut, das ist auch wieder ziemlich schwer, da ich gerne zu noch viel mehr Büchern etwas sagen will.
Liebe Grüße
Sophia
Hallo Sophia,
AntwortenLöschendas Jahr war für uns alle eine besondere Herausforderung mit veränderten Umständen. Wenn ich mir deine umfangreichen Buchlisten so ansehen war es eigentlich in Büchern gesehen recht erfolgreich und schön. :-) Und so sollte man auch nicht über verpasste Dinge nachdenken, sondern optimistisch und mit frohem Mut das neue Jahr angehen.
"Das Rosie Projekt" hat mir auch gut gefallen, es hat Humor an den richtigen Stellen und man blickt mal aus einer anderen Figuren-Perspektive auf die Welt.
Deine Rankings finde ich spannend, mir wäre es schwer gefallen, mich jeweils mit einem Buchtipp zu entscheiden.
Liebe Grüße, weiterhin viel Spaß beim Lesen und Bloggen und noch ein schönes Wochenende,
Barbara
Liebe Barbara,
Löschenda kann ich dir nur absolut zustimmen. Wir können jetzt sowieso nichts mehr ändern - also nach vorne schauen! In ein paar Jahren machen wir vielleicht Witze über diese verrückte Zeit, mal sehen...
Ja, uff, es war GANZ schön schwer, sich jeweils auf einen Buchtipp festzulegen. Ich hätte gerne überall eine begründete Top 20 Liste abgeliefert, mich dann aber aus Zeitgründen kurzgehalten.
Viele liebe Grüße
Sophia